Narri-Narro, Alaaf und Helau!
Heute ist de letzte Tag von Fasching, Fasnacht, Karneval oder wie immer man es nennen will. Am letzten Donnerstag konnte ich in Landshut das Narrentreiben beobachten und dies hat mich wieder an die fünfte Jahreszeit erinnert. Hier in der Nähe von Stuttgart ist es nicht so wild mit Fasching. Bei uns ist er zwar nicht unbekannt wie im Norden Deutschlands, doch von dem ausgelassenen Treiben wie in Köln und Düsseldorf trennt uns doch einiges.
Angeblich hat ja Fasching viel mit Katholizismus zu tun. Er endet genau 40 Tage vor Ostern und am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Nach alter Tradition soll man daher vorher noch einmal die Sau raus lassen. Das erklärt vielleicht die Alkoholexzesse die zu Fasching gehören. Das Auf die Schippe nehmen von Politikern soll entstanden sein, als das Rheinland einige Zeit unter preußischer Herrschaft stand und man sich so dem Unmut Luft machte. Auch heute noch ist Fasching vor allem in katholischen Gegenden und das vor allem im Rheinland populär aber sonst?
Ich finde zum einen ist es ziemlich kommerziell geworden und seit Fernsehsender festgestellt haben, dass man mit Fasnachtsübertragungen billig Sendezeit füllen kann ist es eher noch schlimmer geworden mit dem Kommerz. Das zweite ist aber dass ich mit dem Konzept „Heute lasse ich die Sau raus und morgen ist alles vorbei“ meine Probleme habe. Ich kann das schlicht und einfach nicht. Ich bin immer ein Verstandesmensch gewesen und kann das nicht verdrängen und beim sinnlosen Besaufen denke ich immer an die dabei verlorengehenden Gehirnzellen, was mich in den letzten 23 Jahren vor einem Vollrausch recht gut beschützt hat.
Etwas mehr Humor im Alltag, etwas mehr Aufmucken jenseits von Karfreitag und Rosenmontag wäre besser meiner Meinung nach. Doch es macht Spaß bei wenigen Grad über Null Leute in hauchdünnen Kostümen, Frauen die sich als Marketenderinnen und Prostituierte verkleiden zu sehen. Oder besser gesagt ich frage mich da immer was das kleinere Übel ist: Sich schnatternd eine Erkältung zu holen oder sich volllaufen zu lassen um die Kälte zu ertragen.
Trotzdem: Wer immer Spaß am Verkleiden hat, gerne Umzügen zujubelt oder sich Büttenreden anhört: Genießen Sie es noch heute, denn morgen ist alles vorbei….