Pirates!

Haben sie gestern die Nachrichten gehört? Da wurde eine Luxusjacht nach 30 Tagen von Piraten wieder frei gegeben. Offen ist noch ob ein Lösegeld bezahlt wurde. Man glaubt es kaum: Piraterie ist wieder auf dem Vormarsch. Das entnahm ich auch einem Bericht beim ZDF vor einigen Wochen. so begleitet die deutsche Marine das Kreuzfahrtschiff "Deutschland" bei einem Trip rund um den Golf von Aden um es vor Überfällen durch Piraten zu schützen. Einem amerikanischen Kreuzfahrtschiff ist ein solcher schon passiert. noch schlimmer ist es bei Handelsschiffen die gerne bei der Straße von Malakkka aufgebracht werden. Da werden Ladung und Schiff verkauft.

die heutigen Piraten haben keine Fregatten mit Kanonen sondern schnelle Boote und sind bewaffnet mit Sturmgewehren, MP und leichten Maschinengewehren. Seit Anfang der 90 er Jahre hat die Piraterie weltweit zugenommen. Ursache soll die weltweite Abrüstung sein, die auch nicht vor der Marine halt macht.

Das wäre doch eine Aufgabe für unsre Bundesmarine, die sich ja nun wie die ganze Bundeswehr neu definieren muss. Schließlich werden uns die neuen U-Boote mit Brennstoffzellen ja auch für Abhörmissionen gegen Terroristen verkauft. Dabei könnten diese doch zur Abwehr von Piraten viel nützlicher sein. Sie könnten Piratenboote versenken oder bei gekaperten und entführten Schiffen leise sich an diese heranschleichen und nachts eine Einsatzgruppe der GSG-9 oder Bundeswehr zur Befreiung absetzen.

Ja zur abwehr von Piraten machen einige neue Systeme erst richtig Sinn: Das System aus RADAR Beobachtungssatelliten SARLupe (der vierte von fünf) startete vor wenigen Tagen. Diese Satelliten sind viel besser geeignet Boote aufzuspüren als Landoberflächen zu beobachten. Dann der Airbus 400 zum Transport von Material – oder eben kleinen Booten und Fallschirmjägern für Befreiungsaktionen rund um die Welt. Fehlen nur noch einige schiffe mehr zur Überwachung der Weltmeere. Allerdings sind dazu Fregatten und Korvetten einfach zu groß und zu teuer. Viel besser wäre es die Ideen aus dem ersten Weltkrieg aufzunehmen. Damals gab es "Hilfskreuzer", umgebaute und getarnte Handelsschiffe die eine Kanone an Bord hatten und die Jagd auf Handelsschiffe des Gegners machten. Man sollte schnelle Kutter oder Jachten kaufen, mit einer modernen Telekommunikationsausrüstung und Empfangshallen für SARLupe ausrüsten und einem oder zwei kleineren Geschützen (Die 30 mm Bordmaschinenkanone des Puma und ein MG dürften dafür ausreichen) könnte man eine reihe von Schiffen erwerben ohne das es zu teuer wird.

Denn nichts gegen die Piraterie zu tun ist noch teurer. Mich wundert das da noch keiner drauf gekommen ist, wäre das doch eine Aufgabe für die Bundeswehr die ja gerade händeringend nach neuen Aufgaben sucht. Allerdings hat unsere Bundeswehr glaube ich das Problem, das sie gerne alten Pfaden folgt, wie man an den neuen Orders von U-booten sieht. In einem Beitrag über den Leopard wurde am Schluss auch die nächste Version vorgestellt: Mit Telefon an der Seite für die Infanterie bei der Bekämpfung von Terroristen in Städten. Dann kann die Infanterie durchgeben wo diese sind und eine ferngesteuerte Maschinen Kanone feuert dann dorthin (die eigentliche Hauptwaffe eine 120 mm Kanone kann man oftmals nicht schwenken und in die oberen Geschosse von Hochhäusern kann man damit auch nicht schießen). Für mich zeigt das eher eine totale Unkenntnis der Anforderungen. Für Friedensmissionen wird man wohl eher leichte Schützenpanzer brauchen als eine neue Version des Leo. Das gleiche gilt für andere Bestellungen wie den Eurofighter oder die U-Boote.

Nun ja da sind sie ja nicht die einzigen. Derzeit wird alles mögliche gekauft und mit den "neuen" Anforderungen hat das meist recht wenig zu tun. Die USA bauen nicht-nukleare Bomben mit enormer Sprengkraft, Anti-Raketen Raketen, zwei neue Stealth Flugzeuge (F-22 und F-35), Russland baut neue Interkontinentalraketen und Nuklearsprengköpfe (weil die USA ja direkt vor ihrer Haustür die Abwehrraketen stationieren) usw. und natürlich alles um Terroristen abzuwehren.