Was ist Glück?
Kennen sie auch diese Spiele mit Fragen zum Nachdenken? Welche Drei Gegenstände nimmst du auf eine einsame Insel mit? Wenn Du drei Wünsche hättest welche wären dies? Bei letzterem gibt es ja noch die superschlauen die sagen „Unendlich viele Wünsche“. Aber so schlau ist das nicht, eher unbescheiden. Wenn man sich jede Sekunde etwas wünscht und dies 16 Stunden am Tag macht (irgendwann muss man ja mal schlafen und mal nicht ans Wünschen denken) so kommt man in einem 70 Jahre währenden Leben nur auf 1.47 Milliarden Wünsche. Realistisch gesehen dürften also eine Milliarde reichen.
Schwierig ist es wenn man den Wunsch nach mehr Wünschen ausklammert und nur einen Wunsch zulässt. Was wäre es dann? Für mich wäre es der Wunsch nach einen glücklichen Leben. Da sind wir bei der Definition von Glück und ich denke kaum ein Begriff wird von so vielen Menschen so unterschiedlich gesehen.
Mancher sieht in der Erfüllung seiner Wünsche das Glück – Reichtum, Macht, Prestige, Erreichen von Zielen. Der nächste sieht das Glück in einer guten und harmonischen Partnerschaft oder Kinder die sich so entwickeln wie man sich das wünscht. Der nächste denkt an die Gesundheit und ein langes Leben. Andere sehen es philosophischer und interpretieren Glück als innere Zufriedenheit die man erreicht wenn man nicht dingen nachjagt die eigentlich einen nicht glücklich machen sondern nur Zeit kosten.
Ich glaube nicht, dass jeder glücklich ist nur weil er reich ist, erfolgreich oder gut aussehend. Ich glaube auch nicht dass jeder unglücklich ist nur weil er krank ist, benachteiligt oder arm. Meine Vorstellung von Glück kommt der philosophischen recht nahe: Glück ist für mich die Zufriedenheit mit mir Selbst und meinem Leben, meiner Umgebung und meinem Umfeld und Freude daran. Das ganze hat zum einen einen Aspekt der mit Einstellung zu tun hat. So sehe ich mit Brille noch 25 % der Normalschärfe, ohne nur 5 %. Trotzdem habe ich mich deswegen nie behindert oder benachteiligt gefühlt oder den unbändigen Wunsch gehabt „normalsichtig“ zu sein. und um glücklich zu sein muss sich daran auch nichts ändern. Ich bin auch nicht glücklicher mit mehr Geld auf der Bank. Zum einen weil ich wenig brauche, zum anderen weil ich eine latente Existenzangst habe (das ist die Furcht irgendwann einmal arm zu sein und die ist völlig unabhängig von meinem Vermögen).
Aber natürlich gehören dazu auch objektive Dinge dazu. Natürlich bin ich glücklicher wenn die Dinge die ich mache gelingen. Wenn mir meine Arbeit Freude macht, wenn ich keinen Streit mit anderen habe, wenn ich mir keine Sorgen um Geld oder Zukunft machen muss. Was mich bei vielen religiösen Menschen beeindruckt ist dass sie zumindest nach Außen hin eine Art inneres Glück gefunden haben, oder eine Zufriedenheit mit ihrem Leben. An den Umständen kann man nur bedingt etwas ändern. Wer Diabetes hat muss sein Leben lang Insulin zu sich nehmen und bei seiner Ernährung aufpassen. Aber ob man dies als Unglück ansieht das ist eine Einstellungssache.
Das ganze hat aber auch eine Schattenseite. Es gibt Menschen die ziemlich glücklich sind, aber in ihrem verhalten andere nur schädigen. Beleidigend sind, rüpelhaft, andere benutzend, verletzend. Hauptsache es geht ihnen gut. Ich habe in der letzten Zeit einige solche kennen gelernt die ich in verschiedener Weise als egoistisch einstufe. Ich bin nicht dauernd glücklich. Ab und an, für mich viel zu wenig. Aber das treibt einen an mehr zu tun. Glücklich macht mich Lob und Bestätigung, deswegen mache ich diese Webseite. Glücklich macht es mich mit Leuten zu Chatten die ich interessant finde, auch wenn sie sehr egozentrisch sich verhalten. Zum einen treibt einen das an sich nicht auf etwas auszuruhen und sich persönlich weiter zu entwickeln, aber auch was im Leben zu tun. Zum anderen ist die Gefahr darin etwas nachzurennen was man nicht erreichen kann oder kaum beeinflussen kann, anstatt sich auf das zu konzentrieren was man beeinflussen kann.
Ich glaube keine Entdeckung und Erfindung wäre zustanden gekommen wenn die Menschen zu allen Zeiten glücklich gewesen wären. Immer trachteten sie danach es sich einfacher zu machen, mehr zu erreichen oder es besser zu haben. Zuviel Glück ist also nicht so gut. Es ist wie bei einer Torte: Ich mag für mein Leben gerne Schwarzwälder Kirschtorte. Nur sind wir in unserem Haushalt nur noch zu zweit und wenn ich 2 Tage lang morgens und nachmittags ein Stück gegessen habe, dann habe ich davon genug. Daher sage ich am ersten Tag wenn ich eine mache meinem Bruder und / oder meiner Schwester Bescheid, damit sie ein paar Stücke abholen und sie in 2 Tagen weg ist. Man kann auch von den Freuden des Lebens manchmal zu viel haben….