Vor ein paar Tagen hat mir meine Nichte diesen Spot geschickt, primär weil es ein lustiger „schwäbischer“ Spott ist. Ich habe nur nicht verstanden worum es darin geht. Also mal bei Wikipedia nachgeschaut was „Virales Marketing“ ist. Das ganze ist die neueste Masche der Werbung. Die Werbung sollte sich durch Mundpropaganda auf neuen Medien verbreiten. Populäres Beispiel ist das Spiel Moorhuhn welches für Johnnie Walker Werbung machte und neuerdings Werbung über Youtube. In der Tat sende ich Links zu witzigen Videos, die mir gefallen an andere. So bekam ich gestern einen Link zu einem witzigen VW Commercial und habe den weiter geleitet.
Die Frage ist aber ob dies so funktioniert wie gewünscht. Ich habe mich an die „Super Ingo“ Werbung aus den 90 ern erinnert, An den „Manta Fahrer“ Typ und die Dumpfbacke die nicht wusste das bei einem Käfer der Motor hinten ist habe ich mich noch nach 10 Jahren erinnert, aber nicht mehr an die Firma die beworben wurde.
Und schon sind wir beim Thema Werbung allgemein. Ich denke das diese in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat. Ich sehe es bei meiner Computerzeitschrift. Das erste was ich mache, wenn ich sie im Briefkasten vorfinde ist sie zu schütteln – Damit die ganzen Flyer und Prospekte herausfliegen, die es dazu gibt. Das letzte Viertel des Inhalts ist eigentlich nur noch Werbung oder wie es heißt „Inserententeil“-. Im Fernsehen wird es immer mehr. Inzwischen erreichen Werbungsblöcke eine Länge von 10 Minuten, und weil dann die Leute flüchten, wird inzwischen mitten im Programm ein 30 Sekunden Spot eingeblendet, weil dies zu kurz ist um aufzustehen auf Klo zu gehen oder zum Kühlschrank.
Heute gehen die Leute ins Internet und schauen sich dort Videos an, weil das Fernsehen zu langweilig wird. Die Frage ist, warum wird es aber langweilig? Weil es zu viele Kanäle gibt die mit immer mehr Trash Programm den Äther verstopfen – Pro Kanal gibt es sinkende Quoten und dadurch weniger Geld für das Programm. Als Folge gibt es mehr Werbung, welche die Leute dann noch mehr vom Fernsehen in neue Medien vertreibt – Ein Teufelskreislauf!
Nun also geht es ins Internet. Es gibt nur einen Unterschied zum Fernsehen: Man klickt noch viel schneller weiter als beim fernsehen. Auch im Internet ist die Werbung immer aufdringlicher geworden. Ich gebe es zu, meine Website ist da keine Ausnahme. Da die Leute nicht auf die Werbung klicken, habe ich auf die Layer Werbung umgeschaltet, die wenigstens noch pro Impression bezahlt wird und damit sich (noch) finanziell lohnt. An der Stelle ein Tipp: Die Werbung einmal aufbauen lassen und 4 Sekunden warten. sonst sieht man sie immer wieder, weil dann die Seite nicht gezählt wird. Sie können es ja auch probieren. Pro 1000 Views gibt es 5 Euros und die wenigstens garantiert anders als bei Klicks.
Dabei ist in meinen Augen Werbung weitgehend überflüssig. Es ist eine typische Dienstleistungsindustrie, deren Dienstleistung leider niemand haben will und meist nur als störend empfindet. Natürlich braucht man Werbung um etwas zu bewerben, Neuigkeiten bekannt zu machen. Das Problem ist, dass es in den letzten Jahren überhand genommen hat. Der Briefkasten quillt über vor Flyern und Prospekten, im Fernsehen kommt nur noch Werbung und im Internet inzwischen genauso. Der Mensch hat die Fähigkeit selektiv Dinge wahrzunehmen. Er blendet einfach das aus, was er nicht sehen will und deswegen wird Werbung wenn sie ihn nicht anspricht nicht wahrgenommen. Leider haben dies die Verantwortlichen noch nicht gemerkt und machen immer mehr aufdringliche, pumpe oder einfach langweilige Werbung. Qualität anstatt Quantität wäre die Lösung – doch es tummeln sich immer mehr Agenturen auf dem Markt weil man meint hier das große Geld zu machen, und dadurch gibt es immer mehr Trash.
Eine Besserung sehe ich daher nicht am Horizont. So und nun kommt meine persönliche Werbung. Wenn ich schon mal für etwas werbe, dann anders als die Banner für Dinge von denen ich überzeugt bin: Andrew Chalkin, „A Man on the Moon“, ein sehr lesenswertes und für den Umfang (670 Seiten) preiswertes Buch. Es ist die Geschichte der Astronauten der Apollo Missionen zum Mond. Man erfährt vieles was man sonst nicht in anderen Büchern findet. Chalkin hat mit den Astronauten gesprochen und ihre Erlebnisse in dem Buch verarbeitet. Auch Raumfahrtkenner erfahren Neues, ich wusste z.B. nicht das es keine spezielle Selektion für die erste Landemission auf den Mond gab, sondern dies einfach eine Folge der Crewrotation war. Genauso wie keine poltische Entscheidung festlegte das Armstrong als erster ausstieg sondern die Position zu der Austrittslucke, die es unmöglich machte, das Aldin vor ihm ausstieg weil nicht genügend Platz zum Tauschen der Plätze im LM gab. Wenn Sie das Buch über Amazon bestellen, leisten Sie mit 5 % des Preises auch einen Beitrag zur Unterhalt dieser Website….
So und nun zum Bilderrätsel für heute. Heute mal keine Raumsonde oder Rakete, sondern ein Himmelskörper. Nun welches ist es ? Alle Lösungsvorschläge bitte als Kommentar zu diesem Blog.