Vermischtes
Heute mal wieder ein Blog ohne spezifisches Thema, so ein „Kessel Buntes“. Zum einen fehlt mir derzeit so ein richtig knalliges Thema, dass ich noch nicht aufgegriffen habe, zum andern gibt es einige kleine Dinge die ich ansprechen möchte. Ich habe mir vorgenommen nun mal wieder etwas kürzer mit den Büchern zu treten und pro Woche wieder einen neuen Aufsatz zu schreiben. Angefangen habe ich mit einem weiteren über Ionentriebwerken, diesmal gerade mit den Chancen, die leistungsfähige Solarkonzentratorarrays bieten. Wie ich schon bei einer ersten Rechnung festgestellt habe – Bei 300 W/m² sind praktisch alle Ziele im Sonnensystem innerhalb von 1 Jahr erreichbar und am Horizont sichtbar sind schon Systeme mit 500 W/m². Eine Riesenchance für eine preiswerte Raumfahrt ohne große Trägerrakete – mal sehen ob die Industrie und Weltraumagenturen weiterhin schlafen.
Dann hat Obama den Friedensnobelpreis bekommen. Ich sehe das sehr ambivalent. Zum einen denke ich ist das ein „Post-Bush“ Effekt. Ich meine Bush war so ziemlich der mieseste Politiker den man sich denken konnte und wer danach kommt schaut automatisch gut aus. Auf der anderen Seite ist Obama noch nicht einmal ein Jahr im Amt. Er hat vieles angefangen, aber noch nichts wirklich umgesetzt und bei Politikern halte ich es mit der Maxime – „Nach den Taten und nicht den Worten messen“. Ich glaube dass das Nobelpreiskomitee die angefangene Politik der Versöhnung belohnen will, aber ich halte es für zu früh, deutlich zu früh. Der Nobelpreis in einem oder zwei Jahren wäre angemessener, zumal Obama ja auch noch ein paar andere Probleme wie eine Wirtschaftskrise hat, die dazu führen können, dass er seine außenpolitischen Aktivitäten vielleicht reduzieren muss.
Dann gibt es Ärger wegen einem Statement von Thilo Szarrin über Integration. Das ganze Thema wird bei uns ja vorwiegend Schwarz/Weiß gesehen. Ich habe vor ein paar Wochen mal Abenteuer Wissen gesehen und da ist mir etwas aufgefallen. Es ging in dem Bericht eigentlich um das garantierte Grundeinkommen, das Namibia mit Unterstützung der deutschen evangelischen Kirche bei einem Dorf ausprobiert hat und dort wurden dann die Dorfbewohner aber auch ein Ladenbesitzer gefragt. Dieser war ist Nachkomme der deutschen Kolonialisten. Nun seit 1918 ist Namibia keine deutsche Kolonie mehr. Der gute Mann sprach fließend Hochdeutsch, ohne Akzent, ohne ins Stocken zu kommen. Nun mag man denken, okay, aber sonst sprechen die Leute dann wohl englisch oder Nambiisch oder was auch immer. Dann kam ein Interview mit einer Dorfbewohnerin, sie hat auf einer „deutschen Farm“ sprechen und voila – auch sie spricht deutsch, grammatikalisch nicht ganz einwandfrei mit kleinem Wortschatz. Das hat sie auf der deutschen Farm gelernt, woraus ich den Schluss ziehe, dass dort deutsch gesprochen wird – drei Generationen nach Ende des Kolonialzeitalters.
Also diese Deutschen haben sich offensichtlich nicht integriert. Das zeigt recht deutlich, dass dies nicht irgendwie erzwungen werden kann. Es wird immer Personengruppen geben die sich integrieren wollen, vielleicht weil Deutschland nun ihr neues Heimatland ist und nicht die Türkei oder das Kosovo und weil die Integration in das System deutliche Vorteile verspricht,. vor allem für die eigenen Kinder die wohl kaum ohne gute Deutschkenntnisse eine höherwertige Ausbildung oder einen akademischen Abschluss erwerben können. Auf der anderen Seite wird es immer welche geben die ihre Traditionen, Lebensstil aber auch ein moralisches Verständnis und einen Rechtskodex pflegen wollen, der nicht mit dem unseren vereinbar ist und manche davon wollen vielleicht wirklich nur ein bequemes Leben.
Doch das wird es in jeder Volksgruppe (auch den Deutschen geben). Vor allem finde ich das jetzt ziemlich polemisch, da die Zeit ja längst vorbei ist, wo Gastarbeiter ins Land geholt wurden um zahlreiche freie Arbeitsstellen zu füllen. Stattdessen sollte man sich überlegen,. was man tun kann um denen zu helfen, die sich integrieren wollen – indem man Deutschkurse, Schulungen oder andere Angebote anbietet die freiwillig besucht werden können und in denen nicht nur die Sprache, sondern vielleicht auch etwas über die Kultur, Geschichte und Soziokulturelle Aspekte vermittelt werden.
Moin Bernd,
in Nambia spricht jeder erstmal seine Stammes und Muttersprache. Das heist zur haelfte Oschiwambo, dann Koi, San, Afrikaans, Herero, Nama, Deutsch, usw. Ich lass mal die ganzen kleineren Staemme weg. Fuer jemand vom ‚Deutschen Stamm‘, ist es also normal erstmal die Deutsche Sprache als Muttersprache zu lernen. Als zweite Sprache ist dann Afrikaans, Deutsch, Oschiwambo und selten Englisch verbreitet.
Es gibt sogar drei Deutsche Dialekte die in Namibia gesprochen werden. Echtes Hochdeutsch wie es in der AZ geschrieben wird, von Oschiwambo Kindern in der DDR gelerntes Ostdeutsch, und das haeufig als Kuechendeutsch bezeichnet gemischte Deutsch mit dem sich die Menschen verstaendigen.
Als Link mal nicht meine Seite, sondern die Glosse der AZ, um sich mal ein Bild zu machen wie das Deutsch auf der Strasse sich anhoert, wenns nicht fuer nen Fernsehinterview weichgespuelt wurde.
caio,Michael
Ein Interview habe ich nicht gefunden, aber da ich gerade total durchnässt heimgekommen bin, bei Temperaturen unter 10 Grad fand ich die Wettervorhersage extrem sympathisch.
Ich bezweifele auch dass man bei uns einen Artikel wie diesen
http://www.az.com.na/kommentar/whler-betrogen.95180.php
bringen würde, obwohl es bei unseren Abgeordneten auch nicht besser aussieht.