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Es gibt noch Leute die im Fernsehen nicht vorwiegend Soaps oder Talk-Shows ansehen (so genannt weil bei den meisten Gäste das Gehirn offensichtlich vertalkt ist...). Ich nutze das Fernsehen um mich weiter zu bilden, mich auf dem neuesten zu halten und einfach mehr über die Welt zu wissen. Die folgende Liste gibt die Wissenschaftsendungen an die ich regelmäßig ansehe. (Ohne Natur- Tier und Geschichtssendungen). Hier meine persönlichen Fernsehtipps: (Der Qualität nach geordnet). Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und umfasst auch nicht alle Sendungen die laufen. Wichtig vor allem ist wie gut man informiert wird und ob die Informationen auch stimmen. Hinweis: Der Artikel ist alt und wird nicht mehr aktualisiert (siehe unten).
Jeden zweiten Dienstag in WDR 3 um 2100. Dauer 45 Minuten. Jede Sendung behandelt ein Thema: informativ und unterhaltend. Ranga Yogeschwar moderiert fachkundig die Sendung. Wer sich die begleitenden Texte auf der Website ansieht, der merkt dass hier auch wirklich Profis am Werk sind die etwas von ihrem Fach verstehen. Quarks und Co ist ein gutes Beispiel wie man Unterhaltung und das Vermitteln von Wissen kombinieren kann. Sehr empfehlenswert!
Folgende Sendungen sind etwa gleich gut:
Jeden Dienstag um 2215 in NDR 3. Dauer 45 Minuten. Kurze Beiträge zu vielen wissenschaftlichen Themen. Dazwischen auch Sendungen zu einem bestimmten Thema, die es aber auch auf anderen Sendern gibt. Vor allem in W wie Wissen findet man inzwischen fast alles von Prisma. Wer diese Sendung ansieht kann sich Prisma also sparen.
Jeden Mittwoch um 2045 in Hessen 3. Dauer 30 Minuten. Nach den ungünstigen Sendeterminen am Samstag und Sonntag zur besten Spielfilmzeit nun verkürzt am Mittwoch (Der sich durch Globus und Abenteuer Wissen nach dem Dienstag zum zweiten Wochentag mit 2-3 Sendungen hintereinander mausert). Richard Brunnengräber moderiert kompetent die Sendung. Insgesamt recht konservativ gestaltet. Dafür informativ und auch offen für nicht so spektakuläre Themen. Leider ist der Sendetermin sehr ungünstig gewählt, denn sonntags laufen um die gleiche Zeit meist Spielfilme.
... ist der Nachfolge von "Sonde". Zu Sehen jeden Donnerstag um 2150 in SWR 3. Dauer 25 Minuten - Nach der Zusammenlegung von SDR und SWF gab es zuerst einen Einbruch in den Wissenschaftsmagazinen. Die sehr guten Magazine wurden zugunsten von Sonde eingestellt, welche aber nur alle zwei Wochen erschien. Seit. September 2000 wieder wöchentlich und nicht mehr überlappend zu anderen interessanten Sendungen. Mit "Wieso, Weshalb, Warum?" gibt es im Inhalt eigentlich keine gravierenden Änderungen, nur ist die Sendung nun 5 Minuten kürzer.
Diese drei Magazine (Prisma, Sonde, Abenteuer Erde) sind vergleichbar. Alle haben kurze Beiträge manchmal auch einen Themenabend zu einem Thema. Die Information ist fachlich und ausführlich. Behandelt werden auch optisch nicht so interessante Themen, die man auf Privatsendern vergeblich sucht. Auch "unbedeutende" oder regionale Themen findet man bevorzugt bei den Dritten.
nano ersetzt die bisherigen 3 SAT Magazine MTW, Modern Times und Hitec und erscheint jeden Werktag um 1830-1900. Zwar greift die Redaktion zum Teil auf Beiträge zurück die schon in anderen öffentlich-rechtlichen Sendungen der ARD, ZDF, SRG oder ORF gelaufen sind, aber die Kombination dieser Beiträge zu einem Thema und die aktuelle Aufbereitung mit live Interviews machen das wett. Zudem erhält man hier im Gegensatz zu Galileo wirklich aktuelle Neuigkeiten aus der Wissenschaft, da es auch tagesaktuelle News enthält. Schwerpunkte werden aktuell gesetzt, z.B. zum Thema Gentechnik wenn in den Nachrichten das Patent der Krebsmaus diskutiert wird. Tägliches Nano gucken macht andere Wissenschaftsmagazine der öffentlich-rechtlichen fast überflüssig, da es die Beiträge aus diesen "destilliert" - im positiven Sinn.
Nachdem Hitec eingestellt worden ist findet man allerdings immer noch jeden Sonntag um 1600 eine Dokumentation zu einem Thema aus dem Bereich Technik. Kürzere Ausschnitte finden sich in nano wieder. Das Thema ist jeweils eng begrenzt und manchmal sehr speziell, eine Eigenschaft die man sonst nicht so sehr findet.
Nachdem sich beim ZDF als Nachfolgeprogramm von "Abenteuer Forschung" in einem Jahr zwei Sendungen und eine Spezialreihe etabliert haben hier eine summarische Beurteilung. Abenteuer Erde scheint inzwischen eingestellt zu sein, dafür hat Bublath sich jetzt auf 3-4 folgige Specials gestürzt, in der er das tut, was er schon bei Abenteuer Forschung tat: Bildermaterial recyceln. Keine andere Sendung wärmt immer wieder die gleichen Themen auf und untermalt diese mit dem gleichen Grafiken. Dazu kommen seine Experimente die zwar irgendetwas verdeutlichen sollen, aber oft eher an Knoff-Hoff erinnern und wenig mit dem Stoff zu tun haben. Die Specials laufen unregelmäßig und zu variablen Sendezeiten.
Einen festen Platz haben nun "Abenteuer Forschung" und "Abenteuer Wissen". Jeweils nur noch 30 min. Bei "Abenteuer Wissen" hat man Wolf von Lojewski als Moderator gewonnen. Nun mehr kürzere Beiträge und breites Themengebiet als bei Abenteuer Forschung sind die Merkmale. Aber dies findet man auch in anderen Sendungen. Es fehlt so etwas wie ein eigenständiges Profil. Dafür kommen die Sendungen jetzt jede Woche anstatt wie früher alle 3-4 Wochen.
Montags-Donnerstags um 1415 im ZDF. Dauer 45 Minuten. Discovery ist beschrieben als Dokumentationskanal. Die Themen sind sehr weit gestreut. Vor allem aber Natur und Technik. Von der Machart ist die Sendung wirklich gut, aber meinem Gefühl nach wird die Information durch die vielen Bilder in den Hintergrund gedrängt. Schon nach kurzer Zeit erinnert man sich nur noch an die Filme, hat aber den Begleittext meist vergessen. Die Themenauswahl ist sehr amerikanisch. So gibt es über die Gebrüder Wright eine ganze Sendung, Lillienthal wird in 5 Minuten abgehandelt.
Mittwochs um 2145 in der ARD. Globus war eine gute Sendung auch mit einem eigenen Profil: Vom BR kamen Sendungen mit dem Schwerpunkt Natur und Umweltschutz, vom WDR Sendungen mehr im Stile von Quarks die populärer Technik und Phänomene erklärt haben. Nachdem Globus lange Zeit das Stiefkind der ARD war und selten erschien und dazu oftmals Fussballlspielen oder ähnlichem weichen musste schien seit 2002 dies mit einem regelmäßigen Erscheinen sich verbessert zu haben. Doch diese Zeiten sind vorbei. Auch die ARD hat sich dem Einheitsbrei angeschlossen: Wissenschaft in Magazinform und "W wie Wissen" heißt nun das Motto. Damit ist die Sendung austauschbar geworden wie andere Sendungen in Magazinform (Abenteuer Forschung, Abenteuer Wissen, Abenteuer Erde, nano, Prisma, Sonde....) Auch hier findet man Beiträge die es auch so in den Dritten oder nano zu sehen gibt.
Diese Sendung läuft um 1400-1500 in SWR und von 1500-1600 im WDR. Die Sendung ist ein typischer Resteverwerter: Dank Datenbanken über Artikel denken sich Redakteure "Oh nun machen wir mal eine Sendung zum Thema Vom Holz zum Papier, mal sehen was wir dazu im Archiv haben...." Die Sendung besteht aus zwei Moderatoren, jungen Alters: Der Mann darf Bücher präsentieren und eine Wissensfrage stellen, die Frau führt ein kleines Interview mit einem oder zwei Studiogästen. Ausgefüllt wird das ganze aber durch 1-3 kleine Beiträge und eine Dokumentation. Daran wäre nichts zu sagen, wenn diese auch zum Thema passen würde. Da man aber einfach Dokumentationen nimmt die gerade im Lager rumliegen verspielt man allerdings die Chance das Thema wirklich gut darzustellen, obgleich eine Stunde viel Zeit für ein Wissenschaftsmagazin ist. So findet man beim Thema "Vom Holz zum Papier" einen Beitrag über die Abholzung russischer Wälder - aber nichts darüber wie denn eigentlich Papier hergestellt wird. Beim Thema "Bauen mit der Natur" findet man einen Beitrag über die Arbeit von Gerüstbaumeistern in Hongkong die mit Bambus arbeiten, aber nichts über Lehmhäuser, Stroh oder Hanf als Dämmmaterial etc. Das liegt daran, dass es sich bei den Dokumentationen um das handelt was man früher unter "Auslandsreportage" bezeichnet: Es geht nicht um Wissenschaft sondern um Menschen in anderen Ländern.
Jeden Montag-Samstag um 1930 in Pro 7. Dauer ca. 25 Minuten (Netto zirka 15-17 min. Ohne Werbung). Störend: Die Anfangszeit variiert um 5 Minuten, je nach Länge der Nachrichten / des Wetters. Galileo ist ein Paradebeispiel wie die Privaten Wissenschaft anbieten: Poppig mit Trailern. Die Auswahl liegt auf aktuellen und optisch gut präsentierbaren Themen. Das alleine wäre nicht so schlimm, aber zu mehr als einem Appetithappen reicht es nicht. Betont werden vor allem Beiträge zum Thema Lebenshilfe / Medizin und Fernseh- und Kinotechnik. Man bekommt einen kleinen Einblick und das war's - bei 5 Minuten pro Beitrag ist auch nicht mehr drin. In dem Gebiet in dem ich mich auskenne (Raumfahrt und Chemie) habe ich aber schon einige Fehler gefunden - und da wird man auch bei den anderen Beiträgen misstrauisch. Etwas besser ist die Samstagsausgabe ohne den smilenden Aimanh Abdallah. Mit einer kompetenteren Anmoderation von Simone Wiesner ohne dumme Sprüche. Dafür kommen dort nur Wiederholungen aus der Woche.
Jeden Sonntag um zirka 2250 in SAT 1. 45 Minuten (netto etwa 35). Planetopia hat in den letzten Jahren seine Themen geändert. Ging es zuerst wie bei Galileo auf den mehr spektakulären Themen oder Dingen die viele Interessieren wie Medizin, Weltraumtechnik, Computer. Inzwischen ist die Sendung so eine Art Lebenshilfe für Computerbesitzer ohne jede Ahnung geworden: Wie fülle ich Tintenpatronen nach , wie wird bei ebay betrogen etc. Das ganze allerdings auf niedrigstem Niveau. Beispiel: Wie verhindere ich das bei jedem Schließen eines Werbefenstern ein neues erscheint? Nein nicht ein Plugin-Nachrüsten oder auf Opera umsteigen. Nein der Ratschlag ist iexplore.exe mit dem Taskmanager zu killen! Planetopia ist anscheinend bei SAT-1 eine Parkstelle für Moderatorinnen - Innerhalb von 3 Jahren moderiert nun schon die vierte die Sendung.
Sonntags 1900-2015 auf Pro 7. Dauer 75 Minuten (netto zirka 40-45!). Mein absoluter Favorit dafür wie man es nicht machen sollte - Zu viele Werbeblocks (3-4 Stück), mitten in der Sendung sind die Nachrichten eingeschoben und dann noch die Werbung in der Sendung für Videos, Trailer für Beiträge nach der Werbung.... Und natürlich die Wunder - Wunder der Woche, Wunder der Wissenschaft, Welt der Wunder - alles nicht gerade wunderbar. Noch mehr als Galileo ist das Magazin optisch ausgelegt. Positiv ist zu vermerken das die Beiträge länger als in Galileo sind und auch ein Studiogast ergänzende Informationen gibt. Der Vereinfachungsgrad ist allerdings auch unübertroffen. Mein Tipp: Angucken bis 1930 und dann aufs ZDF umschalten wo zu dieser Zeit gute Beiträge über Geschichte laufen. Auch Fehler habe ich in diesem Magazin in Masse gefunden. In einem Bericht über Spionagesatelliten innerhalb von 3 Minuten 4 kapitale Falschinformationen.
... Habe ich 1999 erfahren. Auf eine Webseite von mir zum kommerziellen Satellitenstartmarkt hat sich eine Redakteurin von Focus TV gemeldet, die eine Reportage zu dem Thema machen sollte und die offensichtlich keinerlei Ahnung davon hatte. In einem fast einstündigen Telefongespräch musste ich ihr erst Grundlagen und dann Kontakte nennen an die sie sich für weitere Informationen melden sollte. Ich dachte eigentlich das Focus TV was mit dem Nachrichtenmagazin Focus zu tun hat und da müssten die Redakteure doch eigentlich selbst wissen an wen sie sich wenden sollten, auch wenn man nicht voraussetzen kann das sie von jedem Thema eine Ahnung haben. So ist es nicht ungewöhnlich das man Reportagen erhält die voller Fehler sind.
Wissenschaftssendungen im Privatfernsehen sind meist oberflächlich - vor allem aber selten. Von den 4 großen Sendern RTL, SAT1,Pro 7 und VOX haben n ur zwei regelmäßige Sendungen und nur Pro 7 liegt in der Sendedauer über dem was sich ein Drittes Programm in der ARD leisten kann.
Dazu kommt das Wissenschaftsendungen zu unmöglichen Sendeterminen laufen. Entweder wie Discovery am frühen Nachmittag - wenn man arbeitet oder so spät abends wie bei Planetopia, Abenteuer Wissen, dass der wo um 7°° zur Arbeit muss schon wieder ins Bett muss. Andererseits gibt es jeden Tag mehrere Stunden Talkshows im Fernsehen. Diese Sendungen bilden nicht, sie sind eher dazu geeignet zu verdummen analoges gilt für Promi Magazine oder neuerdings für inszenierte Gerichtsverhandlungen. Ich denke daher, dass das Fernsehen ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist und sich hier eben auch das allgemeine Desinteresse an neuem wissen, neuen Erkenntnissen widerspiegelt.
Seit ich 1998 diese Rubrik pflege hat sich einiges geändert. Zum einen haben die beiden großen Sender ARD und ZDF ihre Sendungen aufpoliert. Abenteuer Wissen und W wie Wissen erscheinen öfter. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Dritten. Mir fehlt hier zunehmend ein eigenes Profil. Es ragt hier eigentlich nur noch Quarks & Co heraus. Wer Nano sieht, kann sich oft andere Wissenschaftsmagazine der Dritten sparen, da Nano natürlich von den Beiträgen lebt die woanders schon erarbeitet wurden. Das es nicht mehr Wissenschaft gibt zeigt sich wenn man einen Beitrag nacheinander in verschiedenen Sendungen sieht, so einen über den Start von Mars Express zuerst in W Wie Wissen, dann nano und dann in Sonde. Daher haben die Sendungen heute immer mehr Magazincharakter, da man so Beiträge einfach zwischen den Sendern austauschen kann. Das es Themen gibt die mehr Tiefe brauchen und derartiges findet man heute fast nur noch in Fremdproduktionen von der BBC oder dem Discovery Channel, oder eben in Quarks & Co.
Es scheint das heute mehr eine hübsche Moderatorin oder ein zugkräftiger Name (Abenteuer Wissen) wichtiger sind, als fundierte Beiträge. Anders kann man sich zwar die Zunahme von Sendeminuten, aber das Sinken des Niveaus nicht erklären.
Was bei privaten Sendern fehlt ist eine tiefgehende Information die fachlich gut recherchiert ist. Es ist "populäre" Naturwissenschaft und Technik, die ein bisschen an der Oberfläche kratzt und alles bringt was man in schönen Bildern darstellen kann - Wissenschaft im "Bild" Still.
Die letzten vorhergehenden Absätze habe ich etwa 2001 geschrieben. Seitdem hat mir Studium und Beruf nicht so viel Zeit gelassen relativ viele Sendungen anzuschauen. Obgleich es mittlerweile noch mehr sind, hat sich nichts zum besseren verbessert.
Zum einen neben Quiz Shows überhand. Bei diesen soll angeblich Wissen vermittelt werden. Doch Wissen ist nicht das Beantworten von Fragen, zumal man ja danach nur die Antwort weis aber sonst keine Erkenntnis gewonnen hat. Hierzu ein Beispiel: Eine 250.000 Euro Frage lautete:
Welches der folgenden ist kein Edelgas ?
Nach 10 Minuten ist man um die Erkenntnis reicher das es "Freon" ist. Doch was weiss man dann über Freon ? Man erfährt nicht, dass es ein Gruppenname für eine Reihe von Fluorchlorkohlenwasserstoffen ist, die früher in Kühlgeräten eingesetzt wurde und stark die Ozonschicht schädigen und mehrere Tausend mal stärker als Treibhausgas als Kohlendioxid wirken. Man erfährt nicht, dass dieser Stoff heute aus diesen Gründen verboten In Deutschland ist und es noch Staaten wie die USA und China gibt die ihn einsetzen. Freon verdampft leicht und ist chemisch äußerst inert. Diese einfache Frage zeigt: Man lernt eigentlich nichts dazu. Im Gegenteil schon am nächsten Tag hat man Frage und/oder Antwort wieder vergessen.
Der Trend zu immer schlechteren Sendungen hat sich im in den letzten Jahren fortgesetzt. Im Privatfernsehen laufenden Sendungen haben zwar irgendwo immer ein "Wissen" im Namen oder im Untertitel, doch es handelt sich nicht um Wissenschaftssendungen. Es geht hier darum Lebenshilfe bei Computerproblemen oder beim Kauf von Grillkohle zu leisten oder als "Sendung mit der Maus" für Erwachsene die Herstellung von Produkten zu erklären. Natürlich finanziert sich so eine Sendung von selbst, denn die Hersteller zahlen für die 10 Minuten Schleichwerbung nicht wenig. Doch Wissen ist dies nicht. Es mag interessiert sein zu wissen wie eine Kettensäge produziert wird, doch wenn man nicht gerade dort arbeiten will ist es nutzlos.
Eine Wissenschaftssendung sollte ein Thema umfassend beleuchten. Wissenschaft hat oft auch gesellschaftliche Bedeutung. Denken wir heute an die Gentechnik, Biotechnologie, Computertechnik. Selbst Grundlagenforschung wie das Entdecken von Planeten bei anderen Sternen hat gesellschaftliche Bedeutung denn wir wissen seitdem, dass es Planeten wie die Erde auch woanders gibt. Damit kann es auch sein, dass es intelligentes Leben woanders gibt.
Dies kommt heute weitgehend zu kurz. Entweder wird in den Wissenschaftssendungen ein Potpourri gemischt aus 5 Minuten Beiträgen. Da kommt nach der Huygens Mission im 5 Minuten Format ein Artikel über Allergien von 5 Minuten. Dass man hier nichts wirklich vermitteln kann dürfte klar sein, schon alleine wegen der begrenzten Sendezeit.
Oder es gibt Infotainment. Deutlich wird dies vor allem bei historischen Sendungen. Da wird nicht die Geschichte erzählt sondern es gibt fast einen Spielfilm. Die Wissensvermittlung tritt in den Hintergrund und die Story bleibt später haften. Ich habe nichts gegen den Einsatz von Animationen, damit man Dinge erläutert oder Städte wiederbelebt, die es heute nur noch als Grundmauerreste gibt. Doch sie sollten die Wissensvermittlung unterstützen und nicht die Aufmerksamkeit auf eine Handlung lenken.
Dies ist auch der Grund, warum ich die Aufsätze oben seit Jahren nicht mehr aktualisiert habe. Ich schaue viel weniger an. Vor allem weil das Niveau so abgesunken ist. Als Spitze machen wir aus der Tatsache, dass man beim PISA Vergleichstest so schlecht abgeschnitten hat auch noch eine Show ! Es verwundert nicht, dass im Wahlkampf 2005 das Thema Bildungs- und Wissenschaftspolitik keine Rolle mehr spielt, obgleich dieses Thema auf den Nägeln brennen sollte.
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