Da war es wieder einer weniger
Am Donnerstag ging es durch die Nachrichten: Sealaunch ist bankrott, kann aber seine Geschäfte unter dem Gläubigerschutz (Chapter 11) weiter führen. Ursache war aber diesmal nicht die Wirtschaftskrise, sondern ein Fehlstart im Januar 2007, der nicht nur die Rakete für Monate an den Boden fesselte, sondern auch dazu führte, dass viele Kunden zu Arianespace und ILS wechselten.
Das hat mich etwas verwundert, weil ich Sealaunch für den stärkeren Konkurrenten von Arianespace ansah. Aus mehreren Gründen: Die Startplattform erlaubt Starts mit einer Bahnneigung von 0 Grad – anders als bei der Proton – durch den Start von Baikonur aus beträgt die Inklination 52 Grad. Entweder kostet es Nutzlast die Inklination abzubauen oder man lebt damit und der Kunde benötigt mehr Treibstoff um die geostationäre Bahn zu erreichen. Weiterhin ist die Zenit moderner und transportiert bei 480 t Startmasse dieselbe Nutzlast wie die Proton mit rund 700 t. Zuletzt hatte Sealaunch vor dem Fehlstart mehr Starts aufzuweisen, war also geschäftlich erfolgreicher. Continue reading „Da war es wieder einer weniger“