Nachdem ich nun ja schon fast zwei Jahre Buchautor bin, habe ich nun auch jemanden andern inspiriert: Von Kevin ist sein erstes Buch
Es gibt zwei kleine stilistische Fehler, doch das ist beim ersten Buch normal. Auch bei mir stand beim ersten Buch in den Kataloginformationen „Gemini Program“ mit nur einem „m“ und die Seitenzahlen waren alle auf dem Innenrand anstatt dem Außenrand. Wenn man dann das zweite macht, denkt man dran oder man greift gleich auf eine Vorlage zurück bei der die ersten 6 Seiten schon fertig formatiert sind. Bei Kevin sind die Seitenzahlen übrigens alle links 🙂
Ich finde das Buch gut. Der einzige Kritikpunkt: Ich hätte mir viel mehr gewünscht. Mehr heißt, mehr Erklärungen, mehr Erläuterungen. Wie ist die Atmosphäre geschichtet? Was läuft in der Stratosphäre ab? Das wird nur angeschnitten. Auch bei Experimenten wären noch umfangreichere Erklärungen oder eine Art Diskussion hilfreich gewesen: Sinn und zu erwartende Erkenntnisse Versus Gewicht/Kosten (so als Beispiel). Ich habe ihm in der Mail zwei Beispiele genannt wo ich mitreden kann wie z.B. die Diskussion: Stromversorgung Solarzellen/Batterien. Man kann das leicht ausrechnen was schwerer ist oder ab welcher Betriebsdauer überhaupt Solarzellen sinnvoll wären, wenn es darum geht Gewicht zu sparen.
Ich vermisse daher auch so eine Art Beispielsmission: Wie sieht der Ballon aus, wie ist er ausgerüstet, wie läuft alles ab, was könnte das kosten und könnte es bringen? Also Kevin kann in einer zweiten Auflage noch eine ganze Menge mehr schreiben. Aber auch das verstehe ich: Das erste Buch war auch bei mir ein Versuchsballon. Es ist kein Zufall, dass die erste Auflage des Gemini Programms nur 68 Seiten dick ist: Ich wollte einfach nicht mehr als 2-3 Wochen in das Projekt investieren, wer weiß ob überhaupt irgend jemand es kauft? Ich denke so was ähnliches hat sich Kevin sicher auch gedacht. Und man kann ja dann später eine zweite nachschieben….
Mal sehen ob ich noch andere inspiriere. Für mich hat Bücher schreiben einen wichtigen Nebeneffekt: Er zwingt mich mich intensiver mit einem Thema auseinanderzusetzen als ich es bei einem Webaufsatz tun würde. Da gibt es Größenbeschränkungen und ehrlich gesagt sind mir da die Leser wurst. Die zahlen nichts und haben auch meiner Ansicht nach keinen Anspruch auf etwas. Irgendwie mildert das bei mir das Beharrungsvermögen bei einem Thema… Wochen oder Monate lang recherchieren und schreiben benötigt schon eine gewisse Motivation. Beim Buch ist es so, dass es eigentlich nie richtig fertig ist: Bei jedem Durchlesen fällt mir etwas ein, dass man noch nachschauen könnte oder eine Frage stellt sich die man erst recherchieren muss. Man lernt eine Menge über das Thema. Und später kann man nachschlagen (ja ich benutze meine eigenen Bücher als Nachschlagewerk, da ich vor allem Zahlen ganz schnell wieder vergesse)
Kevin hat mich übrigens noch auf etwas gebracht. Meinen Erfahrungen nach werden Bücher nach Preis gekauft. Ich habe das auch gemerkt, in der Zeit in der noch beide Auflagen des Gemini Programms bei Amazon gleichzeitig zu haben waren: Die erste billigere ging schneller weg, obwohl die zweite nicht nur besser ist sondern auch mehr Inhalt pro Euro enthält (kleinere Schrift und Ränder, nur zwangsläufiger Overhead von etwa 6-8 Seiten für Pflichtangaben fallen nicht so ins Gewicht). Ich ticke da etwas anders und schaue erst auf die Kommentare, dann die Seitenzahlen und dann den Preis. Ich neige aber auch auch dazu, Bücher mit vielen Seiten zu kaufen weil sie verhältnismäßig billig sind. Dann stellt sich meist raus, dass es jemand bei den Schrifttypen sehr gut mit mir meint oder viele Bilder verwendet. Auf jeden Fall habe ich kurzerhand etwas umgesetzt: Ich habe da Buch „Europäische Trägerraketen 1“ dass schon seit fast einem Jahr auf den Markt ist in drei Teile auf gespaltet und diese getrennt veröffentlicht. Je eines für die Black Arrow und Diamant, die Europarakete und die Ariane 1-4. Wenn also nur Ariane interessiert, kann einfach den Band kaufen und kommt mit weniger als der Hälfte des ersten Buches weg. Ich habe zuerst überlegt ob das sinnvoll ist, kommt sich nicht jemand verscheißert vorkommt, der schon den Dicken Band kauft und dann nochmal einen der kleinen? Beim genauen Nachdenken fällt mir aber kein Grund ein, warum man erst das eine Buch und dann das andere vom selben Autor kaufen sollte. Trotzdem ist in den Kataloginformationen ein Hinweis drin, dass es sich nur um Teile des zuerst erschienen Bandes handelt.
Mal sehn ob sich mehr Käufer finden – die Bücher sind mit 7,90, 9,95 und 13,90 Euro deutlich billiger als der erste Band. Wenn ja, dann backe ich vielleicht in Zukunft kleinere Brötchen, sprich Bücher mit maximal 200 Seiten die dann auch maximal 16-17 Euro kosten. Auch andere Bücher kann man noch splitten – das ATV/ISS Buch kann man in ein reines ATV und reines ISS Buch aufgliedern und Ariane 5/Vega in zwei Bücher über Ariane 5 und Vega. Mal sehen…