Ein Jahr Diät
Ich will diesmal keine Tipps weitergeben, das habe ich schon in einem früheren Blog, sondern meine Erfahrungen. Zuerst nimmt man wirklich gut ab, ich denke so im ersten Monat 6 Kilo, ohne viel zu hungern und obwohl ich da noch keinen Sport betrieb. Dann kam das erste von vielen Plateaus – es geht wochenlang gar nichts mehr, man nimmt kaum noch ab oder sogar wieder zu, weil der Körper nun auf Hungerstoffwechsel umgestellt hat. Das passierte auch später immer wieder und da brechen dann viele ab und meinen es geht nicht mehr und hören dann auf. doch da muss man durch. Nach etwa 2 Monaten fing ich dann zur Unterstützung wieder das Schwimmen an, was dann wieder den langfristigen Erfolg brachte. Damals 4 x in der Woche je Ein dreiviertel Stunden, also 7 stunden die Woche.
Heute beende ich meine Diät, die ich seit einem Jahr mache. Das Resultat: 34 kg verloren, von knapp 106 auf 72 kg. Oder in Hosengrößen von 61 auf 46-48, je nach Schnitt. (Bildunten, in den Klamotten von vor einem Jahr). Eigentlich könnte ich nun Werbung machen für irgendwelche Diätpillen und jemand aus den USA mit dem ich regelmäßig kontakt habe, dort könnte man damit sogar reich werden. Doch mein Rezept ist eigentlich viel zu profan um dafür zu Werbung, es hat vielmehr mit Willenskraft zu tun: Einfach weniger essen, mehr Eiweiß, weniger Kohlenhydrate und vor allem weglassen was nicht sättigt und nur Kalorien hat wie Getränke mit Zucker (Limonaden, Säfte) aber auch alkoholische Getränke oder Süßigkeiten – Nun ja von dem letzteren habe ich mir in den letzten 6 Monaten doch etwas erlaubt.
Das ging so gut, das ich Ende November bei 85 kg war, also in 5 Monaten 20 kg abgenommen hatte und mich schon bei meinem Geburtstag bei 80 kg und zu Ostern bei 75 kg sah…Eben schlicht und einfach die bisherigen Erfolge linear weiter gerechnet habe, dabei hatte ich anfangs mal einen wirklichen Plan, nämlich 3 kg pro Monat abzunehmen, oder in 12 Monaten eben 35 kg. Doch dann kam die Weihnachtszeit und Ende Dezember war ich bei 86 kg, hatte also einen Monat lang nichts abgenommen, sondern zugenommen, und das lag nicht an den Verführungen durch Plätzchen. Da habe ich mich fern gehalten. Es ist vielmehr so, dass ich wie viele im Winter mehr wiege als im Sommer (früher immer so zwischen 103 und 108 kg geschwankt). Und das kam zu einem Plateau dazu.
Danach habe ich das Schwimmen intensiviert, die Zeit ausgedehnt, erst 2, dann zweieinhalb, dann drei Stunden, teilweise sogar dreieinhalb. Dafür aber nur 3 mal in der Woche, weil es nun nicht mehr abends ging, so lange hat dann das Bad nicht mehr offen. Trotzdem wurde es immer schwerer abzunehmen, trotz immer mehr Sport. In den letzten 6 Monaten habe ich nur noch 2 kg pro Monat abgenommen und damit diese möglich wurden am Schluss das Schwimmen auf 13 Stunden in der Woche hochgefahren (6 x in der Woche, 4 x abends, samstags und Sonntags morgens länger). Nachdem ich gemerkt habe wie kräfteraubend das war, habe ich es in den letzten Wochen zurückgefahren, auch weil ich mein Ziel (die 72.0 kg Grenze) letzte Woche erreicht habe, heute morgen waren es 71.4 kg, das entspricht 35.5 kg abgenommen.
Ich denke das ist typisch, dass man immer schwerer abnimmt. Das Problem ist ja nicht das Gewicht an sich – Mit 71.4 kg bin ich bei 1.76 Größe im Bereich des Normalgewichtes mit einem BMI von 23. Es ist das ich eben trotz des Gewichtes noch einen Bauchansatz habe, einfach weil man nicht so viel Übergewicht einfach abnehmen kann und dafür spindeldürre Arme, weil ich natürlich ach Muskelmasse verloren habe. Wenn ich nun sportlich veranlagt wäre würde ich Sit-Ups machen und Hantelübungen, aber Schwimmen ist wirklich die einzige Sportart zu der ich mich bequemen konnte.
Ansonsten hat sich ernährungsmäßig nicht viel geändert: Ich esse immer noch zu schnell, ich bevorzuge immer noch Weißbrot. Ich esse nun aber Bitterschokolade, weil ich da mit wenig auskomme und bestreiche das Brot nicht ganz so dick. Alkoholische Getränke und Säfte und Limonaden werde ich auch in Zukunft meiden: Anstatt 0.5 l Cola zu trinken esse ich lieber ein Eis, das hat dieselbe Energie.
Zuletzt noch ein Wort zu einem Gerät das mich geärgert hat: Eine Körperfettwaage, ich habe sie mir nach 2 Monaten gekauft und ich war gar nicht mit dem ding zufrieden. obgleich ich immer abnahm zeigte das Gerät fast keine Veränderung des Fett und Muskelanteils, nur der Wasseranteil im Körper ging hoch. Hier mal die Daten von Anfang September und heute:
Prozentangaben | 7.9.2006 | 1.7.2007 |
Fett | 32.8 | 23.0 |
Wasser | 41.0 | 53.5 |
Muskeln | 28.5 | 34 |
Gewicht | 95.0 kg | 71.4 kg |
Das sieht frustrierend aus: Um den Fettanteil um 10.8 % zu senken musste ich 23.6 kg abnehmen. Und der Normalbereich liegt nach dem Büchlein bei der Waage bei 13-21 %. Ich müsste also noch mehr Gewicht verlieren. Trotzdem zeigt die Waage relativ genau, was sich getan hat, und zwar weil man gerne vergisst das es Prozentangaben sind, die abhängig vom Gewicht sind: sinkt das Gewicht so nimmt das restliche Fett mehr Masse ein. Hier das ganze in absoluten Kilos:
Kiloangaben | 7.9.2006 | 1.7.2007 |
Fett | 31.1 | 16.4 |
Wasser | 38,9 | 38,9 |
Muskeln | 27.1 | 24.3 |
Gewicht | 95 kg | 71.4 kg |
Der Wasseranteil ist gleich geblieben, logisch, das kann man nicht verlieren. Ich habe auch Muskelmasse verloren wie bei einer Diät üblich, hier 2.8 kg, etwa ein Zehntel dessen was ich hatte (Normal wären 40 % Muskelanteil hätte ich die verlorenen 2.8 kg mehr, dann wäre ich fast da dran. Am interessantesten ist aber das ich tatsächlich nach der Berechnung 15.7 kg Fett verloren habe – nicht die 23.6 kg Gewichtsunterschied, aber das war zu erwarten. Man rechnet das ein Kilo Körpergewicht abzunehmen einen Energieverbrauch von 27000 kJ entspricht. Die 27000 kJ sind vornehmlich Fett, etwas Eiweiß und vor allem Wasser. Da reines Fett einen Energiegehalt von 38900 k/kg hat entspricht ein Kilo Körpergewicht etwa 694 g reinem Fett und 306 g Wasser, wenn man das Eiweiß weglässt. Tja und rechnet man das dann mit 16.4 kg reinem Fett, so entspricht das 23.6 kg Körpergewicht – Exakt dem was ich abgenommen habe!
Die Körperfettwaage funktioniert also und sie bestätigt was ich schon immer wusste: Ich werde niemals einfach, ohne auf meine Ernährung zu achten, schlank bleiben, ich habe auch in der Vergangenheit nie viel gegessen oder übermäßig Süßigkeiten verdrückt. Ich bin eben einfach von der Natur benachteiligt und habe nun obwohl Normalgewicht immer noch mehr Fett als ein „normal“ ist.
Wie geht es weiter: Ich habe nun 2 Wochen Ferien, da schwimme ich noch jeden Werktag weil ich die Zeit dafür habe, aber kürzer, die Ernährung stelle ich langsam um und in 2 Wochen fängt die Arbeit wieder an, da muss ich dann mit 2 mal Schwimmen in der Woche das Gewicht halten. Ich denke das Gewicht zu halten wird das schwierigere sein. Ich habe nicht umsonst ein paar Kilo weniger als 75 kg mein erstes Ziel anvisiert um da einen kleinen Puffer zu haben.
Ich habe mir überlegt ob ich ein paar Fotos von mir veröffentlichen soll. Schließlich habe ich schon zweimal erlebt wie man Fotos von mir missbräuchlich kopiert und mir Scherereien gemacht hat. aber ich denke der Abnahmeerfolg sollte hier gewürdigt werden. Ein Vorher Foto gibt es aber nicht, heute muss ich sagen schäme ich mich dafür wie dick ich vor einem Jahr war, obwohl ich mich damals in meiner Haut wohlfühlte. (Ich habe nicht für jemanden abgenommen, ich wollte nur mal sehen ob es noch geht und ich war in der Stimmung vieles zu verändern – vieles hat nicht geklappt, aber das mit dem Gewicht hat geklappt).