Bernd Leitenbergers Blog

Herausforderungen und Pflichten

In der letzten Woche war ich auf „Arbeitsurlaub“ in meinem Ferienhaus in Nesselwang. Das ist zweimal im Jahr fällig um es in Schuss zu halten und die Arbeiten zu erledigen die man am eigenen Haus auch hat. Der Großputz innen, das Entfernen von Unkraut und Reinigen von Wegen und Terrasse mit einem Hochdruckreiniger und Arbeiten im Garten. Das alles sind Dinge die ich daheim sehr ungern mache und aufschiebe so lange es geht. Entsprechend graut es mir auch davor und ich schiebe die Fahrt dahin auch vor mich hin.

Das erstaunliche ist: Sobald ich dort bin, hat sich alles geändert: Ich habe ein 4-5 Tages Programm das feststeht und das ich nach und nach durchführe. 1-2 Tage sind dann immer noch zum Erholen vorgesehen. Ich habe kein Problem dinge zu machen die ich daheim absolut hasse, wie das penible Putzen der Rillen zwischen den Kacheln im Bad, das Rauszupfen des Umkrautes zwischen den Platten, egal bei jedem Wetter. Diesmal war es besonders stressig, weil die Temperaturen rund um den Gefrierpunkt lagen und bei mehr Arbeit (es waren 9 Sträucher in den steinigen und lehmigen Boden zu setzen) und verkürztem Aufenthalt, so dass die Woche nur aus Arbeit bestand.

Das zweite was in der letzten Zeit auf mich zukam war ein Angebot der Firma, bei der ich als Student arbeitete, das damals entwickelte Diagnosesystem an Windows Vista anzupassen und zu erweitern. Auch dieses unterscheidet sich in einem von meinen anderen Programmen: Es ist weitgehend fehlerfrei und hat einige Optimierungen hinsichtlich Bedienungsfreundlichkeit hinter sich. Bei meinen eigenen Programmen begnüge ich mich, wenn sie das tun was ich möchte, manchmal gibt es einige Fehler, die dann irgendwann auftauchen und beseitigt werden (auf kosten neuer Fehler) und dann werden die Programme immer undurchsichtiger durch mehr und mehr Features, bis ich mich bequemer größere Teile neu zu schreiben.

In beidem unterscheidet sich eines von dem was ich normalerweise tue: Ich mache es für andere – natürlich spielt auch Geld eine Rolle, aber das ist eigentlich zweitrangig. Eigentlich sollte man meinen, dass man immer das beste gibt oder sich für etwas voll einsetzt, aber dann fehlt irgendwo die Rückmeldung und dadurch die Motivation.

Ich gehöre zu denen die sich in etwas was sie wirklich interessiert enorm engagieren können – siehe diese Website. Wenn mich aber etwas nicht interessiert so ist es nur schwer für mich möglich viel Arbeit in etwas hinein zu stecken oder mich dafür zu begeistern. Das ist manchmal sehr kontraproduktiv. So hasse ich es Korrektur zu lesen und lasse lieber einige Fehler in den Aufsätzen, oder ich bleibe seit 20 Jahren bei meiner Lieblingsprogrammiersprache – zumindest wenn ich die freie Wahl habe. Da ich dadurch in dieser recht gut bin, habe ich dies aber auch meistens.

Es gibt aber auch noch einen zweiten Aspekt. Dies ist der Ablenkungsfaktor. In unser Ferienhaus gehe ich alleine, da ich kein Auto habe, gibt es nicht die Möglichkeit durch die Gegend zu gondeln und in der DSL Wüste Allgäu gibt es auch kein Internet (Ich habe mal erwogen einen PC für die Gäste dort aufzustellen, und das fehlende Internet war schließlich der Grund warum ich es gelassen habe). Kurzum: Ich habe die Wahl zwischen Fernsehen und Arbeiten. Wer das Fernsehprogramm kennt, der kann sich denken warum ich dann doch lieber arbeite, zumal als Ergebnis dann ja auch eine schönes, gepflegtes Haus herauskommt.

Daheim schlägt die Faulheit wieder zu: Ich habe sich etwa 1000 Fotos vom Haus und der Umgebung gemacht in den letzten 3 Jahren. Aus denen muss ich nun noch die richtigen für die Website raussuchen – das schiebe ich seit Jahren vor mich hin und es werden immer mehr Bilder. doch für dieses Wochenende habe ich es mir vorgenommen. Mal sehen was draus wird….

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