ATV Evolution oder ESC-B?

Ende November findet das nächste Ministerratstreffen der ESA in Den Haag statt. Der Ministerrat beschließt über die Laufrichtung der ESA für die nächsten 3 Jahre, sie genehmigen auch alle größeren Projekte. Zwei Dinge sind für mich dort interessant: Das eine betrifft mein aktuelles Buch über das ATV, an dem ich arbeite. DLR und EADS haben einen Vorschlag erarbeitet, den Teil des ATV, welcher derzeit als Druckbehälter Fracht transportiert durch eine Rückkehrkapsel zu ersetzen. Damit könnte das ATV auch Fracht zur Erde zurückbringen etwa 1-1.5 t pro Flug. Die Nutzlast in den Orbit würde aber auf 3 t sinken. Nach Ausscheiden des Space Shuttles gibt es sonst nur die Möglichkeit etwa 30-50 kg mit einer Sojus zur Erde zurück zu bringen. Ein solches Cargo Return Vehicle (CARV) könnte 2013 zur Verfügung stehen.

Das zweite ist die Hoffnung, dass die Entwicklung der ESC-B Oberstufe wieder aufgenommen wird. Diese wird meiner Ansicht nach benötigt wenn die Satelliten schwerer werden. Eigentlich sollte sie schon 2006/7 ihren Erstflug haben, doch 2005 stellte man die Entwicklung ein. Will man nicht nochmals 3 Jahre Warten (bis zur nächsten Ministerratssitzung) muss man jetzt handeln. Selbst dann dauert es noch einige Jahre (wahrscheinlich 4) bis die Stufe zur Verfügung steht. Wir reden also auch hier von einem frühesten Termin für den Jungfernflug ab 2013.

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Treibhauseffekt? Find ich gut!

Ich verstehs nicht? Warum beschweren sich alle über den Treibhauseffekt und die Klimaveränderung, reden gar von Klimakatastrophe? Das ganze hat doch viel mehr Vorteile als Nachteile. Die Energiepreise steigen und bald wirds wirklich teuer. Aber…. In Wirklichkeit hat man durch den Treibhauseffekt nur alles verlagert: Anstatt das wir unser Haus heizen, heizen wir eben die Erde. Das hat enorme Vorteile: Im Winter braucht man keine warme Kleidung mehr, wenns erst mal wind paar Grad wärmer wird. Das Schmuddelwetter verschwindet und es gibt keine Unfälle mehr wegen glatten Straßen.

Noch besser: Die abschmelzenden Polkappen und der dadurch ansteigende Meeresspiegel schafft ganz neue Naherholungsgebiete in Norddeutschland. Aus dem trögen Landstrich wird eine lebendiges Urlaubsparadies mit etlichen kleinen Inseln. Die Arbeitslosigkeit in Mac-Pomm geht auf Null, weil es unter Wasser steht. Völlig neue Attraktionen wird es geben, wie das Tauchen in den Unterwasserstädten Kiel, Hamburg und Bremen. In den Alpen wird es zwar keinen Schnee mehr geben, doch durch die abbrechenden Berghänge werden die Wanderrouten viel einfacher, durch das warme Klima die Sommersaison, die heute schon wichtiger als die Wintersaison ist, noch länger.

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Gerüchte und die ISS

Vor einiger Zeit habe ich hier über die Meldung berichtet, dass die NASA plane HTV zu kaufen um damit die ISS zu versorgen. Inzwischen hat die NASA dies dementiert. Wahr ist, dass die NASA an die JAXA eine Anfrage gestellt hat, dass sie die ihr zustehenden Frachtkontingente in Anspruch nehmen will. Zum besseren Verständnis: Die Raumfahrtagenturen haben an der ISS eine prozentuale Beteiligung, entsprechend dieser muss Nachschub geliefert werden. Die NASA hat daher zur Schließung der Lücke, die ihr ausstehenden Kontingente bei der JAXA in  Anspruch genommen. Das ist nichts ungewöhnliches: Das ATV hat auch einige Tonnen Nachschub zur ISS gebracht, obwohl noch keine Forschung im Columbus Labor möglich ist.

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Manche können es und manche nicht

Vor einigen Tagen hat Iran seinen ersten Satelliten gestartet – mit einer selbst entwickelten Rakete. Die genauen Daten sind nicht bekannt, doch die erste Stufe stammt von der Shahab 3, die auf Umwegen (über russische Hilfe) aus der nordkoreanischen No-Dong entwickelt wurde. Diese Rakete wurde von Nord Korea schon zu einer Trägerrakete umgebaut, doch der einzige Start vor etwa 10 Jahren führte wohl in eine zu niedrige Umlaufbahn. Die Shahab 3 wiegt etwa zwischen 15 und 16 t, wodurch die Satelliten recht klein werden, wahrscheinlich so im Bereich 100-200 kg. Nach iranischen Angaben soll es sich um einen Test  handeln. Vielleicht folgt dem dann ein Erdbobachtungssatellit: Mit 100 kg Masse bekommt man zwar keine hochauflösenden Bilder, aber Probe-A ein ESA Kleinsatellit wiegt auch nur 94 kg und macht aus 820 km Höhe Fotos mit 10 m Auflösung. In 410 km Höhe wären dann 5 m drin und mit einem etwas besseren Teleskop käme man vielleicht auf 3-4 m. Das reicht immerhin aus, um Panzer und Flugzeuge zu zählen. Wenn die Iraner dann in der ersten Stufe 4 der Sharab Raketen bündeln, kommen sie auf die 3 fache Nutzlast und schwupp ist man in einem Bereich wo kommerzielle Satelliten mit 1 m Auflösung (Ikonos) liegen.

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Einen Schritt zurück: Intel, der Larrabee und der Atom Prozessor

Intel arbeitet derzeit an einem neuen Prozessor mit 32 Kernen. Unter dem Codenamen „Larrabee“ wird ein Prozessor entwickelt mit …. Tada … der Pentium (P54C) Architektur Intel hat das Design an das US Verteidigungsministerium verkauft, dort wurde es verbessert und man wollte damit strahlengehärtete Prozessoren entwickeln. Inzwischen hat man beim DoD keine Verwendung mehr dafür (man setzt auf die PowerPC Plattform). Intel hat es zurückgekauft und setzt es nun in dem Prozessor ein. Einige Eigenschaften blieben erhalten, wie das In Order Design (Da heutige Prozessoren mehrere Befehle pro Kern ausführen können, stellt sich die Frage was man macht, wenn ein Befehl von dem Ergebnis des letzten abhängig ist, z.B. dessen Ergebnis braucht. Moderne Prozessoren arbeiten dabei „out of Order“ – sie sortieren die Befehle so um, dass ihre Einheiten möglichst alle beschäftigt sind. Der Pentium arbeitet „In order“. Er musste in diesem Falle warten, bis das Ergebnis vorliegt. Neu ist allerdings die Erweiterung auf 64 Bit und eine Vektoreinheit, die 16 identische Operationen mit einfacher Genauigkeit (32 Bit) ausführen kann. Zusammen mit den 32 Kernen und 2 Operationen pro Taktzyklus erreicht man bei 2 GHz eine Geschwindigkeit von 2 TFLOPs, das ist etwa 70 mal so schnell wie ein heutiger Prozessor von Intel. Continue reading „Einen Schritt zurück: Intel, der Larrabee und der Atom Prozessor“