Herr, schmeiß Hirn ra!

Wie schon erwähnt im letzten Blog hatte die Falcon 1 ihren dritten Fehlstart vor 4 Tagen.

Einen Tag später gab es dann eine genauere Erläuterung des Verlustes: Die Stufentrennung klappte, doch die erste Stufe kollidierte dann durch den Restschub mit der zweiten. Die Stufentrennung erfolgte nach Musks Angaben zu früh, 1.5 Sekunden nach dem Ausbrennen der ersten Stufe. Bei dem regenerativ gekühlten Merlin !C wäre das zu kurz gewesen, während bei dem ablativ gekühlten Merlin 1 es kein Problem sein. Das sei ein Designfehler der leicht zu korrigieren sei.

Herr schmeiß Hirn ra! Wie kann man so viel Unsinn verzapfen. Erstens hat jede Stufe einen Restschub wenn sie nicht vollständig ausgebrannt ist, weil durch die Leitungen immer noch Treibstoff strömt und in der heißen Brennkammer sich zu Gas verwandelt, das hat absolut nichts mit der Technologie der Düse zu tun. Der Schub resultiert aus der Brennkammer.

Als zweites gibt es Retroraketen, Herr Musk, bitte beim nächsten mal in ihrem Raketenshop wo sie die Einzelteile der Falcon 9 kaufen mit bestellen, die beschleunigen entweder die obere Stufe (und sammeln dabei die Treibstoffe) oder sie bremsen die untere stufe ab. Das ist Standard seit 50 Jahren.

Und "bei dem ablativ gekühlten Merlin 1 war das kein Problem" ist eine glatte Lüge. Schon beim letzten Fehlstart kollidierte die erste und die zweite Stufe, wie man deutlich an den Videos vom Start sehen kann. Das führte dann zum Verlust der zweiten Stufe durch Beschädigung der Düse. Das bedeutet, das sie es nicht mal fertig bringen einen Fehler bis zum nächsten mal zu korrigieren. Dabei startet die Falcon 1 ja nur alle 13-18 Monate einmal.

Der Nächste Flug wird nun wieder ein Demoflug sein. Mein Rat: Stampfen sie das Unternehmen ein und kaufen sie sich von ihren Millionen ein Ticket zur ISS. Da haben sie mehr davon. Oder machen sie es richtig, auch wenn dann ihre Raketen vielleicht so teuer wie die Konkurrenz ist (die ist ja vollkommen verblödet, entwickelt seit 40 Jahren Raketen und verlangt dafür den dreifachen Preis von ihnen.. Aber ihre Satelliten landen wenigsten im Orbit und nicht im pazifischen Ozean).

Noch ne Nachricht: Die neue Version des Planetensonden Bilder Konverters kommt auch mit den Messenger Bildern klar. Ich werde mir mal die Struktur der inzwischen verfügbaren Bilder von MER, MRO und Mars Express ansehen und eventuell die Funktionen zum Dekodieren dieser nachliefern.

18 thoughts on “Herr, schmeiß Hirn ra!

  1. Ganz ehrlich: wohl nicht viel Ahnung von Raketen oder? Das ist die erste privat gebaute Rakete die so viel leistet und anstatt eine Revolution im Weltraumflug zu schaffen soll er lieber die Firma einstampfen?? Und wenn man ein bisschen Ahnung hat weiß man auch, dass der Fehler des 2. und 3. Fluges nicht derselbe war, es waren beide Fehler bei der Separation aufgetreten, aber man konnte nicht aus dem 2. Flug schließen, dass man eine größere Pause für eine Merlin braucht die nichts mit dem 2. Flug zu tun hatte. In SpaceX arbeiten außerdem über 500 Mitarbeiter, nicht 40. Ein bisschen mehr Recherche bitte 😉

  2. Ich bin seit 2004 auf den Spuren von SpaaceX,damals waren es 40 feste mitarbeiter wie dies auch zu diesem Zeitpunkt in der Website zu finden. Wie viele temporär arbeiten oder als Subkontraktiren war nicht zu finden.

    Ich recherchiere gut, z.B. lese ich den offiziellen Bericht den SpaceX an die DARPA gegeben hat über die Ursache des Fehlschlags. Da findet man am Ende von Seite 3 als Anormaly den Recontact beider Stufen.
    http://www.spacex.com/F1-DemoFlight2-Flight-Review.pdf

    Das war damals nur eben nicht die Ursache des Fehlschlags. Es zeigt aber das ein Problem damals schon herschte und man sich nicht drum gekümmert hat.

    Ich bin auch unabhängig und betreibe nicht einen SpaceX Blog.

    Eine Firma die permanent alle Performance Werte von zukünftigen Raketen erhöht und die von existierenden heruntersetzt und bei der es bis heute nicht mal Basisdaten der Falcon 9 gibt, so dass man diese nachprüfen kann sollte aufhören. Das ist der dritte Fehlstart bei drei Versuchen, dabi kann Musk auf die Aerospace Industrie der USA zurückgreifen mit Jahrzehnten Erfahrung. Das ist nicht zu vergleichen mit dem Versuch eines Dritte Welt Landes einen Träger zu bauen. Was würden wir in Europa sagen wenn die Vega dreimal hintereinander einen fehlstart hinlegt?

  3. Schön, ich entschuldige mich für den Vorwurf geringer Recherche. Aber deine Meinung verstehen kann ich leider trotzdem nicht.

    Nun die Ariane 5 hat ja auch 2 Mal Fehlschläge erlitten und man hat weiter gemacht. Wenn man so schnell aufgeben würde, würden wir nie weiter kommen! Gerade das zeichnet die private Wirtschaft ja auch aus: nicht darauf angewiesen zu sein was der Steuerzahler dazu sagt. Wenn wir immer aufgeben, bleiben wir in dem Zustand indem wir heute sind. Siehe z.B. die NASA, die bereits bis zum Mond war, und wo steht sie heute? Sie besitzen ein völlig ungeeignetes Raumfahrzeug das auch noch gefährlich ist und können nur hoffen, dass der nächste Präsident ihnen zumindest nicht noch mehr Buedgetkürzungen anhängt.

    Außerdem haben alle Organisationen mit Fehlschlägen angefangen, das war schon immer so. Auch wenn SpaceX gute Mitarbeiter mit Erfahrung hat, so ist es doch eine neue Organisation mit einem komplett neu entwickeltem System, da klappt eben nicht alles auf Anhieb. Deshalb aufzugeben wäre die föllig falsche Entscheidung. Mit so einer privaten Raumfahrtfirma lässt sich unmengen Geld machen! Allein der Raumtourismus 😉

    Der nächste Start wird klappen, im Prinzip wurde ja alles andere schon erfolgreich erprobt (bis auf die Separation). Das Problem beim 2. Start wurde behoben. Der 2. Start hat aber auch gezeigt, dass alles zu funktionieren scheint. Die Neuerung beim 3. Start, nämlich das Merlin 1C Triebwerk hat auch super funktioniert, wurde aber bei einer wichtigen „Kleinigkeit“ falsch eingeschätzt, nämlich beim MESO. Das sollte jetzt auch gelöst sein. Rein theoretisch müsste es also im September klappen. Natürlich kann immer etwas passieren, das ist eben Raketentechnik. Aber ich bin zuversichtlich, dass es funktionieren wird. Und dann ist SpaceX das erste private Unternehmen mit einem völlig selbst entwickeltem Trägersystem.

  4. Ich gabe zu ich bin sauer auf SpaceX und zwar aus ein paar Gründen:

    Das erste ist das sie permanent die technischen Angaben ihrer Raketen ändern, selbst der Falcon 1 die es ja schon gibt. Als ich mich zum ersten mal mit der Firma beschäftigt habe war die Nutzlastangabe für die Falcon 1 670 kg, inzwischen liegt sie bei 420 kg. Stufenmassen haben sich ebenfalls verändert. Die Nutzlast kann man berechnen, es gibt dafür Simulationen. Andere Raketenbaueer können sie genau prognostizieren und die Auswirkungen von Veränderungen. Warum nicht SpaceX. Das ist nur ein Beispiel. für das Merlin 1C gibt es wiedersprüchliche Schubangaben, die Nutzlast der Falcon 9. Die lag 2006 noch bei 24.75 t und nun bei 29.6 t. Ich verstehe soviel von Raketen, als dass ich aus den wenigen Zahlen und textuellen Angaben die Stufenmassen rückrechnen kann und speise ich diese in ein Berechnungsprogramm ein, so kommt heraus, das diese Rakete nie und nimmer diese Nutzlast erreichen wird. Ich wette, das sobald der Erstflug der Falcon 9 ansteht die gleiche Rückwärtsentwicklung bei den Nutzlastangaben einsetzen wird.

    Das zweite sind die fehlenden technischen Angaben. Ich meine genaue Abmessungen, Voll, Leermassen der Stufen, „Basics“. Es gibt sie mittlerweile von der Falcon 1, aber nicht von den anderen obwohl man ja schon die Falcon 9 testet.

    Das dritte ist Elon Musks Stil. Er verharmlost immer alles und benutzt absolut falsche Vergleiche. Anders als er es darstellt ist eine Trägerrake zuverlässiger wenn sie weniger triebwerke hat als wenn sie viele hat. Der Trend geht bei allen Nationen in Richtung nur ein Triebwerk pro Stufe. Die Aussage, „der nächste Start wird klappen, nur ein kleines Problem“. Die sich in deinem Kommentar auch findet ist so typisch: Das habe ich jetzt dreimal gehört und für die Lösung jedes dieser kleinen Probleme hat man 12-17 Monate gebraucht.

    Auch der Vergleich zur Ariane 5 ist falsch. Der Erststart ging schief, aber die nächsten klappten alle. Ariane 5 kann nun bei 41 Starts 2 Fehlstarts vorweisen. Dei Falcon bei 3 Starts 3 Fehlstarts.

    Meioner ansicht nach verstehen die Leute da nicht ihr handwerk. Nächstes mal gibt es eben dann einen anderen Fehler. Es gibt ja neben diesen handgemachten Design und Verarbeitungsfehlern die bisher auftraten wirkliche Dinge die man nicht simulieren kann wie die PGO Schwingungen im Flug.

    SpaceX hat auch nicht die Falcon ganz alleine entwickelt. Ich kann mich gut an den Kommentar von Elon Musk nach den Fehlstarts 1+3 System erinnern: „Das System X hat bisher auf anderen Raketen nicht versagt….“.

    Die Kommentare zum Space shuttle und Dem „Unmengen von Geld machen“ zeigen mir, das bei Dir wohl eher das zutrifft, was Du mir unterstellst: Du hast keine ahnung von Raketen. Wenn das der Fall wäre, dann würden Boeing und Lockheed Martin doch Geld schefeln wie Heu. Tatsache ist: Die Entwicklung einer Trägerrakete rechnet sich nicht. Die investitionen sind im Vergleich zum Gewinn viel zu gering. Es gibt einfach viel zu wenige Flüge. Weltweit vielleicht ein paar Dutzend kommerzielle Starts pro Jahr.

  5. Nun, genau das mit dem „rechnet sich nicht“ versucht er ja zu verändern. Das die Angaben von SpaceX bezüglich ihrer Raketen ungenau sind gebe ich zu, aber das ist mir eigentlich egal. Wie du selbst sagst haben nicht alle Ariane Flüge nach dem ersten geklappt, als die neue Oberstufe eingebaut wurde gab es wieder einen Fehlstart (was aber nicht an der Oberstufe lag soweit ich mich erinnern kann). Natürlich kann bei mehr Triebwerken mehr schiefgehen, aber kann man ohne diese weiter fliegen erhöht sich die wahrscheinlichkeit des Durchkommens wieder. Außerdem verringert es die Produktionskosten gewaltig überall dasselbe Triebwerk einsetzen zu können! Auch ich beobachte SpaceX schon seit Jahren, und klar haben sie nicht die Resourcen die staatliche oder bereits etabliert Organisationen haben. Weder Lockheed noch Boing haben man-rated Raketen und gehen auch garnicht das Risiko ein selbst zu entwickeln ohne dafür Aufträge zu bekommen (so hätten sie sehr wohl ihre Raketen man-rated gemacht wäre die NASA auf diesen Zug statt auf die Shuttle Derivate aufgesprungen).

    Das Shuttle ist ganz einfach deshalb gefährlich weil es kein Rettungssystem besitzt und das Hitzeschild ungeschützt der Umwelt ausgesetzt ist beim Start. Das war einfach eine Fehlkonstruktion.
    Ein bisschen kenn ich mich auch noch mit Raketen aus 😉

    Aber egal, man darf ja anderer Meinung sein. Die Zeit wird sowieso zeigen wer Recht behalten wird.
    Übrigens hat SpaceX mit mir zumindest ein Interview gemacht, im Gegensatz z.B. zu Bigelow, die mich auch sehr interessieren, aber bei denen es noch zu wenige Resultate (positiv oder negativ) gibt um genaueres sagen zu können. Auf ihrem Sector jedoch sind sie noch die vielversprechendsten denke ich. Zumindest haben die ja schon zwei funktionierende Modelle oben *g*. SpaceX und Bigelow wären zum Beispiel ein toller Partner, und man sieht ja bei den Russen was so Touristen bereit sind zu zahlen. Also schaun wir mal wie sich das in den kommenden Jahren entwickelt 😉

  6. Nur drei Bemerkungen:
    „Das die Angaben von SpaceX bezüglich ihrer Raketen ungenau sind gebe ich zu, aber das ist mir eigentlich egal.“ – Nicht wenn man sich mit Raketen beschäftigt, sonst kann ich ja gleich Phantasien als Realität ausweisen. Es ist auch nicht „Ungenauigkeit“ – Nehmen wir an Du bist Kunde und willst eine Falcon 1 buchen. 2004 sagt man die Du kannst einen 670 kg schweren Satelliten samit starten. 2008 sind es nur noch 420 kg. Dumm gelaufen, wenn Du einen Start eines 600 kg Satelliten gebucht hast….

    Keine der Raketen von SpaceX ist man-rated. Das entscheiden nicht die Firmen, sondern dafür gibt es Kriterien.

    Das Space shuttle wurde entworfen in einer Zeit als die Sicherheitsphilosophie eine andere war. In der Raumfahrt gibt es keine 100 % Sicherheit. Das Space shuttle System wurde mit einem Höchstmaß an Sicherheit entworfen, aber es kann nicht 100 % sicher sein, das ist aber eine Sojus auch nicht. Zwei Sojus Besatzungen sind auch bei der Landung umgekommen, trotz geschütztem Hitzeschutzschild und Rettungsturm. Dem Space shuttle wurde zum Verhängnis, das man heute nicht mehr den Verlust von Menschenleben hinnimmt und damit eine 100 % Sicherheit haben will. Die neue Orion Kapsel ist auch nicht 100 % sicher – Nach NASA Angaben ist das Risiko die Besatzung zu verlieren 1/2123.

  7. Das sie man-rated wären hab ich nicht behaupted. Es ist aber ein Ziel von SpaceX sie man-rated zu machen. Dass das die Firmen nicht selbst entscheiden, weiß ich auch, blöd bin ich auch nicht :p

    Das Space-Shuttle ist eine Fehlkonstruktion, dabei bleibe ich. Man hat sich das damals ganz anders vorgestellt. Die Kosten hätten reduziert werden sollen, und nicht bei 500 Mill. Dollar pro Flug liegen sollen. Das Shuttle besitzt grundlegende Sicherheitstechniken nicht. Beide Katastrophen hätten dadurch verhindert werden können (zumindest was die Menschenleben angeht). Ich rede hier nicht von perfekter Sicherheit, das habe ich nie behauptet.

  8. Wenn Du die Forderung aufstellst, das der Hitzeschutzschild nicht exponiert sein darf, dann ist nach deiner Definition im Prinzip jedes wiederverwendbare Raumfahrzeug eine Fehlkonstruktion. Dabei schützt dies nicht unbedingt: Bei Apollo 13 gab es bis zur Landung die sorge, das beid er Explosion der Schild beschädigt wurde. Nach deiner Definition sind dann acuh gemini, Woschod und Wostok (alle ohne Fluchtturm) Fehlkonstruktionen. Du machst Sicherheit an Punkten fest anstatt die Philosophie zu sehen. Die lag beim Space Shuttle in einer hohen Zuverlässigkeit. Das man nicht alles vorhersehen kann ist logisch. Doch daraus eine Fehlkonsruktion abzuleiten ist an den Haaren herbeigezogen. wer hätte vor Columbia daran gedacht das Schaumstoff ein Loch in die Flügel reisen kann? Das kann aber auch einer sojus passieren. Zahlreiche „Fast Katastrophen“ gab es ja.

    Der grundlegende Fehler beim Space shuttle war das man zwei Dinge vermischt hat: Den bemannten Transport mit seinen Sicherheitsanforderungen und ein Transportsystem welches unbemannte Raketen ersetzen sollte. Für den ersten Zweck hätte ein kleines Shuttle ohne große Nutzlast genügt, das man auch auf die Spitze einer Rakete setzen kann. Für das zweite hätte man keine Besatzung gebraucht die nur die nutzlast verringert und den Transport verteuert.

    Erst die Nachbesserungen an Sicherheit haben das space shuttle so teuer gemacht. Vor Challenger waren die Transportpreise noch konkurrenzfähig, mit der Einführung der Centaur G wäre es sogar preiswerter als eine Rakete gewesen. Damals lag ein Space Shuttle Start bei 110 Millionen Dollar und nicht 500.

  9. Elon Musk mag Ahnung von Internet Geschäft (PayPal) haben.
    aber keine Ahnung über Trägerraketen Geschäft !

    die Fehlstart Serie der Falcon 1 und übrige Space X firmen Politik spricht Deutlich Sprache:
    „Die haben keine Ahnung vom Geschäft“

    kein finaler Check der Rakete vor Start und fehlerhafte Wartung (sehe erster Fehlstart)
    Fehlerhafte Planung der Rakete
    Falcon 1 hat zwar Fallschirmbergung, aber KEINE stufen Trennung bremsraketen.
    Zweite Stufe hatte keine bleche, die Brennstoff schwappen verhindert (zweiter Fehlstart)

    und jetzt rammte die erste stufe die zweite (dritter Fehlstart)
    Solche Fehler machte man vor 50 Jahre in den anfange der Raumfahrt.
    so was lehrt man als Raumfahrt Ingenieur eigenlicht in der Uni im ersten Jahr
    Space X fing mit 40 Leuten an jetzt sind bei 500 Leute (Juli 2008)
    zu wenig für Firma die Raketen baut und startet

    wenn Space X nicht anfangt erst die Fehler aus Falcon 1e ausmerzt
    wird nächste Start in (September 2008?) wieder ein Fiasko

  10. Pneumatik ist einfach billiger als Retroraketen bei der Stufentrennung. Würde man alles wie bisher machen, dann könnte man eine billigere Rakete eben nicht bauen. So gesehen betreten sie sehr wohl Neuland. Das ein Schwappen in der zweiten Stufe nicht verhindert wurde (beim zweiten Start) war auch meiner Meinung nach ein dummer Fehler. Vermutlich dachten sie, sie könnten sich das sparen. Aber wenn man solches Neuland betritt, fast alles selbst zu entwerfen (auch wenn im Prinzip alles schon da war ist es doch ein Neuentwurf) und alles zu verbilligen, so ist es eben vorher nicht klar wie lange man braucht bis zum Erfolg und wie die Rakete am Ende wirklich aussieht, vorallem wenn man eben nicht so viel Geld zur Verfügung hat wie Boing, Lockheed, Arianespace oder die NASA. Die haben auch das Problem, dass von ihnen eben Fehlerfreiheit von Anfang an erwartet wird. Vielleicht mag euch das sauer aufstoßen, aber bei SpaceX ist das eben nicht so, und vielleicht ist das eben auch ein Vorteil. Und im Gegensatz zur NASA oder anderen großen Unternehmen in der Raumfahrt, baut SpaceX 90% der Rakten selbst. Das macht sie wesentlich unabhängiger als andere, braucht aber natürlich da und dort auch erst Erfahrungswerte. Selbst die NASA sieht SpaceX als das erfolgversprechendste Privatunternehmen und hofft darauf die ISS während der Pause zwischen Shuttle und Orion mit der Dragon zu versorgen. Und die Merlin Triebwerke, da kann man sagen was man will, sind nun mal eine super Entwicklung. Bis auf den ersten Start immer fehlerfrei und das trotz mehrmaligen Starts innerhalb nur weniger Minuten. Ich stimme zu, dass 500 Mitarbeiter noch zu wenig sind, und SpaceX stimmt da auch zu. Deshalb stellen sie auch immer noch alle ein die eine ensprechende Qualifizierung haben (auch wenn die eurer Meinung nach unzureichend zu sein scheint).

  11. Ein paar Korrekturen:

    Auch ein Kunde erwartetet eine gegebene Zuverlässigkeit, schließlich ist bei einem Fehlstart sein Satellit weg und der kostet erheblich mehr als ein Raketenstart.

    SpaceX baut auch nicht alles selbst. Vielelicht informierst Du dich einmal genauer. Vom Merlin baut SpaceX z.B. nur die Turbopumpe, der Rest stammt von anderen. Das gleiche gilt auch bei anderen Systemen wie Du beim Lesen von Musks Kommentar (Die Stufentrennungssysteme haben bei anderen Trägern die sie auch veerwenden immer funktioniert).

    Meiner Meinung nach fehlt es wirklich an Kompetenz. Das Vorgehen erinnert mich so an die von Microsoft eingeführte zyklische Softwareentwicklung, man versucht es erst mal ohne und wenns nicht klappt macht man eben einen „Bugfix“ – Ich halte das für keine gute Idee. Mal abgesehen davon das es viel länger dauert die Rakete fehlerfrei zu bekommen. Man verspielt damit Vertrauen bei potentiellen Kunden. Die Konkurrenz kann nämlich funktionierende Träger aufweisen und geht nicht so vor.

  12. Auch du weißt nicht alles. SpaceX baut nicht nur die Turbopumpen ihrer Merlins. Das war vielleicht früher so, aber mittlerweile bauen sie immer mehr selbst. Beim Webcast z.B. hat Elon Musk die Firma vorgestellt und auch die Produktionsstätten in denen die Merlin Düsen hergestellt werden, für die erste wie zweite Stufe. Ab nächstem Jahr wollen sie dort mehr Triebwerke bauen als jedes andere Land.

    Und da du nicht Kunde bist, brauchst du dich ja auch nicht so über SpaceX aufregen. Wenn du Kunde bist bitte, aber solange die wirklichen Kunden weiter investieren, scheinst du mehr Probleme mit SpaceX zu haben als die 😉

  13. Ich bin eben so kritisch, das ich nicht alles glaube was mir jeamnd erzählt, und ich schaue auf die Kunden die SpaceX hat und lese vielleicht auch mal die Nebenbedingung des NASA Auftrags….
    „Ab nächstem Jahr wollen sie dort mehr Triebwerke bauen als jedes andere Land.“ – Dann zähl mal durch wie viele Triebwerke Russland pro Jahr baut und sag mir wo die Unmengen an kommerziellen Nutzlasten herkommen sollen. Vor allem – Ich dachte die wollten die erste (und bei der Falcon 9 auch die zweite) Stufe immer bergen. Mag sein das ich zu kritisch bin, aber ich kenne eben zu viele Luftblasen in diesem Geschäft (Kistler, Conestoga) oder hochgeputschte Konkurrenten (Space Shuttle, H-2) die alles viel billiger machen sollten und am Ende doch nur viel teurer waren.

  14. Ich kenn die auch alle und bin eigentlich auch sehr kritisch gegenüber neuen Projekten und Firmen. SpaceX ist die einzige Firma der ich eigentlich Erfolg zutraue. Mag sein, dass es am Ende vielleicht auch nichts wird. Aber ich denke die Chancen stehen ausnahmsweise einmal gut. Die einzige weitere Firma wo ich meine „es könnte klappen“ ist Bigelow. Da natürlich in Sachen Raummodule. Allerdings bin ich da schon weit skepticher.
    Ansonsten hoffe ich auf die Ares I und Ares V sowie Orion. Von der Ares IV Idee halte ich nicht so viel, weil sie, wie du schon sagtest, denselben Fehler wie das Space Shuttle wiederholen könnte: Menschen und Material auf einmal transportieren. Als Option ok, aber als einzige Rakete wäre es wohl eine schlechte Idee.
    Egal, ich komm vom Thema ab 😉

  15. Die Ares IV ist nicht mehr als eine Konzeptstudie. Ob von Orion und Ares mehr übrig bleibt als der Transport zur ISS mit der Ares I dürfte sich nächstes Jahr zeigen – Die ISS weiter betreiben wollen alle Präsidentschaftskandidaten. Aber keiner hat sich für Mondprogramm strak gemacht. McCaine tritt sogar für starke Ausgabenkürzungen in allen Gebieten (auch bei der NASA) ein.

  16. Ich teile deine Skepsis gegenüber SpaceX zu 100%, Bernd. Leider hat es Musk mittels guter PR geschaft sich eine doch relativ große Herde an Fanboys ranzuziehen, die ihn teilweise mit ziemlich Agressivivät verteidigen.
    (Erinnert mich irgendwie an die Sache mit Trek United vor ein paar Jahren…^^)

    Nach Fehlstart Nr. 4 werden sie ihr Idol wahrscheinlich weiterhin genauso verteidigen…

    Von den derzeitigen privaten Initiativen gefällt mir derzeit einzig allein Bigalows „Genesis“ Konzept und das auch nur weil es bisher zu funktionieren scheint..

  17. Ich hatte mal einen Lehrer der sagte „Glaauben gehört in die Kirche“. Ich finde es erstaunlich das in einem bereich in dem es um Technik geht so viele Leute bloßen Aussagen glauben und sich nicht die Mühe machen fachkundig zu machen. Wenn ihnen jemand sagt: „Ich kann einen Smart für 5000 Euro bauen. Das hat keinen Airbag, keine Kanuatschzone und schafft nur 55 km/h“ (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,442191,00.html) dann richt jeder den Braten. Bei einer Trägerakete eher nicht. Mich würde interessieren wie viele seiner „Fans“ etwas von Raketentechnik verstehen, also ich meine wirklich verstehen z.B. mal aus dem Stand erkklären können wie das Nebenstromverfahren funktioniert (und nicht meinen durch Lesen von wikipedia etwas von Raumfahrt zu verstehen)

  18. Wie schon gesagt, siehe Trek United.

    Eine Fanseite behauptet Star Trek: Enterprise „retten“ zu können wenn man mit einer neuen Tv- Crew im billigeren Kanada drehen könnte, man stünde schon in Verhandlungen mit Paramount und bräuchte nur noch Kohle für die Rechte…

    Tja, und es gab tatsächlich genug Beknackte die tatsächlich ihre Börse geöffnet haben. Unzählige Fanseiten haben davor gewarnt, daß die Aktion reiner Humbug ist, zurück kamen dann wildeste Flames von „wahren Trek-Fans“ die sich über mangelnde Solidarität beklagt haben. 8ein Grund warum ich inzwischen das Star Trek Fandom verachte, Babylon 5 For the win..^^)

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