Weltraumkolonien

Immer wieder taucht die Idee der Kolonisierung des Weltraums aus, oder des „Terraformings“, also des Umformens eines anderen Planeten, dass er bewohnbar wird. Ich halte as für ausgemachten Blödsinn und habe es in einem größeren Artikel auch mal für den Mars erläutert. Das komische ist, dass diese Ideen nicht abreisen, obwohl die Hindernisse riesig sind. Nehmen wir den Mars.

Er ist kleiner als die Erde und weiter von der Sonne entfernt. Selbst wenn wir noch andere widrige Umstände außer acht lassen (die exzentrische Umlaufbahn und deren Änderung sowie der Rotationsachse des Planeten in verhältnismäßig kurzen geologischen Zeiträumen), dann gibt es noch etliche Probleme:

Erstens: Es fehlt wahrscheinlich an Wasser. Wir wissen nicht wie viel Wasser es auf dem Mars genau gibt. Die Schätzungen liegen zwischen einer Menge die ausreicht um den Planet einige Dezimeter zu bedecken und einigen Metern. Heute liegt alles Wasser in Permafrost unter der Oberfläche. Doch selbst wenn man es auftauen könnte ist es zu wenig für eine globale Besiedlung des Mars. Es würde sich in einigen Einschlagsbecken wie Hellas sammeln und rund um diese könnte man leben, woanders wäre der Mars immer noch eine Wüste. Es gäbe ein Klima wie bei uns in der Trias als alle Kontinente zu einem Riesenkontinent sich zusammenschlossen und es im Innern dieser eine Wüste gab, nur würde es beim Mars extremer sein.

Das Haupthindernis ist aber die fehlende Atmosphäre. Will man dort atmen, so braucht man mindestens eine Sauerstoffatmosphäre von 0.25 Bar Druck. Dazu wahrscheinlich noch größere Mengen an Kohlendioxid in der Atmosphäre um durch einen Treibhauseffekt die Temperaturen anzuheben. Derzeit liegen die globalen Mitteltemperaturen bei -56 ° Celsius.

Woher soll sie kommen? Derzeit hat der Mars eine Kohlendioxidatmosphäre von 0.006 Bar Druck. Er war nie vulkanisch so aktiv wie die Erde. Letzten Endes stammte die gesamte Atmosphäre der Erde aus vulkanischen Gasen, der größte Teil als die Erde sich bildete und die Gase halten konnte, weil sie 8 mal mehr Masse als der Mars hat. De fakto ist heute auf dem Mars der Sauerstoff in Oxiden gebunden und Kohlendioxid in Karbonaten. Es gibt keine Organismen die ihn daraus freisetzen könnten. im Prinzip müsste man ihn freisetzen indem man wie bei Aluminium eine Schmelzflusselektrolyse durchführt, nur interessiert dann nicht das Metall, sondern das Gas. Man kann sich denken – das ist nicht praktikabel.

Wie viel einfacher ist es auf der Erde! Wir nutzen nur einen Teil der Erdoberfläche. Einen großen Teil belegen Wüsten oder sie sind zu weit nördlich oder südlich gelegen. Es wäre viel leichter überall an den Küsten die an Wüsten angrenzen Meerwasserentsalzungsanlagen zu bauen und das Wasser in die Wüsten zu leiten um diese urbar zu machen. Selbst die Antarktis und Grönland könnte man bewohnen wenn man die landwirtschaftliche Fläche dort unter Glas setzen würde und beheizen würde, z.B. mit Erdwärme. Man könnte auch das Eis aus der Antarktis und Arktis in Form von Eisbergen zu den Wüstengebieten bringen um diese zu bewässern. Natürlich wäre der Aufwand enorm, heute ist dies nicht zu leisten, aber im Vergleich zu einer Umformung des Mars wäre er klein.

Was man heute schon tun kann ist es zu verhindern, dass man solche Ideen überhaupt andenken muss. Viel einfacher ist es nämlich zu verhindern dass die Weltbevölkerung steigt. Ein Schnellschuss wäre sicher ein Programm zur Geburtenkontrolle. Die kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln, die Zahlung von Prämien für die Sterilisation. Im Vergleich zu den Folgekosten die man heute als Entwicklungshilfe leistet wäre das wenig. Langfristig wäre es sicher besser den Lebensstandard in diesen Ländern zu steigern, denn jeder weis: Ist dieser hoch genug wie in den Industrieländern bleibt die Bevölkerung konstant oder sinkt sogar. Doch das ist wohl vielen nicht visionär genug ….

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