Ratschläge fürs Abnehmen

Meine Wage sagt mir seit einigen Tagen, dass ich eine solide 75 vor dem Komma habe, was bedeutet, dass ich seit Ende Juni letzten Jahres 30 kg abgenommen habe. Das ist recht viel und ich denke ich bin dadurch befähigt ein paar Tipps zu geben, für alle die Abnehmen wollen: Continue reading „Ratschläge fürs Abnehmen“

Wäre das Space Shuttle jemals konkurrenzfähig gewesen?

Unbestritten ist dass heute ein Start eines Space Shuttles ein teures Vergnügen ist. Wie viel genau er kostet, ist unklar, die letzte Zahl vor dem Verlust der Columbia sprach von 400-500 Millionen USD, und er wird heute noch teurer sein. Vergleicht man die Nutzlast mit dem Startpreis für eine unbemannte Rakete wie die Delta 4 Heavy oder die Ariane 5, so ist der Space Shuttle deutlich teurer.

Dabei ist er einmal angetreten den Raumtransport zu revolutionieren! Er sollte Nutzlasten 10 mal billiger als eine Trägerrakete transportieren können. Ein Space Shuttle Start sollte weniger als eine Delta Trägerrakete mit einem Zehntel der Nutzlast kosten.

Wie ist es dazu gekommen? Nun über die wahren Kosten des Space Shuttles erfährt man recht wenig. Die NASA verheimlicht diese recht geschickt. Bei einer Anhörung über die kosten der ISS gab sie z.B. an ein Start zur ISS würde nur 83.2 Millionen USD kosten, als das Komitee nachbohrte erfuhr es, dass damit nur die Kosten gemeint waren die entstanden wenn man startet, nicht jedoch die Kosten die auch entstehen wenn der Space Shuttle am Boden bleibt und diese beliefen sich auf weitere 350 Millionen USD.

1972 gab die NASA den Startpreis eines Space Shuttles mit 10.5 Millionen USD an, dies war vor Beginn der Entwicklung. 1977 wurde einer von 18 Millionen Dollar angegeben, hauptsächlich korrigiert um die Inflationskosten und Nutzer sollten 24 Millionen USD zahlen um damit die Entwicklungskosten zurückzuführen. Als der Space Shuttle operationell war sollten die Benutzer 38 Millionen USD zahlen, das entsprach 18 Millionen Dollar im Wert von 1977. (Die 70 er Jahre waren von teilweise zweistelligen Inflationsraten durch Ölkrisen geprägt und Reagans Aufrüstungspolitik kurbelte weiterhin die Inflation an, 38 Millionen USD (1982) entsprechen 16.6 Millionen USD im Jahre 1972).

Vom 1.10.195 bis 30.9.1988 sollten Kunden dann 71.4 Millionen USD (1982) zahlen. Dieser Preis wurde festgelegt um keine Kunden an Arianespace zu verlieren. Die Kosten nach NASA Angaben von 1984 betrugen schon 83.3 Millionen USD (1982) – Diese Zahl beruhte auf einem sehr optimistischen Flugplan, der auch anfangs einzuhalten schien: 1985 starteten 3 Orbiter 9 mal, 1986 sollten 4 Orbiter 13 mal starten. Die Reduktion des Startpreises zeigte die erste Krise im Shuttle Programm – zumindest unter wirtschaftlichen Aspekten. Im Prinzip war der Space Shuttle selbst bei 83.3 Millionen US-$ preiswerter als eine Ariane 1, für die Kunden 50-60 Millionen USD für einen Start von 2 Satelliten der Delta Klasse zahlen mussten.

Ein Space Shuttle könnte vom Volumen des Nutzlastraumes 7 Delta Satelliten oder (hier limitierte die Startmasse) 4 Atlas Satelliten auf einmal transportieren können. Der springende Punkt: er tat es nicht! Maximal transportierte ein Space Shuttle 3 Satelliten der Delta Klasse, meist einen oder 2. Für die damalige Zeit hatte er einfach eine zu hohe Nutzlast. Kunden können nicht ewig lang warten bis die NASA genug Satelliten zusammen hat um die Startkapazität voll auszunutzen. Er war daher bei den Satellitentransporten nie wirtschaftlich, da man auch diese nur bedingt mit anderen Flügen wie dem Spacelab zusammen legen konnte.

Shuttle-CDie Challenger Explosion und später der Verlust der Columbia änderten nochmals alles. Sie machten wegen den Sicherheitsmaßnahmen nicht nur den Space Shuttle teurer, sie verringerten durch diese Maßnahmen vor allem die Flugfrequenz. Anstatt 13 mal wie geplant im Jahr 1986 flogen in Zukunft Space Shuttles nur 6-8 mal pro Jahr und heute (selbst wenn man von 3 auf 4 Orbiter die Flugfrequenz hochrechnet) noch 5-7 mal.

Da aber wie schon von der NASA selbst angegeben der Großteil der Kosten des Shuttle Programms auf Fixkosten entfällt ist dies praktisch gleichbedeutend mit der Unwirtschaftlichkeit des Space Shuttles. Die NASA plante daher in den späten 80 er Jahren einen Shuttle-Carrier. Zum einen zum Aufbau der Raumstation “Freedom” zum anderen um die Nutzlast des SDI Programms zu transportieren. Das DoD (Verteidigungsministerium) wollte jedoch lieber eine preiswerte Schwerlastrakete anstatt einem Space Shuttle. Freedom wurde zu teuer und der Shuttle-C wurde gestrichen.

Dabei wäre er die Lösung gewesen. Es gäbe mehrere Möglichkeiten. Zum einen einfach einen normalen Shuttle starten und eben alles weglassen was die Mannschaft benötigt: Luft, Wasser, Nahrungsmittel, Ausrüstung und die Mannschaft selbst. Zum starten braucht man sie nicht und bei der Landung steuert der Pilot auch nur die letzten Minuten. Es ist genauso eine unbemannte Landung möglich und für das Aussetzen von Satelliten braucht man auch niemanden. Kurzum: Man hätte einen Orbiter gehabt der etwas mehr Nutzlast transportiert und auch für bemannte Flüge genutzt werden kann. Da Sicherheitsaspekte keine so große Rolle spielen kann man öfters starten und dadurch die Startkosten senken. Ich denke so wäre der Space Shuttle konkurrenzfähig gewesen. Für bemannte Einsätze die dann eben besonderen Missionen gelten kann man dann wieder die Anforderungen höher setzen. und mit einem hohen Startpreis leben.

Die NASA favorisierte schließlich einen umgebauten Space Shuttle. Es gab mehrere Konzepte. Das einfachste umfasste einen Space Shuttle bei dem man den Nutzlastraum um das Mannschaftsdeck erweitert hatte, dieses nicht mehr benötigte wegließ. Die Maximalnutzlast dieses wäre 103 000 Pfund (65000) in einen 200 km Orbit, 20000 (10000) in einen geostationären Orbit (Zahlen in Klammern für das Space Shuttle). Die je nach Orbit bis zu 100 % größere Nutzlast ist natürlich ein Pluspunkt, denn der Start wäre gleich teurer gekommen. Nur wäre dieser Carrier nicht für bemannte Flüge nutzbar gewesen.

Natürlich gäbe es auch das Problem den Space Shuttle voll zu bekommen, so dass ich von einem umgebauten Shuttle-C nicht sehr viel halte – für kommerzielle Flüge ist er schlicht und einfach zu groß, selbst heute noch, denn er würde die doppelte Nutzlast einer Ariane 5 ECA transportieren und diese kann schon 2 große Satelliten auf einmal starten.

Ich denke wenn man das Space Shuttle wirklich nur bemannt für die Einsätze genutzt hätte die wirklich Menschen erfordern – Reparaturen an Hubble, Spacelab Flüge, Installationen bei der Raumstation, aber nicht für den reinen Frachttransport (und dazu zählt auch der Transport von Druckmodulen zur Raumstation, da man diese nur ferngesteuert von Shuttle Deck aus ankoppeln muss – das kann man auch von der Erde oder der ISS aus). Dann würde das Shuttle noch weiter bestehen. So aber machte der Verlust der Columbia schmerzlich klar, dass man ein unwirtschaftliches System hat mit großen Risiken für die Besatzung. Es wäre unbemannt wirtschaftlich gewesen und mit dem Verlust eines Orbiters kann man auch leben, wenn niemand dabei stirbt. (Der Verlust der Columbia nach 80 fehlerfreien Einsätzen würde wenn man nur die kosten für einen neuen Orbiter betrachtet vielleicht die Startpreise um 50 Millionen US-$ oder ein Zehntel der derzeitigen Kosten erhöhen).

So aber bleibt das Shuttle gerade jetzt wieder am Boden weil zahlreiche kleine Schäden am Treibstofftank erst einmal behoben werden müssen. Das alles senkt die Flugrate nur weiter herab. Man ist nun übervorsichtig geworden. Das ist auch kein gutes Omen für einen Nachfolger, denn auch dieser wird immer riskanter als eine Kapsel sein, die durch ihre massive Konstruktion und die sich selbst stabilisierende aerodynamische Form immer bessere Überlebenschancen bietet.

Vergleiche

Kennen Sie das wichtigste Werkzeug wie man Ideen und Theorien einem Laien vermittelt? Nun es sind Vergleiche. Man findet sie zuhauf bei Leute die ihre Ideen, Theorien und anderes vermitteln. Warum? Nun ein guter Vergleich kann wirklich komplizierte Dinge auf einfache Grundprinzipien reduzieren. Mit falschen Vergleichen kann man aber auch Leute aufs Glatteis führen und dass wird viel öfters gemacht.

Nehmen wir mal Lutz Kayser und seine Idee der OTRAG Rakete. einen hübschen Vergleich den er benutzte war: „Wenn sie ein Päckchen von A nach B transportieren wollen, nehmen sie einen Rennwagen oder einen Laster?“. Er implizierte, dass seine OTRAG Rakete die erheblich schwerer und globiger als eine konventionelle Trägerrakete war der Lastwagen ist der dafür besser geeignet ist. Continue reading „Vergleiche“

Pyridoxin

PyridoxinNachdem mich am Freitag ein Journalist der Kronenzeitung aus Wien angerufen hat um mir einige Fragen Zusatzstoffen zu stellen habe ich mir vorgenommen mal wieder was über Lebensmittelchemie zu schreiben. Schließlich habe ich das mal studiert (und sogar nach 10 Jahren noch etwas behalten, zumindest soviel um mich wieder einzulesen). Fangen wir mal mit einem Vitamin an Pyridoxin oder Vitamin B6.Warum ausgerechnet dieses, nicht so bekannte? Nun ich habe in einer Studienarbeit eine Bestimmungsmethode für es entwickelt und daher eine besondere Beziehung zu ihm. Versuchen wir mal etwas mehr darüber zu schreiben als in der Wikipedia steht. Das ist zu diesem Zeitpunkt nämlich äußert kümmerlich (Und ich mag es nicht wenn Texte von mir in die Wikipedia kopiert werden!).

Fangen wir bei den Grundlagen an. Pyridoxin ist eine Sammelbezeichnung für 3 sehr nahe verwandte Substanzen: Pyridoxol, Pyridoxal und Pyridoxamin. Sie unterscheiden sich welche Gruppe am vierten C Atom angebracht wird. In der Wirkungsweise sind sie austauschbar und ich stellte fest dass bei einem Lebensmittel die prozentuale Verteilung der 3 Teilformen sich sogar änderte. In pflanzlichen Lebensmitteln findet man vorwiegen Pyridoxol, in tierischen vor allem Pyridoxal und Pyridoxamin.

Pyridoxin ist ein Coenzym. „Hääää was ist ein Coenzym?“ höre ich sie fragen. Also es gibt Enzyme. das sind Eiweiße die chemische Umsetzungen im Körper leichter möglich machen. Die gesamten Stoffwechselvorgänge werden durch Enzyme durchgeführt. Enzyme bauen aber auch Zellen und Zellbestandteile auf und ab. Ein Coenzym ist ein Nicht-Eiweißanteil der von einem Enzym benötigt wird, damit es funktioniert. Fehlt das Coenzym, so kann das Enzym nicht arbeiten. Es ist wie ein fehlendes Teil in einem Puzzle das sonst nicht komplett ist. Continue reading „Pyridoxin“

In Memorian Mars Global Surveyor

MGSVor einigen Tagen hat die NASA bekannt gegeben, was die Ursache für den Verlust des Mars Global Surveyors (MGS abgekürzt, sonst schreibt man sich zu Tode) war: Es war eine fehlerhafte Folge von Befehlen an den Bordcomputer, die schon 5 Monate vor dem Ausfall übertragen wurde. Sie drehte den Orbiter bei einem Routinemanöver so, das eine Batterie überhitzte und sich beide entluden. Da die Antenne nicht zur Erde zeigte erfuhr man davon nichts.

Es war im klassischen Sinne kein „menschliches Versagen“, sondern die Verantwortlichen reagierten genau nach Vorschrift und den vorgeschriebenen Prozeduren. Diese werden nun überarbeitet werden. Trotz des unglücklichen Verlustes kann die NASA zufrieden mit dem MGS sein. An dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung seiner Mission.

Der MGS begann als Phoenix aus der Asche: !993 hatte die NASA den Mars Observer verloren als dieser in den Mars Orbit einschwenken sollte. Es war zu teuer den ganzen Mars Observer nachzubauen. Seine Mission sollte 980 Millionen USD kosten. So entschloss man sich für eine preiswerte Lösung: Der MGS transportiert nur knapp die Hälfte der Instrumentenlast des MO (5 der 7 Instrumenten, doch die beiden schwersten blieben außen vor). Dadurch konnte man ihn erheblich leichter bauen (jedes Kilo Instrument macht die Struktur schwerer, erfordert Kabel, Energie, macht so die Batterien und Solargeneratoren schwerer, erzeugt Abwärme, braucht Elektronik etc.. Kurzum 1 kg weniger Instrumente macht einige Kilogramm im Sondengewicht aus). Vor allem aber nutzte man erstmals die Atmosphäre um die Sonde in den endgültigen Orbit zu bringen und konnte so einen Großteil des Treibstoffs einsparen. Beim Bau konnte man Reserveexemplare der Instrumente und zu 80 % Teile vom Ingenieursexemplar des Mars Observers einsetzen. So wurde die Sonde recht preiswert und es genügte eine Delta 2 zum Start anstelle einer Titan 3.

Bald nach dem Start gab es ein Problem. Ein Solarpanel war nicht korrekt eingerastet, funktionierte aber einwandfrei. Als man nach dem Einschwenken in den Orbit am 12.9.1997 mit dem Aerobraking begann machte es erneut Probleme und bewegte sich. Man wollte einen Bruch von Verbindungen nicht riskieren und dehnte die Aerobraking Phase über 1 Jahr aus anstatt lediglich 6 Monate. Danach schloss sich eine 2 jährige Primärmission an, die mehrfach verlängert wurde. Bis auf den Laser Entfernungsmesser MOLA der im Sommer 2001 ausfiel arbeiteten alle Instrumente bis zum Schluss. Continue reading „In Memorian Mars Global Surveyor“