Derzeit wird der 60.ste Jahrestag des Grundgesetzes gefeiert. Zeit zurückzublicken und vorauszuschauen. Wenn ich mir die Geschichte der BRD so ansehe, so drängt sich mir der Vergleich mit dem Leben eines Mensch auf. Es gibt da eine Reihe von Parallelen:
- 1955, im Alter von 6 Jahren begann für die BRD wie auch für Kinder der Ernst des Lebens: Bei Kindern die Schulzeit und bei der BRD das Ende der Zeit wo man meinte auf eine eigene Armee verzichten zu können und damit der eintritt in die NATO und die Gründung der Bundeswehr. eine Maßnahme die damals weil sie Fakten schuf, die bei einer Wiedervereinigung schwer abzuschaffen sind, sehr umstritten war.
- Mit 18/19 beginnen junge Erwachsene ihren eigenen Weg zu gehen und sich von den Eltern zu emanzipieren. in der BRD tat dies die Jugend auch, was 1968/69 zu Protesten auf der Straße und "Notstandsgesetzen" führte.
- Mit 24 merken viele, dass ein eigenes Leben alleine schwer zu finanzieren ist und machen Schulden – Die BRD tat dies bei der Ölkrise auch und begann damit eine Spirale die heute noch anhält.
- In den 30 ern haben viele Kinder und beginnen die Welt mit anderen Augen zu sehen: Wie sicher ist die Zukunft der Kinder und die eigene? So auch die Menschen in der BRD die Ende der 70 er Jahre und in den 80 ern gegen Atomkraftwerke und Nachrüstung demonstrierten.
- Mit 40 erleben viele noch mal einen zweiten Frühling und eine neue Aufbruchsstimmung, gerne als "Midlife" Krise bezeichnet. Mancher verliebt sich auch in jemand, die beim zweiten Blick nur Ärger einbringt. so auch die BRD, als sie 1990 die DDR eingliederte.
Heute sehe ich die Situation der BRD als schlecht. Warum? Nun es gibt einige Gründe dafür. Manche liegen an der Politik und manche aber auch an der Gesellschaft:
Wir haben inzwischen rund 1.5 Billionen Euro Schulden angesammelt. Keine Regierung hat auch nur begonnen diesen Berg abzutragen. Es wurde beginnend mit den 70 er Jahren immer Schulden gemacht. Viele Schulden wenn die Konjunktur schlecht war (um sie vermeintlich anzukurbeln9, aber auch wenn sie gut war. Eigentlich immer. Dabei ist es egal wer an der Regierung war: Ob SPD/FDP oder CDU/FDP oder SPD/Grüne oder CDU/SPD. Das kann nicht gut gehen, genauso wie auch eine Privatperson nicht immer mehr Schulden machen kann.
Ein Grund für die Schilden ist neben dem Unvermögen von Politikern der Sozialstaat. Er ist in der derzeitigen Form schlicht und einfach nicht mehr zu finanzieren. Zu viele Menschen hängen inzwischen am Tropf des Staates. Wenn es nicht klappt den Menschen Arbeit zu geben, so werden die Leistungen des Staates noch weiter reduziert werden müssen.
Arbeit ist bei uns zu teuer. Nicht unbedingt weil die Leute so viel verdienen, sondern weil so viele Abgaben fällig werden. Es wird immer davon gesprochen, das Deutschland mehr Menschen braucht die Dienstleistungen erbringen. Doch können sie diese auch bezahlen? Sie müssen nur mal einen Handwerker sich ins Haus holen und vergleichen wie viele Stunden sie selbst arbeiten müssen um eine Handwerkerstunde bezahlen zu können. Dann wissen sie, was heute los ist.
Ich sehr nicht so viel Grund zum Feiern, weil die Situation ernst ist und keine Hoffnung in Sicht, dass sie sich langfristig bessern wird. Jeder Politiker will wiedergewählt werden und daher schieben alle Parteien die notwendigen einschnitte und Kürzungen, Reformen und Maßnahmen vor sich her – so wie dies seit 30 Jahren gemacht wird.