Bernd Leitenbergers Blog

Flash Speicher

Jeder der eine Digitalkamera hat oder einen USB stick weiß es: Flash Speicher wird rapide billiger, anders als normales RAM. Zuletzt sah ich bei ALDI eine SD-Karte mit 2 Gigabyte für 7,99 Euro. Es gibt inzwischen auch Laufwerke mit Flash Speicher in einem normalen 1.8 Zoll oder 2.5 Zoll Gehäuse und SATA Schnittstelle. Doch diese sind mit Preisen von 500-700 Euro für 32 GByte und 2650 Euro für 128 GByte noch sehr teuer.

In der Raumfahrt wo der Preis keine Rolle spielt ist Flash Speicher schon lange im Einsatz. Die Vorteile waren einfach zu naheliegend. Bei bemannten Missionen kann man ja eine Festplatte mitführen, da diese in einem Labor bei 1 Bar Druck und einer gut geschützten Außenhülle arbeitet. Bei unbemannten Sonden kam dies aufgrund der Gefahr des totalen Datenverlustes bei dem Einschlag eines Mikrometeoriten (und bei älteren Typen auch wegen der damals zu geringen Lebensdauer) nicht in Frage. Dort wurden Bandrekorder eingesetzt. Doch diese vertragen nur eine begrenzte Menge an Umspulvorgängen. Bei den meisten OSO Satelliten war der Ausfall des Bandrekorders die Ursache für das Einstellen des Betriebs.

Flash Speicher brauchen wenig Strom (eine 128 GB Solid Disc z.B. nur 2 Watt), sie sind mit hoher Kapazität verfügbar und vertragen höhere Strahlendosen als RAM Speicher, denn man auch als Massenspeicher nutzen kann. So findet man seit Ende der 90 er Jahre immer mehr Flash Speicher in Raumfahrzeugen. Moderne Satelliten haben über 100 Gigabyte Speicher an Bord.

Doch wie sieht es auf der Erde aus? Zugegeben: Flash Speicher haben in den letzten Jahren enorm an Kapazität zugelegt und sind dabei preiswerter geworden. Meinen ersten USB Speicherstick kaufte ich mir vor ziemlich genau 5 Jahren. 128 MByte kosteten damals 43 Euro. Beim gleichen Laden gibt es heute für 30 Euro einen 8 GB Stick. Das entspricht einem Anstieg der Kapazität zum gleichen Preis um 246 % pro Jahr, weitaus mehr als Festplatten oder RAM aufweisen können. Festplatten kleben z.b. seit etwa 1 Jahr an der 1 Terabyte Grenze, werden aber billiger und RAM hat einen Anstieg von 150 % über die letzten 2 Jahrzehnte.

So gesehen werden Flash Speicher sicher noch billiger werden, Prinzip bedingt glaube ich aber nicht, dass sie Festplatten ablösen können. Es sind noch immer Halbleiterspeicher und ihre Herstellung ist teurer als die von Metallscheiben die man mit einem magnetischen Material beschichtet. Die derzeitigen Solid State Disks (SSD) sind auch unverhältnismäßig teuer. Wenn ein 8 GB USB Stick für 30 Euro zu haben ist, so sollte man für 128 GB etwa 480 Euro zahlen – vielleicht 550 wenn man noch eine ausgeklügelte Elektronik dazurechnet die eine SATA Schnittstelle nachbildet und etwas RAM um Schreibzugriffe abzupuffern. Doch nicht 2650 Euro, so viel kostet heute ein 128 GB Exemplar.

Bei diesen ist auch der Vorteil des Flash Speichers nicht voll ausgereizt. Die ct‘ hat einige Exemplare getestet. Prinzipbedingt ist Flash Speicher langsamer beim Schreiben als beim Lesen. Das lesen erfolgt in etwa so schnell wie bei RAM. Das Schreiben erfolgt dadurch dass man einen ganzen Block einliest, die Daten modifiziert und dann wieder schreib. Das Flashen dauert dabei länger als das normale Lesen. Trotzdem erreicht das getestete Modell beim Lesen und Schreiben die gleiche Datenrate von 100 MByte/s. Das ist zwar genauso viel wie die schnellsten Serverplatten heute liefern, doch bedenkt man dass Flash Speicher schneller werden muss je mehr Bausteine man verbaut (paralleler Zugriff) so ist das vergleichsweise langsam. Die Leserate sollte am oberen Limit der SATA Schnittstelle liegen also bei etwa 300 MByte/s.

Bei den Anwendungsbenchmarks gab es kaum Änderungen, das liegt darin, dass bei den meisten Anwendungen nicht die Festplatte der begrenzende Geschwindigkeitsfaktor ist. 10 % mehr Geschwindigkeit im Alltagsbetrieb sind sicher kein Grund eine SSD zu kaufen. Ein Grund könnte aber die Datensicherheit sein.

Auch wenn Festplatten heute sehr zuverlässig sind, gibt es immer die Gefahr eines Crashs. Bei häufig bewegten Festplatten wie in Notebooks sogar noch eher. (und für diese sind diese SSD gedacht). für den normalen Benutzer ist es aber nicht wichtig die ganze Festplatte zu sichern. Was ist mir wichtig? Es sind zweierlei Daten:

Die erste Gruppe sollte man nach den Windows Richtlinien in dem Verzeichnis „Eigene Dateien“ speichern. Die zweite Gruppe landet in „Anwendungsdaten“, beides sind vom Benutzer beschreibbare Verzeichnisse im eigenen Profil.

So gesehen ist das schon recht sinnvoll und man kann diese Verzeichnisse heute schon manuell sichern.Nur hat es einen kleinen Haken: Die Struktur unterscheidet nicht zwischen wichtig und unwichtig. Bei den Bildern z.B.: Ich habe sicherlich ein paar Tausend Bilder meiner Digitalkamera. Doch welche sind mir davon wichtig? Ich werde auch gezungen weil es das einzige beschreibbare Verzeichnis ist zusätzliche Komponenten für meine Entwicklungsumgebung die im Quelltext vorliegen dort zu speichern. Im Vergleich zu meinen eigenen Quelltexten machen die en Löwenanteil aus, können aber leicht aus dem Internet wiederbeschafft werden. Bei den Anwendungsdaten: Passwörter, Seriennummern, Verzeichnisse, Optionen, das sind wichtige Einstellungen. Doch ist es der Browser Cache der einige Hundert Megabyte groß sein kann?

Toll wäre ein Unterverzeichnis unter Anwendungsdaten mit der Bezeichnung „Important“ und vielleicht eines unter eigene Daten mit der Bezeichnung „Backup“. dort sollten nur Dinge landen die wichtig sind und die wichtigsten Einstellungen die man macht. Nun müsste man nur noch auf einem USB Stick oder einer SD-Karte einen Bereich definieren können, der Backups dieser Verzeichnisse aufnimmt und das Betriebssystem sollte beim Einstöpseln dann die Daten automatisch aktualisieren und warnen wenn der Platz nicht ausreicht. Warum gibt es das nicht? Wenn ich an die Computerlaien denke die ich kenne – die alle sitzen ganz dumm da wenn die Festplatte abraucht oder man aus irgendwelchen Gründen nicht mehr an das Verzeichnis rankommt. einen USB Stick in den Slot reinstecken können aber alle. An ein Backup denkt keiner.

Nun ja vielleicht liest dies ein Microsoft Mitarbeiter und wir finden es im nächsten Windows. Ach ja, wie ich bei Amazon gerade sehe gibt es den ersten der 42 Käufer meines Buchs Das Gemini Programm, der sich von ihm trennen will (wer ist das, es droht lebenslanges Besuchsverbot für diese Website 😉 ). ob er es aber bei einem Preis von 4.99 Euro plus 3 Euro Versand losbekommt, wenn man es neu für 5,40 Euro, ohne Versandkosten kaufen kann, wage ich zu bezweifeln.

Nun ist Phoenix gelandet: Wie ich progonsiziert habe ohne Probleme in einem weitgehend risikolosen Umfeld (auf den ersten Bildern sieht man nur kleine Steine, die dem Lander nicht gefährlich werden können). Wie üblich hat die NASA auch wieder betont wwie gefährlich Marsmissionen sind. Dei Statistik über nahezu 50 Jahre ist dabei noch sinnvoller wie der Vergelich der Unfallzahlen pro 1000 Einwohner 1958 und heute. Vor allem weil die meisten gescheiterten Missionen nicht amerikanischen Ursprungs sind. Von 15 Missionen der USA welche den Erdorbit funktionsfähig verließen scheiterten nur 3, davon zwei aufgrund organisatorischer Mängel und Sparen am falschen platz, nur eine aufgrund eines technischen Defekts. Die NASa macht eine ander Statistik auf, vor allem um mehr Aufmerksamkeit bei einer eigentlich recht risikolosen Landung zu bekommen. Aber vielleicht übernehmen die russen das bei ihren Sojus Landungen. Die verliefen ja zuletzt recht dramatisch….

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