Deutsche Sprache, schwere Sprache

Gestern hat sich jemand im Gästebuch verewigt, um eine Antwort an einen Kritiker zu geben, der meine Aufsätze unverständlich und als eine Zumutung empfindet. Vieles was er geschrieben hat, kann ich nur unterschreiben. Ich gebe gerne zu, dass ich die meisten Regeln für die Rechtschreibung vergessen habe, und mich auf die Rechtschreibkorrektur meines Programmes verlasse. Das meiste, was an Patzern aber auffindbar ist, hat seine Ursache aber nicht in den mangelnden Sprachkenntnissen. Sondern wohl eher an meiner Angewohnheit sehr lange Sätze zu machen, und vor allem an dem Fakt, das eine Website ab einer gewissen Größe mehr und mehr Zeit erfordert. In knapp einem Monat werde ich das 9 Jährige Jubiläum feiern können. In dieser Zeit wurden es insgesamt 703 Seiten mit knapp 19 MByte an Text. Ich erwähne dies, damit mal Kritiker eine Vorstellung von dem Umfang haben. Einen Textanteil von 80 % bei den HTML Seiten vorausgesetzt; (Der Rest entfällt auf Tags und Einrückungen) und unter der Annahme, das eine eng bedruckte Din A4 Seite etwa 4000 Zeichen umfasst, entspricht dies insgesamt 3800 Seiten. Also in etwa so viel wie ein mehrbändiges Lexikon an Umfang hat. Das habe ich alleine gemacht und dieses ist auch die Crux daran. Die meisten Fehler kommen dadurch, dass ich beim Surfen im Netz auf etwas stoße. Ein Detail zu einer Raumsonde, ein altes Dokument, oder in letzter Zeit auch Informationen aus alten Büchern. Ich fange dann an, die schon bestehenden Aufsätze zu ergänzen, oder besser die Informationen hinein zuflicken. Denn ich habe nicht die Zeit, jeden Aufsatz dann von vorne bis hinten nochmals Korrektur zu lesen. Ich bin berufstätig und mache das in meiner Freizeit. Weiterhin habe ich seit einem Jahr auch zwei weitere Beschäftigungen: Den Chat mit Freunden aus aller Welt und das Produzieren von Lipsync Videos. So bemerkt man die Flickerei rasch. Es sieht inkonsistent aus, oder manchmal wiederholt es sich auch – wenn ich dieselbe Information mehrmals finde und das Einfügen beim zweiten Mal vergessen habe. Dabei ist die Website schon seit geraumer Zeit eine Baustelle, es gibt eine Reihe von Artikeln die angefangen und nicht fertig gestellt sind, wie die Artikel über astronomische Satelliten, die irgendwann einmal alle besprochen sein sollen und bei denen ich nach und nach neue anfüge oder Skylab wo noch alle Experimente nicht erwähnt wurden. Meine anderen beiden Webseiten verdienen auch eine Aktualisierung und auch dazu komme ich nicht. Warum blogge ich hier so gerne? Es ist so ziemlich die einzige Rubrik, die ich nebenher, in einer Pause machen kann. Ein Raumsondenaufsatz, welcher nur die Sonde beschreibt, ohne viel über die Mission zu erzählen, ist ein Zeitaufwand von 3 vollen Arbeitstagen und ich rede dann wirklich von 8 h Tagen. Der größte Teil ist darauf zu verwenden, die Dokumente, welche man im Netz findet zu lesen. Das eigentliche Schreiben, die Informationen herauszudestillieren und niederzuschreiben ist nur ein kleiner Teil der Arbeit. Das alles mache ich aus Idealismus. Die einzigen Einnahmen, die ich habe, stammen aus der Werbung. Diese Einnahmen, geteilt durch die Stundenzahl die ich investiere, entsprechen etwa einem Stundenlohn von 30-50 ct“‘. Wenn ein Lektor für diesen Tarif arbeitet, dann soll er sich bitte melden! Continue reading „Deutsche Sprache, schwere Sprache“