Apollo 8
Vor 38 Jahren, am 21.12.1968 starteten mit Apollo 8 die ersten Menschen zum Mond. Die Mission war damals nicht unumstritten. Das Apollo Raumschiff war nur einmal vorher , im Oktober 1968 mit Apollo 7 bemannt erprobt worden und für die Saturn V war es der dritte Flug überhaupt, wobei es beim zweiten Flug gravierende Probleme gab, die bei einem bemannten Flug zum Abbruch geführt hätten.
Man tat dies weil man nach einigen unbemannten Zond Flügen der Sowjets mit Sojus Kapseln bald einen bemannten Mondflug (wenn auch keine Landung) erwartete und man auf Spionagesatellitenfotos die N-1 Trägerakete auf ihrer Startrampe ausgemacht hatte. Vor allem aber hatte man so viel Vertrauen in die Technik dass man dieses Abenteuer wagte – Anders als bei Flügen im Erdorbit gab es bei einem Versagen eines Subsystems nicht die Möglichkeit innerhalb von Minuten bis maximal eineinhalb Stunden zur Erde zurückkehren. Bei eine Versagen konnte die Rückkehr bis zu 3 Tagen dauern. Es war sogar möglich die Besatzung bei einer falschen Zündung in den Weiten des Alls zu verlieren.
Viele empfanden dann die Mondumkreisung von Apollo 8, welche über die Weihnachtsfeiertage 1968 stattfand als den eigentlichen Flug zum Mond und die Landung von Apollo 11 ein halbes Jahr später nur noch als die „Kür“. Ich möchte an diese Mission aber heute aus zwei Dingen erinnern: Wir haben von ihr erstmals ein Farbbild der Erde vom Mond aus bekommen und eine Beschreibung der Erde von Menschen die über einem grauen, zerkraterten, unwirtlichen Platz ihre Runden drehten:
Borman: „Hier ist Apollo 8 mit einer Live Übertragung vom Mond. Der Mond bedeutet für jeden von uns etwas anderes. Jeder wird von dem was er heute gesehen hat seinen eigenen Eindruck mitnehmen. Ich weis, mein Eindruck ist der einer gewaltigen, einsamen, abschreckenden Ausdehnung von Nichts. Er sieht aus wie Wolken über Wolken aus Bimsstein. Und auf jeden Fall erscheint es als Platz zum Arbeiten oder Leben nicht sehr einladend“
Lovell: „Meine Gedanken sind ähnlich. Die riesenhafte Einsamkeit des Mondes hier oben ist furchteinflößend und sie lässt einen erst richtig gewahr werden was ihr zuhause auf der Erde wirklich habt. Von hier aus gesehen ist die Erde eine grandiose Oase in der weiten Wüste des Weltalls. „
Anders: „Ich glaube was mich wirklich beeindruckt hat waren die lunaren Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge. Sie insbesonders bringen die nackte, rohe Natur der Landschaft hervor. Dieser Planet ist seit Äonen von unzähligen Meteoriten bombardiert worden. Jeder Quadratzentimeter ist pockennarbig. Nur die neuesten, jüngst hinzugekommenen Züge heben sich in allen Einzelheiten ab. Auch der Himmel selbst ist hier oben eine abschreckende, drohende, endlose, Unermesslichkeit von Schwärze, dunkel und unappetitlich.“
Dann schwenkte die Besatzung die Kamera zu dem Fenster und die Fernsehzuschauer sahen erstmals die Erde über dem Mond ausgehen, eine blaue Murmel über einer Einöde. auf dieser Murmel leben wir, machen uns das Leben schwer, führen Kriege, zerstören die Natur und verbrauchen Ressourcen in Jahren die in Millionen von Jahren entstanden. Manchmal wünschte ich mir man könnte alle einflussreichen Politiker zum Mond schicken – nicht auf den Mond sondern in einer Bahn um ihn, damit sie diesen Eindruck einmal selbst erleben und sich zusammensetzen die Probleme zu lösen.
Zuletzt – Damals gab es den Ausdruck „politicall Correctness“ noch nicht und Christbäume wurden nicht demontiert um andere Religionen zu beleidigen wie dies dieses Jahr auf dem Flughafen von Seattle passierte – verlassen die Astronauten von Apollo 8 den Beginn der Schöpfungsbotschaft der Bibel:
Anders: „Wir nähern uns nun dem lunaren Sonnenaufgang. Und für alle Menschen auf der Erde hat die Besatzung von Apollo 8 eine Botschaft die wir euch senden wollen:
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer und es war finster auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.“
Lovell: „Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den wassern und die da scheide zwischen den Wassern. Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah so. Und Gott nannte die Feste Himmel.“
Bormann: „Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockne sehe. Und es geschah so. Und Gott nannte das Trockne Erde und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah dass es gut war.“
Nach einer Pause der Besinnung schloss Apollo 8 die Übertragung mit den Worten: „Wir schließen mit einem Gute Nacht, Viel Glück und Fröhliche Weihnachten und Gottes Segen für euch alle, euch alle auf der guten alten Erde.“
Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Ich wünsche allen Lesern meiner Webseite und allen Menschen auf der Welt ein gesegnetes Fest. Denken sie im neuen Jahr einmal daran, wie klein Sie und die Erde schon aus Mondentfernung sind. Vielleicht probieren sie mal fünfe grade zu lassen, etwas mehr für andere zu tun oder einfach sich mal nicht über jede Kleinigkeit zu ärgern. In diesem Sinne
Ihr Bernd Leitenberger