Bernd Leitenbergers Blog

Aus den Nachrichten….

Nahezu unbemerkt verlief der dritte Testflug des Falcon 1 am 3.8.2008: Anders als sonst hatte SpaceX ihn nur wenige Stunden vorher angekündigt. Es gibt keine Bilder auf der Galerie und kurz vor dem entscheidenden Augenblick – der Stufentrennung brach die Webcast Übertragung ab. Wie verlaufen ist? Die Stufentrennung erfolgte nicht….

Ich wünschte mir oft es gäbe auch mal an Bord einer Ariane 5 eine solche „Rocketcam“ am besten bei einem der seltenen Tagstarts. Doch dort kann man wenigstens die Trajektorie verfolgen. Ich kann mich noch gut an die Life Übertragung des ersten Ariane 5 ECA Fluges erinnern, als man sehen konnte wie die Rakete vom Kurs abkam. Die Newcomer im Raketenbusiness beeindrucken zwar durch solche Gimmicks, aber sonst wenig durch Öffentlichkeitsarbeit. Das Verhalten von SpaceX erinnert mich an den Fehlstart einer Zenit im letzten Januar, als unmittelbar nach der Explosion auf der Startrampe die Übertragung endete. Und die erinnert mich wiederum an den Fehlstart einer Langer Marsch 2E mit einem INTELSAT 7 Satelliten 1996.

Es gehört zum Geschäft auch mit Fehlschlägen umzugehen, aber das haben die Newcomer noch nicht so recht begriffen. Mindestens ebenso wichtig wie der Startpreis einer Trägerrakete ist das Vertrauen der Kunden in diese. Das kann durch Fakten geschehen, wie eine Serie von fehlerfreien Flügen – oder eben auch wie man mit Fehlschlägen umgeht. Ich denke das hat dazu geführt, das Ariane 5 trotz zweier Fehlstarts bei den Jungfernflügen und zwei Starts bei denen die erreichte Bahn nicht den Vorgaben entsprach, noch immer so gut im Geschäft ist – Trotz einer Konkurrenz mit konkurrenzlos niedrigen Preisen.

Da lese ich ein Interview des früheren Arianespace Chefs Frederick D’Allest: Wenn man die Entwicklung der 12 t Version nicht bald in A angriff nimmt könnte Ariane vom Markt verschwinden. Nun wir ist dies zu sehen? Nun zum einen sind natürlich da einige Dinge die richtig sind:

Das sind sicher gute Gründe jetzt an die Entwicklung wieder aufzunehmen. D‘ Allest hat das aber nicht nur so gesagt: Im November steht das nächste Ministerratstreffen an und die ESC-B steht nicht auf der Tagesordnung. Wenn man die Entwicklung nun nicht aufnimmt hat man wieder 2,3 Jahre verloren. Da ist es schon gut, mal den Teufel an die Wand zu malen. Etwas ähnliches hat man ja schon vor 3 Jahren gemacht. Da hieß es, man bräuchte derzeit die ESC-B nicht, weil die Satelliten nicht so schnell im Gewicht ansteigen. Besser man sollte nun einen unbemannten Raumpendler entwerfen. Die Absicht war die Gelder für eine Neuentwicklung zu bekommen, doch wie üblich hörten die Politiker nur den Teil bei dem man Geld sparen konnte.

Die Situation ist schwer einzuschätzen. Aber ich denke man sollte die ESC-B nun in Angriff nehmen. Wenn die Sojus ab 2010 von Kourou aus startet wird es schwer einen leichten Satelliten zu finden, wenn der schwere 6 t oder mehr wiegt. Das ist heute schon problematisch. Und der Anteil dieser 6 t Monster steigt zwar langsamer, aber er nimmt zu. Bis in 5 Jahren ist er auf jeden Fall höher. Ob ein Verzicht auf die ESC-B gleich das Aus bedeutet ist schwer zu sagen aber mit Sicherheit kostet er Marktanteile. Vor allem war es ja mal Sinn des „Recovery Plans“ kurzfristig Geld für die EC-A Version zu bekommen. Die EC-A fliegt nun erfolgreich und konsequenterweise sollte man dann auch wieder da weitermachen wo man aufgehört hat.

Es gäbe noch weitere Optionen zur Weiterentwicklung der Ariane 5, doch dazu mehr – vielleicht bald hier. Derzeit nutze ich meinen Urlaub um an meinem zweiten Buch zu schreiben. Es wird das ATV, die Ariane 5 ES und die Versorgung der ISS (Progress, HTV, MPLM) behandeln. Ich bin noch beim zusammentragen von Fakten, doch es wird deutlich größer als das letzte. Jetzt habe ich schon 70 Seiten und es fehlt noch ein guter Teil der ATV Beschreibung und das Missionprofil. mit Bildern (die kommen erst zuletzt dazu, weil sie so gerne verrutschen) werden es wohl über 100 Seiten werden.

Noch was zu den Kommentaren im Blog. Ich habe mir mal die Mühe gemacht den SPAM Ordner durchzusehen und entdeckte dort einen Kommentar, den ich leider nicht wieder beleben konnte (ich habe ihn als „Kein Spam“ markiert, aber als ich dann auf „Den ganzen Spam klöschen“ klickte war er trotzdem weg. Bisher hatte ich das Aksimet Plugin recht gut geschätzt, weil es in fast einem Jahr nur zwei SPAM’s gab die ich von Hand löschen musste. Allerdings schaue ich inzwischen nicht mehr die kommentare durch die als SPAM markiert werden – es sind einfach zu viele, auf jeden Kommentar kommen 17 SPAM’s. Der Autor hat wohl den Fehler gemacht seinen Kommentar dreimal abzugeben (wahrscheinlich Verbindungsfehler des Browsers). Wer einen Kommentar abgegeben hat und ihn hier nicht wiederfindet möge sich bitte per E-Mail an mich wenden. (bl at bernd-leitenberger.de), denn ich lösche nur SPAM und sonst nix.

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