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Nachdem es in den vergangenen Teilen darum ging Ihnen Fachwissen zu vermitteln geht es nun (endlich) zur Sache. Ich baue darauf, das Sie die einleitenden Teile über Grundbegriffe, Teleskope und Okulare gelesen haben. Es geht in diesem Artikel um die Entscheidungshilfe für ihr erstes Teleskop. Sie bekommen also nicht eine Hilfe ob Sie einen Starfire Apochromat oder einen Takahashi kaufen sollen (Geräte im Bereich über 5000K Euro).
Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten. Von
der Abbildungsleistung ist ein Refraktor (Linsenfernrohr) jedem anderen Teleskopen überlegen. Aber er ist auch
wesentlich teurer als ein Spiegelteleskop. Für jemand der in der Stadtnähe wohnt, empfehle ich
trotzdem einen kleinen Refraktor von 80 mm Durchmesser als Einsteiger Fernrohr. In der Nähe der
Stadt verhindert die Luftverschmutzung dass sie lichtschwache Objekte gut beobachten können. Hier
ist es sinnvoller sich auf Sterne und Planeten zu konzentrieren, und hier leistet Ihnen ein
kleiner Refraktor gute Dienste. Leben sie in einer ländlichen Gegend, so kann ein kleiner Newton
Reflektor die beste Wahl sein. Zum einen sind Newtons mit relativ niedrigen Öffnungsverhältnissen
erhältlich, wodurch sie sehr lichtstärker sind und auch sich die Kosten für Okulare in Grenzen
halten, zum anderen sind Newtons von Vorteil gegen über den Schmidt-Cassegrain da ihr Fangspiegel
kleiner ist. Der Abbildungsfehler ist dadurch geringer.
Viele Beobachter reden abschätzig über die in Kaufhäusern angebotenen Massenartikel. Meine Erfahrung und auch die von Bekannten ist, dass diese jedoch weitaus besser als ihr Ruf sind. Die Optik dieser Fernrohre ist meistens in Ordnung. Sehr schlecht sind jedoch die mitgelieferten Montierungen. Abstriche müssen sie auch bei der Verarbeitung und der sauberen Einstellung der Optik machen. Sie können ähnliche Fernrohre auf guten Montierungen von Marken Herstellern bekommen, diese Kosten dann allerdings auch fast das Doppelte. Ich kann einen Kaufhof Fernrohr für einen Einsteiger empfehlen, wenn man auf folgende Punkte achtet:
Sollte nach den ersten Beobachtungen der Wunsch nach einem besseren Instrument aufkommen, so können Sie zum einen ihrer Fernrohr durch eine bessere Montierung verbessern, oder wenn sie ein bedeutend größeres Instrument kaufen das alte Fernrohr als Leitfernrohr für das Fotografieren weiter verwenden. Ich würde Ihnen abraten von vornherein gleich ein sehr teures Gerät zu kaufen. Der Grund dafür ist, dass man viel über ein Fernrohr erst im Laufe der Beobachtung lernt. Zudem müssen sie zuerst etwas Erfahrung haben, wie klar bei Ihnen der Himmel ist, und wie astronomische Objekte im Fernrohr aussehen. Im Normalfall sehen sie im Fernrohr erheblich weniger als auf den Hochglanz Fotos in Prospekten und Zeitschriften. Dies ist für manche Einsteiger sehr frustrierend. Dazu kommt das nach einigen Monaten die Lust mitten in der Nacht in den Himmel zu gucken leicht nachlässt. Wenn sie keinen Gefallen an ihren neuen Hobby haben, so haben Sie zumindest bei Kauf eines so genannten " Kaufhof Fernrohres " nicht viel Geld ausgegeben.
Angeregt wird der Wunsch nach einem Teleskop von den Bildern in
Zeitschriften. Der visuelle Eindruck ist oftmals ganz anders, denn der Film oder heute eine CCD
Kamera sammelt das Licht über Minuten bis zu Stunden. So sind fast alle Nebel oder Galaxien beim
Beobachten farblos, weil die Helligkeit nicht für das Farbsehen ausreicht. Viele Sternfreunde
wollen daher mit ihrem Teleskop auch fotografieren. Dazu müssen einige Grundvoraussetzungen
erfüllt sein:
Das alles kostet viel Geld und es dauert sehr lange bis sie einigermaßen ansprechende Resultate erhalten. Für den Anfänger rate ich daher erst mal nur ein Teleskop zum Beobachten zu kaufen. Später benötigen sie für das Fotografien in der Regel ein leistungsfähigeres Modell. Ihr erstes Teleskop können Sie dann auf dieses montieren und zur Nachführung verwenden. Zudem sind Fernrohre für die Fotografie normalerweise Spiegelfernrohre mit großen Fangspiegeln (wegen der kurzen Brennweite), so das diese sich zwar gut zum Fotografieren und dem Beobachten von Nebeln eignen, bei Mond und Planeten aber nur kontrastarme Bilder ergeben. In dieser Beziehung war mein Kaufhaus Newton (DM 799.-) besser geeignet als ein doppelt so großes Instrument für die Fotografie (4546 DM). So das Sie die Vorteile beider Geräte nutzen können, wenn das alte als Leitfernrohr dient.
Problematisch bei dem Rat welches Teleskop man fürs Fotografieren nehmen sollte ist, das heute der "Mainstream", d.h. die am meisten verkauften Teleskope dazu schlecht geeignet sind oder es sehr teuer wird. Die bei Amateuren so beliebten Schmidt-Cassegrain leiden unter starken Bildfeldwölbungen, die sich in Unschärfe außerhalb der Bildmitte bemerkbar machen. Linsenteleskope mit kurzem Öffnungsverhältnis und Farbreinheit sind extrem teuer und nur bis 150 mm Öffnung zu bekommen und Newtons die eigentlich am besten geeignet sind (wenn man sie mit einem Koma Korrektor kombiniert) gibt es fast keine mehr über 200 mm Öffnung. Es bleiben nur Speziallösungen übrig oder - was auch möglich ist nur CCDs zu verwenden - sündhaft teuer, weil die Chipfläche aber im Vergleich zum KB Film sehr klein ist, aber ohne Randundschärfe.
Haben sie überhaupt nicht vor zu fotografieren oder mit maximal 1/60 Sekunde, so sind für Sie eventuell die Dobson Teleskope interessant. Wie schon erwähnt wird bei diesen auf eine parallaktische Montierung verzichtet, und der Tubus in einer einfachen Kiste gelagert. Da die Montierung ca. 50 % der Teleskopkosten ausmacht, bekommen sie im Schnitt eine zirka 50 % größere Optik für dasselbe Geld. Allerdings sollten Sie auf die Qualität achten, denn hier geht das Sparen dann schon an die Substanz. Ich habe schon Dobsons auf Sperrholzkisten und mit Tuben aus gepresster Pappe gesehen. Auch der Spiegel sollte eine Güte von 1/8 PV haben, und gängiges Zubehör sollte anschließbar sein. Für den reinen Beobachter sind allerdings gute Dobsons ideal. Einsteiger haben mit einem 6" oder 8" Gerät ein günstiges und trotzdem leistungsstarkes Allround Gerät, und Leute mit größerem Geldbeutel und sehr klarem Himmel können sich eine 12.5-16" Optik zu einem Preis leisten die ansonsten ein 8-10" Gerät kostet. Für die Beobachtung von Planeten, Mond und Sonne eignen sich Dobsons weniger, zum einen bringt hier die zusätzliche Öffnung keinen Gewinn, da es auf Schärfe ankommt, zum anderen setzt man hier große Vergrößerungen ein, die das Nachführen schwieriger machen, da man den Tubus schneller nachführen muss und das Blickfeld, aus dem man raus rutschen kann klein ist.
Kann ich mit einem kleinen Fernrohr glücklich werden? Eine sehr häufige Frage die immer wieder auftaucht. Es gibt für jedes Fernrohr geeignete Beobachtungsobjekte. Mit einem kleinen Teleskop von 60 mm Durchmesser kann man schon sehr gut die Planeten Jupiter + Saturn, Details auf Sonne und Mond beobachten. Natürlich ist die Zahl der Objekte um so größer, je größer das Fernrohr ist, aber wer einmal durch einen Feldstecher mit vergleichsweise kleiner Öffnung den Himmel durchwandert hat, weis, das Öffnung nicht alles ist. Trotzdem, ein Einsteiger dürfte mit einem Refraktor ab 80 mm und einem Reflektor ab 100 mm schon einiges anstellen können. Schlussendlich sollten Sie nicht vergessen: Der Sprung vom Auge zum ersten Gerät ist wesentlich mehr als später von einem kleinen zu einem großen. Wenn Sie z.B. einen 80 mm Refraktor (Kosten so um die 800-1000 Mark) haben, so ist dieser zirka 12 mal leistungsfähiger als ihr Auge, wenn Sie nun auf die größten handelsüblichen Geräte (400 mm Durchmesser, Kosten so zirka 15-18 KEuro) wechseln, so steigern Sie nur noch um den Faktor 5. Natürlich sehen Sie mit einem größeren Gerät mehr, aber leider haben Teleskope die Eigenschaft, das die Preise exponentiell steigen, sprich die doppelte Größe kostet zirka sechsmal mehr. Auch daher rate ich erst einmal Erfahrungen mit einem kleinen Gerät zu sammeln und nach 1-2 Jahren, wenn man etwas mehr Erfahrung hat auf ein größeres Gerät um- oder aufzusteigen. Es sollte aber klar sein, das es einen Mindestpreis gibt. Markengeräte fangen bei etwa 500-600 € an und Kaufhausgeräte bei 400 Euro. Alles was billiger ist sollte skeptisch beurteilt werden.
Typische Größe für ein Einsteiger Teleskop sind 70-100 mm bei Refraktoren, 100-130 mm bei Newtons, 90 mm bei Schmidt-Cassegrains und 150-200 mm bei Dobsons. Die meisten Amateure die Spiegelteleskope haben, besitzen Geräte von 200-250 mm Größe. Darüber hinaus wird es dann unhandlich und dann ist ein Teleskop nicht mehr transportabel, sollte also fest aufgestellt werden. Serienmäßig gibt es Refraktoren bis 180 mm Durchmesser, Schmidt-Cassegrains bis 400 mm Durchmesser und Dobsons bis 600 mm Größe. Diese Geräte kosten dann aber in etwa so viel wie ein Klein-Mittelklassewagen. Es gibt einige engagierte Amateure und Vereine die in Deutschland sogar Teleskope von 1-1.5 m Größe in Privatsternwarten aufgebaut haben. Diese Instrumente liegen dann schon im Bereich dessen was ein Haus oder eine Villa kostet.
Daher mein Rat: Zuerst klein anfangen, mit einem 80 mm Refraktor, 114 mm Newton oder 150 mm Dobsons. Damit einige Erfahrungen sammeln, was man gerne beobachtet und was für einen wichtig ist. Währenddessen kann man sparen für ein größeres Teleskop, das wesentlich teurer wird. Dafür sollte es dann das endgültige Teleskop sein. Man kann das kleinere Teleskop auch später noch nutzen: Als Leitfernrohr oder umgerüstet zur Sonnenbeobachtung.
Wenn Sie 10 Amateurastronomen fragen, was er Ihnen raten soll, erhalten Sie zehn verschiedene Antworten. Doch das ist kein Nachteil. Niemand kann sich mehr als ein oder zwei Fernrohre kaufen, der eine fotografiert, ein anderer wohnt in der Stadt während mancher auf dem Land wohnt. Achten Sie darauf warum er Ihnen dies oder jenes empfiehlt oder abrät. Sie bekommen dadurch einen Eindruck was für Sie wichtig ist, wie bei Ihnen die finanzielle und visuelle Situation ist. Nutzen Sie Online Ratgeber zu Nachfragen. Je mehr Meinungen und Ratschläge Sie haben, desto besser informiert sind Sie. Außerdem gibt es natürlich auch andere Meinungen. Andere Amateurastronomen lehnen Kaufhausteleskope ab, weil die Montierungen meist sehr schlecht sind. Ich halte sie für sehr gut um Erfahrungen zu sammeln und überhaupt einmal festzustellen ob einem das Hobby liegt, was man gerne am liebsten beobachtet und wie die örtliche Lichtverschmutzung ist. Danach kann man diese mit besseren Montierungen ausrüsten oder zu einem anderen Instrument greifen, aber selbst wenn man später nicht mehr beobachtet hat man eben nur 800.- Anstatt 2000.- DM in den Sand gesetzt.
Es gibt nur wenige Zeitschriften für Amateurastronomen in Deutschland. Die wohl wichtigste ist: Sterne und Weltraum (SuW). SuW wendet sich an alle an der Astronomie interessierte. Es gibt daher Berichte über aktuelle Raumfahrtmissionen, Aufsätze über Entdeckungen für die man teilweise sehr viel Wissen braucht und auch Besuche von historischen Observatorien oder Privatpersonen. Es gibt jeden Monat Vorschläge was sich zu beobachten, im Mittelteil findet man eine Sternkarte sowie Tabellen mit den Auf- und Untergangszeiten von wichtigen Objekten. Es werden Teleskope und Zubehör getestet, es gibt aber auch viele Aufsätze aus dem Gebiet der Astronomie mit denen man sich das Rüstzeug aneignen kann. Allerdings werden die Testberichte oft von engagierten Amateuren geschrieben. Sie sind sehr gründlich, aber diese Amateure kaufen sich kein 200 Euro vom Grabbeltisch, eher wird man einen Testbericht über eine Profi-Spiegelreflexkamera für 1500 bis 2000 Euro finden. Wer Mitglied in der Vereinigung der Sternfreunde ist, der erhält sie zu einem vergünstigten Preis, sodass sich lohnt über eine Mitgliedschaft nachzudenken. Die Vereinigung der Sternfreunde ist der in der Bundesrepublik wichtigste Verein für Amateurastronomen. Sie hat auch eine zusätzliche vierteljährlich erscheinende Mitgliedszeitschrift auch mit Tipps, welche Objekte man beobachten kann.
Wesentlich größer ist das Angebot an englischsprachigen Zeitschriften. Ein Problem bei den Zeitschriften ist, das die dort publizierenden Amateure zum größeren Teil Personen sind, die viel Zeit in ihr Hobby stecken und zumeist auch viel Geld. Das verleitet zu sehr optimistischen Erwartungen an die Ergebnisse, denen die Ernüchterung folgen muss. Die meisten Objekte sehen im Fernrohr nicht farbig aus und auch nicht in der Detailfülle wie auf den Fotos. Bis man diese in dieser Qualität erreicht hat braucht man Jahre an Erfahrung und heute auch noch viel Zeit am Computer, wenn z.B. aus hunderten von Einzelaufnahmen eine einzige Aufnahme mit höheren Kontrasten und Auflösung entsteht. Sie finden in den Zeitschriften aber auch die wenigen Hersteller größerer Fernrohre. Viele von Ihnen bieten auch kleinere Modelle an, jedoch mit besseren Montierungen als die Teleskope aus dem Kaufhaus und dadurch zu höheren Preisen.
Die wichtigsten Hersteller sind heute Meade und Celestron (teure und größere Instrumente, aber auch Billigmarken) und Bresser (vorwiegend Billigmarken / Einsteigergeräte).
Zu Büchern: Ich habe auf meiner Website eine Liste meiner Quellen und dort finden sie auch einige empfehlenswerte Astronomiebücher. Das wichtigste ist wohl das Handbuch für Sternfreunde, doch zum einen ist es teuer, zum anderen wendet es sich eher an den erfahrenen Amateur.
Zum Schluss noch ein problematisches Kapitel. Eigentlich ist Hobby Astronomie ein ökologisches Hobby: Die Geräte halten Jahrzehnte und können durch Zubehör dem Stand der Technik angepasst werden. Für Hobby Astronomen werden keine Schneisen in Bergwälder geschlagen und sie zerstören keine tropischen Korallenriffe beim Tauchen. Die meisten haben auch ein ökologisches Bewusstsein, schon alleine durch die Verschlechterung der Beobachtungsbedingungen durch Luftverschmutzung und nächtlicher Beleuchtung.
Doch da der Großteil unserer Bevölkerung in Großstädten lebt, gibt es auch den Aspekt das viele Sternfreunde mit dem Teleskop an Wochenenden einige Hundert Kilometer bis zum nächsten Mittelgebirge fahren um von dort aus zu Beobachten. Ich halte davon wenig, denn es erhöht nur die Luftverschmutzung die schon heute ein Problem ist. Damit gewinnt aber auch ein anderer Faktor an Gewicht: Wie mobil ist mein Teleskop? Nun das hängt davon ab was man betrachtet.
Mit einem Auto und alleine kann man ein komplettes (zusammengebautes) Teleskop von 6 Zoll noch alleine tragen und transportieren. Bei meinem 8" ist das Gewicht schon so groß, das ich ihn zusammengebaut nur einige Meter weit hieve. Dobsons sind hier günstiger, denn sie sind schnell in zwei Teile zerlegt und generell leichter. Mit einem Kombi soll man alleine noch ein 14" Dobson zerlegt transportieren können. Alles was darüber hinaus geht schreit auch wegen der größeren Vergrößerung nach einer stabilen Aufstellung.
Für die Urlaubsreise gibt es eine Reihe von kurzbrennweitigen Geräten, meistens als Reisefernrohre oder "Kometenjäger" tituliert. Allerdings nützt ein kurzbrennweitiges Gerät ohne Stativ recht wenig, was den Nutzen wieder relativiert. Zudem sind kurzbrennweitige Refraktoren sehr teuer, wenn man nicht auf Abbildungsleistung verzichten will. Man benötigt dann spezielle und sehr teure Linsen und zumeist noch eine weitere zur Farbkorrektur. Eine neue Variante sind kleine Schmidt-Cassegrains (so 90 mm Öffnung), die jedoch nicht die Qualität eines Refraktors erreichen, aber auch transportabel sind. Das Mitnehmen des Fernrohrs in den Urlaub hat den Vorteil, dass man einen anderen Sternhimmel mit neuen Objekten beobachten kann.
Wer selbst noch keine Ahnung von Teleskopen hat kennt oft als einzige optische Kenngröße die Vergrößerung. Entsprechend findet man dort sehr schlecht zusammengestellte Teleskope, die eine riesige Vergrößerung versprechen. Die Vergrößerung ist dabei eigentlich nur eine Größe die aus dem Verhältnis von Teleskopbrennweite und Okularbrennweite resultiert. Wechselt man das Okular so kann man diese ändern. Es macht aber keinen Sinn ein Bild beliebig zu vergrößern, denn die Details die man sehen kann hängen nicht von der Vergrößerung sondern von dem Durchmesser des Teleskops ab.
Der sinnvolle Bereich der Vergrößerungen orientiert sich am menschlichen Auge. Die Pupille des Auges kann sich zwischen 1 und 8 mm öffnen, wobei der obere Wert mit steigendem Lebensalter kleiner wird. Die Austrittspupille eines Okulars sollte also in diesem Bereich liegen. Die Vergrößerungen die sinnvoll sind kann man nun relativ einfach berechnen:
Wie bei anderen Parametern beim Teleskop auch gibt es
eine Reihe von biologischen und physikalischen Grenzen welche die Vergrößerung bestimmen. Für Sie
ist es wichtig, was sie ihr Auge erkennen kann, und das kann die Pupille zwischen 1 mm und 6 mm
öffnen. (Der obere Wert ist vom Alter abhängig. Der Maximalwert bei Neugeborenen beträgt 8 mm).
Daraus ergibt sich ein sinnvoller Vergrößerungsbereich vom Teleskopdurchmesser in mm /1 bis /6.
Bei einem 120 mm Teleskop also z.B. zwischen 20 und 120 facher Vergrößerung. Man kann noch etwas
höher gehen, wenn die atmosphärischen Bedingungen sehr gut sind und es um punktuelle Lichtquellen
(Sterne) geht, bis etwa 1.5 fachen Durchmesser des Teleskops. Sie erkennen auch hier den
Zusammenhang mit dem Öffnungsverhältnis. Je größer dieses ist desto höher muss die
Okularbrennweite sein um in diesem Bereich zu bleiben. Hier verhalten sich Teleskope wie
Ferngläser. Sie können ein Fernglas mit 8-facher Vergrößerung kaufen als:
Das alles sind Ferngläser mit 8-facher Vergrößerung. Sie sollten, wenn sie also nur auf die Vergrößerung achten, gleichwertig sein. Doch das eine hat 50 mm große Linsen, das andere nur 20. Das Ergebnis: Das Bild ist bei einem 8x50 Feldstecher hell, scharf und hat ein großes Blickfeld. Bei einem 8x20 Feldstecher ist es weniger scharf, dunkler (6 mal weniger Licht wird eingefangen) und beengter.
Das nächste ist die Atmosphäre. Die Luftunruhe (im Fachbegriff: Seeing) bewirkt, das man Details unter einer bestimmten Größe nur unscharf sieht. Je höher die Vergrößerung ist desto mehr nähert man sich diesem Bereich. In den meisten Gegenden in Deutschland ist die beste Vergrößerung die man nutzen kann etwa 150-200 fach. Nur selten und in Gegenden mit wirklich gutem Seeing (Hochgebirge) kann man diesen Bereich ausdehnen. So ist es nicht verwunderlich, das große Teleskope zwar mehr Öffnung haben, aber die Brennweite kaum ansteigt und damit auch nicht die Vergrößerung.
Darum wichtige Merkregel: Die Vergrößerung ist bei einem Teleskop absolut unwesentlich. Viel wichtiger ist die Öffnung.
Ich habe mich bemüht auf mehreren Seiten das Fachwissen für einen Teleskopkauf zusammenzutragen. Trotzdem werde ich immer wieder gefragt ob ich das Teleskop X oder Y empfehlen kann. Das ganze ist sehr schwierig, da man aufgrund der Beschreibungen eigentlich nur schwer ein Urteil abgeben kann.
Ich habe hier trotzdem 3 Empfehlungen zusammen getragen die im Preis zwischen 200 und 300 Euro liegen - Darunter sollte man auf keinen Fall ein Teleskop kaufen, sonst geht es wirklich auf Kosten der Qualität. Auch bei den hier angegeben Teleskopen muss man Kompromisse machen, vor allem bei der Montierung. Aber ein Gerät ohne Kompromisse kann den vielfachen Preis dieser Angebote ausmachen.
Reflektoren haben meist die beste Abbildungsleistung, sie gelten auch als unempfindlich und daher eher für Anfänger geeignet. Allerdings bekommt man dafür auch am wenigsten Teleskop fürs Geld. Der Einblick hinten ist schwer wenn man senkrecht zum Zenit schaut. Bei den günstigen Modellen findet man meist Achromaten, diese haben Farbfehler. um diese zu minimieren sollte man ein möglichst langbrennweitiges Modell wählen. Gut eigenen sich Refraktoren zur Planetenbeobachtung und zur Beobachtung von Mond und Sonne (mit Zusatzfilter). Hier zeigen sie kontrastreiche Abbildungen und auch benötigt man hier keine so großen Teleskope. Eine sinnvolle Einstiegsgröße sind 80 mm. Ich habe ein sehr günstiges 90 mm Modell gefunden das ich hier empfehle:
Bei kleinen Teleskopen dominieren die Newtons die sehr preiswert sind. Der Einblick oben am Tubus auf einer Montierung ist in jeder Position gut, man bekommt bei leichten Abstrichen in der Abbildungsleistung wesentlich mehr Teleskop fürs Geld. In diesem fall einen 150 mm Newton für nur wenig höheren Preis vergleichen mit dem 90 cm Refraktor. Alternativ bekommt man auch einen 130 mm Newton bei einem Preis unter 200 Euro. Ein Newton auf parallaktischer Montierung ist ein gutes Allround Instrument und auch mein erstes Teleskop war ein solches Newton Teleskop.
Wenn es nur um die Teleskopgröße gibt, so sind Dobsons die geeignete Wahl. Es gibt bei den kleineren billigen Dobsons nur einen Hersteller, die Angebote unterscheiden sich im Zubehör. Für den gleichen Preis eines 150 mm Fernrohrs auf einer parallaktischen Montierung bekommt man hier ein 200 mm Gerät. Dafür muss man aber mit den Einschränkungen eines Dobsons leben: Die Nachführung des ganzen Tubus ist schwerer als die Steuerung einer Achse an einer Montierung und das Einblickverhalten ist durch die niedrige Höhe bei horizontnahen Objekten sehr schlecht. Von allen Teleskopen ist dieses das lichtstärkste (Refraktor 1:10, dieses hier 1:6). Es eignet sich für die Beobachtung lichtschwacher Objekte am besten.
Sie finden ähnliche Fernrohre auch bei anderen Anbietern. Bei diesen hier habe
ich auch das Zubehör geprüft, so enthalten diese Super-Plössl Okulare. Wenn sie
ein billigeres Angebot sehen (diese Fernrohre gibt es bei zahlreichen Händlern)
achten sie vor allem auf das Zubehör und die Ausstattung und vergleichen sie
diese.
Artikel zuletzt verändert: 24.8.2012
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