Bernd Leitenbergers Blog

Die lange Reise der NK-33 Triebwerke

Ich nutze die Zeit zwischen den Feiertagen für ein paar Updates an der Website. eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, an meinem Delphi Skript für den Lehrauftrag an der BA Stuttgart zu schreiben, aber den ganzen Tag ist das zu langweilig und ich habe auch mal Urlaub. (Vor allem fallen mir dann irgendwelche Dinge ein ,die ich noch an meinen Programmen reinachen könnte, so ist schon als Nebenprodukt der Schnellstarter Portable für USB Medien entstanden).

Bei der Recherche bin ich drauf gestoßen, dass die Taurus II nun die NK-33 Triebwerke einsetzen soll. NK-33 sagt ihnen nichts? Aaaaalso für die Nicht-Space Junkies: Die NK-33 sind Triebwerke, die mit der Kombination Sauerstoff/Kerosin arbeiten. Sie wurden bis 1974 für die erste Stufe der N-1 Trägerrakete entwickelt, um die dort verwendeten, sehr unzuverlässigen NK-15 abzulösen. Keines der Triebwerke wurde jemals im Flugeinsatz getestet, sie haben aber eine beeindruckende Testserie hinter sich: 677 Tests mit 108000 Sekunden Brenndauer. Die letzten 246 Tests waren ohne Probleme. Zum Vergleich: SpaceX begnügt sich bei ihrem Merlin Triebwerk, welches das Konkurrenzmodell Falcon 9 antreibt mit 3200 Sekunden Tests. Das NK-33 ist ein Hochdruck Triebwerk, es ist ausgelegt für einen Betrieb bis zu 16000 Sekunden Dauer, kann mit wechselnden Mischungsverhältnissen abreiten und im Schub herunter geregelt werden und nutzt den Treibstoff sehr effizient.

Russland baute 107 Exemplare für Flüge, von denen heute noch etwa 60 übrig sind. Als Gluschko 1974 das N-1 Programm übernahm, hat er die Technik der N-1 verschrotten lassen und er hoffte auf die Entwicklung einer eigenen Trägerrakete namens Vulkan. Dazu kam es jedoch nicht. Glücklicherweise wurde nicht alles verschrottet, sondern die meisten Triebwerke eingelagert. Seitdem gab es einige Interessenten an diesen Triebwerken:

Da bedeutet dass der US Nachschub für die ISS, mit Triebwerken der russischen Mondrakete durchgeführt wird, die mindestens 34 Jahre alt sind, und die in einer Raketenstufe stecken die von einem ukrainischen Unternehmen gefertigt wird. Die Situation der Raumfahrt in den USA hat mittlerweile etwas unfreiwillig komisches an sich….

Was gibt es sonst noch? Ich habe doch mal begonnen an meinem Buch über europäische Trägerraketen zu schreiben und war ganz erstaunt volle 12 Seiten zur Black Arrow zusammen zu bekommen. Mal sehen wie es bei der Diamant aussieht. Ich will mir diesmal aber wirklich viel Zeit lassen und immer dann mal weiterarbeiten wenn ich mal Lust auf ein weiteres Kapitel habe.

Das Bild für heute gehört auch dazu: Es das Bild eines NK-33 Testlaufs bei Aerojet

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