Bernd Leitenbergers Blog

Wer hat Angst vor dem bösen Iran?

So oder so ähnlich könnte die Frage lauten. Nachdem Iran im zweiten versuch einen Satelliten in den Orbit gebracht hatte, war die Frage zumindest beim Heute Journal wohl weniger wie nun Irans Weltraumprogramm, als vielmehr um die Gefährdung durch ihn, oder wie ein Experte sagte "Eine Rakete die einen Satelliten in einen Orbit bringen kann, kann auch Atombomben nach Europa bringen“. Oh welch tiefschürfende Erkenntnis. Das hat man schon vor 50 Jahren gesagt als Sputnik 1 gestartet wurde. Wahnsinn, was sagt uns das? Nun ich denke, die Welt wird bestimmt nicht sicherer wenn immer mehr Länder die Atombombe haben. Je mehr Länder sie haben desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie eingesetzt wird. Die Frage aber ist, wie dies verhindert werden kann? Durch einen Abwehrschild wie die USA einen entwickeln? Wohl eher nicht. Die derzeitige Politik der USA (zumindest bis Obama eine neue startet) forciert eher die Entwicklung von Atomwaffen in Schwellenländern. Nehmen wir die Tatsachen: Die USA haben ein Land angegriffen, ohne von diesem provoziert oder angegriffen worden zu sein. 6 Jahre später ist es immer noch besetzt. Sie haben anderen Ländern (Iran) und Nord Korea mit einer Invasion gedroht. Der wichtigste Schutz gegen eine Invasion durch die USA scheint es also zu sein eine Atombombe zu besitzen, um die Verluste der USA bei einer Invasion zu maximieren.

Wie kann diese Enzwicklung gestoppt werden? Nun, warum haben viele Länder die technologisch die Möglichkeit haben eine Atombombe zu entwickeln keine? Also z.B. die BRD, aber auch fast alle anderen europäischen Länder, Canada, Südkorea oder andere. Nun zum einen sind diese Länder politisch stabil. Sie haben auch alle nicht zu fürchten von den USA angegriffen zu werden, selbst wenn es einmal unterschiedliche Meinungen geben sollte wie beim Irak Krieg. Das eigentliche Problem liegt dabei nicht so sehr bei Iran oder Nord-Korea, es liegt woanders. Müssen diese Länder fürchten von China, Russland, Indien, Frankreich oder England angegriffen zu werden -allesamt Atomächte? Nein das müssen sie nicht. Das Problem liegt in der Politik der USA ihre nationalen Interessen (oder auch nur die Interessen ihres Präsidenten) mit militärischen Mitteln durchzusetzen. Wenn auf einer kleinen Karibikinsel eine sozialistische Bewegung an die Macht kommt, dann wird eine Invasion gestartet. Wenn ein Machthaber eines lateinamerikanischen Landes nach Streichung der US Militärhilfe meint den Staatshaushalt durch Drogenhandel aufzubessern, dann wird auch dieses Land überfallen. Wenn ein Land Terroristen Unterschlupf bietet dann ist es (diesmal zu Recht) als nächstes dran und wenn man einen Grund braucht um an die zweitgrößten Ölreserven der Welt zu kommen, dann findet sich auch einer um Krieg zu beginnen.

Das bedeutet dass praktisch jede Regierung die einen politischen Konflikt mit den USA haben mit einer Invasion rechnen muss oder sogar damit bedroht wird, wie es dem Iran so ging. Das diese Länder dann an ihrem Atomprogramm oder der Entwicklung weitreichender Raketen arbeiten ist doch kein Wunder. Was kann man daran ändern? Als erstes einmal zeigten die vergangenen Invasionen der USA durchaus nicht, dass danach Länder friedlich und demokratisch wurden. Sie haben die Welt durchaus nicht stabiler gemacht. Das Problem zeigte sich ja bei der Invasion des Iraks. Die Meinung der meisten US Politiker von der Welt ist sagen wir es mal höfflich meistens ziemlich naiv. Beim Irak meinte man doch tatsächlich, wenn man Hussein stürzt, dann wird der Staat in einigen Wochen demokratisch und das breitet sich dann wie ein Dominoeffekt über die ganze Region aus. Nichts könnte falscher sein. in nahezu allen arabischen Ländern ist der gesellschaftliche Konsens bestimmt vom Islam und das hat weder etwas mit unseren Vorstellungen von Bürgerrechten noch mit Demokratie zu tun. Selbst die Türkei, bei der es eine viel striktere Trennung von Religion und Staat gibt (z.B. ist dort das Tragen von Kopftüchern in Schulen und Universitäten verboten, das bei uns erlaubt ist) erfüllt nicht die Mindestkriterien der EU. in einigen Dingen wie Gleichberechtigung von Frauen und gleichen Chancen bei der Ausbildung ist sogar der Iran, von allen arabischen Ländern am fortschrittlichsten (auf anderen Gebieten wie z.B. in der Justiz natürlich nicht). De fakto sind diese Gesellschaften nicht demokratisch und eine Demokratie wie wir sie verstehen kommt dort nicht über Nacht.

Sinnvoll wäre daher eine Änderung der Politik der USA um Krisen zu entschärfen. Anstatt Konfrontation die Rückkehr zum Verhandlungstisch, oder das Angebot mit wirtschaftlicher Förderung um Abhängigkeiten, aber auch Vertrauen zu schaffen. Das Normalisert dann auch wieder die Beziehungen. Aber dazu gehört dass man nicht meint als alleinige Supermacht als besser zu wissen und entscheiden zu können was für andere Länder gut ist. Man muss Regierungen so nehmen wie sie sind. Wenn das Volk selbst eine Diktatur nicht mehr will wird sie fallen. Das war schon immer so und wird immer so sein. Es ist aber auch deutlich, dass in einem Großteil der Welt (und hier müssen wir nicht mal bis nach Afrika und Asien schauen, es reicht schon einen Blick nach Osteuropa zu werfen9 die Gesellschaften noch nicht so weit sind.

Zuletzt noch ein Rätsel. Was ist der Unterschied zwischen SpaceX und dem Iran?

Ach ja. Gestern schaute ich mir "Bauernfeind" auf 3SAt an. Die freche Moderatorin fiel mir schon mal auf, als sie vertretungsweise die Sendung "Kulturzeit2 moderierte und so war ich gespannt auf ihre Sendung. Ganz interessant, aber nicht ganz der Biss den ich erwartet hatte. Eine frage war am Schluss noch: Welches Soundlogo soll die CDU haben?". Also so eine Art Jingle wie bei Di-di-di-dumm der Telekom. Für die CDU ist mir noch nichts eingefallen, aber für "Die Linke":


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