Vorbilder
Das liegt darin, dass mich die Erkenntnisse der Weltraumforschung mehr interessieren als Leute die Weltraum her umschweben. Und dies liegt vielleicht auch daran dass ich von anderen Vorbildern geprägt wurde. Mir fallen hier zwei Personen ein: Hoimar von Ditfurth, der in den 70 er und 80-er Jahren die Sendung Querschnitte moderierte und einem Wissenschaft nahe brachte. Er schrieb auch Bücher, die allgemeinverständlich und spannend geschrieben waren, aber auch eine persönliche Note und seine Meinung enthielten.
Das zweite war Werner Büdeler. Werner Büdeler ist Raumfahrtjournalist gewesen und ich habe seine Fernsehsendung „Faszinierendes Weltall“ geschaut und auch das Buch dazu verschlungen. Das war 1980, als ich über die Planeten zur Raumfahrt gekommen bin. Büdeler schreibt nicht nur spannend. Er versteht es auch Technik und Wissenschaft zu verweben und – die Fähigkeit fehlt mir – spannend zu schreiben und Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
Beide haben mich geprägt: Zum einen das Interesse für Wissenschaft und Technik. Zum andern vielleicht auch das Interesse am Schreiben, dass sich ja erst in der Website und nun auch in Büchern wiederfindet. Derzeit lasse ich zwar den Band 2 über Trägerraketen ruhen, um einfach mal etwas Abstand zum Thema zu gewinnen, aber schreiben tue ich immer noch: Ich habe mal angefangen jede Trägerrakete (genauer gesagt jede Subversion) in einem kleinen Artikel von 1-2 Seiten Text einem Typenblatt mit den wichtigsten Daten und einem Foto zusammenzufassen und das wird auch ein Buch (Projekttitel: „Raketenlexikon“). Das ganze hat für mich den Vorteil, dass ich daran recht kontinuierlich arbeiten kann wenn ich Zeit habe, ohne wie bei den anderen Büchern erst mich nach einer Unterbrechung einzulesen: Jedes Modell ist ein eigener Abschnitt von 3-4 Seiten Länge und das ist nebenher zu machen. So habe ich in den letzten Tagen die Thor und die Delta bis zur N Version ein gepflegt und ich denke das buch wird als nächstes erscheinen. Auch wegen des Umfangs (Bis jetzt mit Juno/Vanguard/Titan/Thor, Thor-Delta schon rund 100 Seiten) in mehreren Bänden, wobei Band 1 die amerikanischen Träger umfasst. Wenn ich in knapp einer Woche Urlaub habe und im Anschluss daran arbeitslos bin, kann es auch gut sein, dass die Publikationsfrequenz von jetzt einem Buch alle 5-6 Monate ansteigt.
Vielleicht wird einmal jemand schreiben: „Als ich die Bücher von Bernd Leitenberger gelesen habe, da habe ich die Raumfahrt für mich entdeckt“. Aber ich glaube so gut wie Hoimar von Ditfurth oder Werner Büdeler werde ich nie werden.
Nun zu was anderem. Wie sicher einer gemerkt habe ärgert mich der Rummel um die Moon Hoaxer sehr. Zum einen dass die Medien auf so was eingehen, obwohl es schon genügend Dokumentationen gibt, die zeigen das die „Argumente“ aus der Luft gegriffen sind. Zum anderen die Hoaxer selber. Ich reagiere sehr allergisch auf Dummheit. Nicht Dummheit im Sinne von fehlender Intelligenz, sondern Dummheit im Sinne von sich dumm stellen (vor allem bei Frauen verbreitet, dort heißt es dann „naiv“) oder wenn man fixiert auf eine Meinung ist und sich gar nicht die Mühe macht sich zu informieren. Und gerade das werfe ich den Moon Hoaxern vor: Ein paar ihrer Argumente sind so primitiv, dass man sie mit Alltagswissen erklären kann, so z.B. die fehlenden Sterne auf den Bildern. Diese Tatsache hat ja gar nichts mit dem Mondprogramm zu tun sondern kann auf der Erde auch beobachtet werden: Wenn sie bei Nacht den Sternenhimmel fotografieren und dabei eine Belichtungszeit wie beim Tag verwenden, also irgend etwas im Bereich von 1/30 bis 1/200 Sekunde, dann sehen sie auch keine Sterne. Die astronomischen Aufnahmen sind einige Minuten bis Stunden belichtet. Der hellste Stern ist viel zu lichtschwach für eine Belichtungszeit bei der man die Mondoberfläche sehen kann.
Noch schlimmer sind Traktate wie das, dass ich am Montag veröffentlicht habe. Es ist schließlich rund 40 KByte lang und mit Literaturhinweisen garniert. Aber es ist kein Beweis. Es steht viel drin über militärische Satellitenprogramme die geheim sind (oh welche Verwunderung! Erwarten Moon Hoaxer allen ernstes dass die USAF die Sowjets über ihre Spionagesatelliten informiert?) und dann kommt der große Sprung zu einem zivilen Programm (die NASA hat nie Spionagesatelliten gestartet) und es wird postuliert, dass die Saturn V militärtische Raumstationen gestartet haben. Beweise dafür werden nicht geliefert. Es wird nicht mal nachgeprüft ob diese wegen der Startmasse nicht so groß sind, das man sie mit bloßen Auge sehen kann, oder ob die (ebenfalls beim Start beobachtbare) Aufstiegsbahn überhaupt eine militärisch nutzbare Umlaufsbahn ergibt (die Saturn V starteten mit einem Azimut von 30 Grad, was zu einer Bahn zwischen -30 und +30 Grad Breite führt – Das ist schlecht zum Beobachten der UdSSR, Vietnams und des Warschauer Paktes.
Das ist Manipulation und Borniertheit und darüber rege ich mich auf, vor allem aber, dass die Medien diesem Phänomenen so viel Aufmerksamkeit zollen. Aber vielleicht ist das auch eine Chance. Damit kann man offensichtlich viel Geld verdienen, vielleicht eine Idee für das nächste Buch….Ach ja Buch, das vierte ist nun lieferbar. Ich hoffe es taucht auch in den nächsten Tagen bei Amazon auf. Dann bekommen auch die Korrekturleser ihr Gratisexemplar.