Bernd Leitenbergers Blog

Vor der Landung von Phoenix

Wie schon geschrieben wird heute Nacht Phoenix auf dem Mars landen. wie immer gab es im Fernsehen vorher Berichte darüber, wie viele Landungen bislang scheiterten. Dies waren nicht wenige: Geglückt sind bisher die Landungen von Viking 1+2, Pathfinder, Opportunity und Spirit. Missglückt sind die von Mars 2+3,6+7, Beagle, und Mars Polar Lander.

Die Chancen stehen also nur 5:6. Nicht gerade gut oder? Nun ja. Nur wenn man das Resultat ansieht. Vielleicht erkläre ich einmal warum die bisherigen Missionen scheiterten:


Doch zurück zu den Risiken. Die Landung auf dem Mars gliedert sich in 3 Abschnitte:

Das größte Risiko ist meiner Ansicht nach heute eliminiert: Das unbekannte Terrain. Als Viking landete, gab es Fotos vom Landeort mit 40 m/Pixel Auflösung. Das sagte etwas über die großräumige Geographie des Gebietes aus, nichts jedoch über lokale Unebenheiten und in der Tat landete ein Lander auf einem kleineren Felsbrocken und stand schief und der zweite wäre umgestürzt wenn er nur einige Meter weiter auf einem 1.5 m großen Brocken gelandet wäre. Beide Landeplätze sind übersät mit Felsbrocken.

Die Situation hatte sich bei Mars Pathfinder noch grundlegend geändert. Denn Basis waren dafür immer noch die Viking Aufnahmen. Auch hier sieht man nur einige Meter vom Lander entfernt einen 1 m großen Felsbrocken.

Bei den aktuellen Rovern hatte man schon die Möglichkeit mit der Kamera MOC von Mars Global Surveyor die Auflösung auf 1.5-3 m pro Bild steigern. Entsprechend konnte man für die aktuellen Rover sichere, aber auch weitgehend uninteressante Gebiete aussuchen. Opportunity landete in einer Ebene, gefüllt mit Sedimenten. Es gab Probleme dort überhaupt einen Stein zu finden. Spirit in einer ebene ohne größere Steine, doch Hügeln am Horizont die dann wissenschaftlich interessanter sind. Mehr über die Landschaften in denen die bisherigen Lander niedergingen findet man in meiner Seite über Bilder ferner Welten.

Für Phoenix wurde das Landegebiet mittels der Hirse Kamera auf 0.35 m Genauigkeit erfasst. Sie dürfte daher die am besten vorbereitste Mission sein. Ich denke daher wir werden morgen früh Bilder einer Landschaft ohne größere Steine und Felsbrocken sehen. Sicher aber langweilig.

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