Die Modell Domina

Als „Modell-Domina“ hat vor zwei Jahren der Pfarrer der morgens vor 7 die Predigt hält Heidi Klum bezeichnet und ich muss ihm recht geben. Derzeit läuft ja wieder eine Staffel. Die Quoten sollen nicht so toll sein, trotz immer mehr Gemeinheiten und das ist es was auch daran stört. Letztes Mal der „Catwalk“ im ICE im Bikini, dieses mal auf dem Laufband auf dem Münchner Flughafen. Das ganze nennt sich „Challenge“. Nur was hat dies mit Modeln zu tun? Nichts! Wie mir eine Reportage vermittelte, bekommen in Agenturen Models die Grundlagen des Ganges und Possens in einem Wochenende in einem Crash Kurs vermittelt und Erfahrung müssen sie wie in anderen Berufen dann eben in der Praxis sammeln.

Irgendwelche Situationen die passieren können, wie abgebrochene Absätze, bewusst zu provozieren oder die Modells auf sich bewegende oder rüttelnde Untergrund zu setzen hat damit gar nichts zu tun und wird auch nichts trainieren. Das ganze geht nur um Effekthascherei und Spannung oder um das Scheitern zu provozieren und Tränen in der Großaufnahme zu sehen. Dabei weiß man als Zuschauer schon wie es ausgeht: Ich hatte in der alten Staffel nie Probleme vorherzusehen wer rausfliegt. Bei der neuen bin ich noch schlauer: Die wo häufig zu sehen sind, kommen weiter! Da alles schon vor 2 Monaten gedreht wurde (Pauline kommt nun frisch dazu, dabei wurde sie schon in der vorletzten „Wetten  dass“ Show gecastet) wissen die wo das Material zusammen schneiden ja schon, wer weiterkommt und die Verlierer wurden schon in den ersten zwei Folgen kaum gezeigt. Continue reading „Die Modell Domina“

Ein herzlicher Dank an meine Korrekturleser!

Ja das muss an dieser Stelle mal gesagt werden. Ich habe am Montag von Ralph die korrigierte Fassung der Neuauflage des ATV Buchs zurückbekommen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich habe bisher kaum etwas nachkorrigieren müssen. So denke ich komme ich mit einmal Korrekturlesen aus und kann nächste Woche an das Einfügen der Abbildungen gehen. Mit etwas Glück erscheint es dann noch diesen Monat, womit dann vier Bücher im März erschienen wären. (Okay davon nur ein halbes neues).

Da ich das Gefühl habe, die Resultate werden von Buch zu Buch besser und die Geschwindigkeit mit der korrigiert wird auch (Kevin hat gerade einmal drei Tage für die 245 Seiten des ATV Buchs gebraucht) scheint es dass sich nun alles recht gut eingespielt hat. Daher hier mal meinen expliziten Dank an:

  • Ralph Kanig (Korrektur von Europäische Trägerraketen Band 1, Raketenlexikon Band 1+2, Die ISS und das ATV)
  • Thomas Jakaitis (Korrektur von Europäische Trägerraketen Band 1,Raketenlexikon Band 1)
  • Kevin Glinka (Korrektur von: Raketenlexikon Band 2, Die ISs und das ATV)

und mit einem Gruß in das sonnige Florida:

  • Lukas Graber (Korrektur von das Gemini Programm, Auflage 2)

Dazukommt noch – last but not least – Michel Van, der zahlreiche Grafiken für den ersten Band der Europäischen Trägerraketen erstellt hat und auch für den nun folgenden Band über Ariane 5 und Vega sich bereit erklärt hat Abbildungen beizusteuern. Michel, Thomas und Kevin kennt der Eine oder Andere ja von Kommentaren und Blogtexten auf dieser Seite. Ralph und Lukas konnte ich bisher noch nicht dazu gewinnen einen Gastkommentar zu verfassen (Ralph kommt wahrscheinlich vor lauter Büchern die er nun zu lesen hat gar nicht mehr dazu was anderes zu tun 🙂 )

Da ich weiß, wie aufwendig das Korrekturlesen ist – es ist ja viel intensiver als normales Lesen, man wird zudem, wenn etwas zu korrigieren oder umzuformulieren ist, dauernd im Lesefluss gestört, so dass ich denke, dass die Korrekturleser nicht viel weniger Zeit wie ich dafür brauchen (ich schaffe etwa 50 Seiten am Tag, wobei ich dann aber kaum etwas anderes tue) und das alles für einen symbolischen Lohn (ein Gratisexemplar des Buches und die namentliche Erwähnung im Vorwort) geschieht kann man die Leistung meiner vier Korrekturleser nicht hoch genug würdigen.

Ich hoffe beim nächsten Band, der – so zumindest meine Pläne – vor meinem Urlaub am 10.4. fertig sein sollte sind dann auch wieder die beiden Schweizer (Lukas und Thomas) dabei.

SpaceX und die OTRAG

Ich habe mit dem Gedanken gespielt mal was über die neuerliche Nutzlastzunahme bei Falcon 9 Heavy und das Wundertriebwerk in der zweiten Stufe zu schreiben. (nur durch eine etwas längere Düse 400 m/s höhere Ausströmgeschwindigkeit und damit besser als bei russischen Hochdrucktriebwerken mit geschlossenen (nicht wie beim Merlin offenen) Kreisläufen). Aber dann fiel mir ein, woran mich das erinnert: An die OTRAG. Wer sich nicht mehr richtig erinnert, hier mein Eintrag aus dem Raketenlexikon:

OTRAG

Im Sommer 1971 vergab das BMFT (Bundesministerium für Forschung und Technologie) Studien, um eine kostengünstige Alternative für die Europa I zu finden. Unter den Firmen, die Vorschläge einreichten, befand sich auch die von Lutz Kayser gegründete Technologieforschung GmbH. Ihr Konzept war völlig anders als bei allen etablierten Firmen. Es sah die Verwendung von Salpetersäure und Heizöl als preiswerte Treibstoffe, sechs Tanks mit je 36 einfachen, kleinen, ablativ gekühlten Triebwerken pro Modul und sechs Module für die Erste und ein Modul für die zweite Stufe vor. Die Treibstoffförderung sollte durch Druckgas erfolgen. In den folgenden Jahren erhielt die Technologieforschung GmbH 4,5 Millionen DM an Fördergeldern, mit denen das Konzept verfeinert und Triebwerke auf DLR Testständen erprobt wurden. Danach hatte das Forschungsministerium wegen der Beteiligung an Ariane kein Interesse mehr an einer weiteren Untersuchung.

Lutz Kayser gründete daraufhin am 17.10.1974 die OTRAG (Orbital Transport- und Raketen-Aktiengesellschaft). Bis 1978 hatte er rund 95 Millionen DM von rund 1.150 Gesellschaftern akquiriert. Dies fiel deswegen leicht, weil nach dem damals geltenden Steuerrecht Aktionäre Verluste bis zu 275 % ihrer Höhe steuerlich geltend machen konnten. Vorstandsvorsitzender und Galionsfigur, aber ohne Einfluss, war Kurt Debus, ehemaliger Chef des Kennedy Space Centers. Kayser verkaufte der OTRAG die Rechte an seinen „Erfindungen“ für 150 Millionen DM und strich davon gleich 20 Millionen ein. Der Rest sollte bei erfolgreichen Flügen gezahlt werden, zusätzlich zu einer Gewinnbeteiligung von 3 bis 5 %. Continue reading „SpaceX und die OTRAG“

Mein Credo

Ich verfolge im Administrationspanel des Blogs ab und an, wer auf mich verlinkt und da fallen mir dann doch einige Titulierungen auf: Mal bin ich der „Raumfahrtguru“. Mal der „Raumfahrtexperte“. Im Raumfahrer.net Forum, in dem sehr gerne über meine Blogeinträge diskutiert wird (warum ist mir ein Rätsel, schließlich kann man direkt den Blog kommentieren) ist es vor allem der „Raumfahrtexperte“. Je nach Geschmack noch ergänzt um „umstrittene“ oder „selbst ernannte“. Gestern dann noch der Kommentar von JosefW, der impliziert, dass es sich um dieser Seite um ein journalistisches Produkt handelt.

Nun kommt die böse Überraschung: Ich zieh mir keinen der Schuhe an. Man möge einmal die Suchfunktion anwerfen und suchen wann ich mich als Raumfahrtexperte bezeichnet habe – man wird nichts finden. Denn ich kenne noch die Zeiten wo es diese gab: Büdeler, Siefahrt und Johannsen um einige zu nennen. Wobei ich Zweifel hätte, ob diese heute noch die Raumfahrt überblicken würden Schließlich wusste man damals kaum etwas über das russische Programm, das europäische Programm war praktisch nicht existent und im Apollo Programm gab es wenige Missionen und das unbemannte Programm interessierte kaum jemand. Ich denke, dass ich mich recht gut in zwei Teilgebieten auskenne, ohne dass ich auch dort jedes Detail kenne. Doch es gibt große Bereich der Raumfahrt, die mich nicht interessieren und wo ich auch kaum was darüber weiß. Das fängt an mit den Astronauten, oder Space Shuttle Missionen im Allgemeinen; geht über den kompletten Bereich der Anwendungssatelliten bis hin zu Forschungssatelliten die nichts mit Fernerkundung oder Astronomie zu tun haben. Wenn man es in Starts ausdrückt, also den größten Teil der Raumfahrt. Continue reading „Mein Credo“

Kevins erstes Buch

Nachdem ich nun ja schon fast zwei Jahre Buchautor bin, habe ich nun auch jemanden andern inspiriert: Von Kevin ist sein erstes Buch , eine Broschüre über das sein Projekt zur Stratosphärenforschung erschienen. Auf 32 Seiten beschreibt er, warum er die private Stratosphärenforschung für wichtig hält und welche Experimente er vorschlägt: Es hätte durchaus mehr sein können, denn die Preisgestaltung ist bei BOD so, das bis 48 Seiten alles einen Einheitspreis kostet und danach er linear pro Seite ansteigt. Es gibt übrigens da einen Bruch: Wenn Kevin 52 Seiten gedruckt hätte, und auf den letzten 20 Seiten nicht gestanden wäre, wäre entweder seine Verdienstspanne um 50 % höher gewesen oder er hätte den Preis um 20 % senken können.

Es gibt zwei kleine stilistische Fehler, doch das ist beim ersten Buch normal. Auch bei mir stand beim ersten Buch in den Kataloginformationen „Gemini Program“ mit nur einem „m“ und die Seitenzahlen waren alle auf dem Innenrand anstatt dem Außenrand. Wenn man dann das zweite macht, denkt man dran oder man greift gleich auf eine Vorlage zurück bei der die ersten 6 Seiten schon fertig formatiert sind. Bei Kevin sind die Seitenzahlen übrigens alle links 🙂

Ich finde das Buch gut. Der einzige Kritikpunkt: Ich hätte mir viel mehr gewünscht. Mehr heißt, mehr Erklärungen, mehr Erläuterungen. Wie ist die Atmosphäre geschichtet? Was läuft in der Stratosphäre ab? Das wird nur angeschnitten. Auch bei Experimenten wären noch umfangreichere Erklärungen oder eine Art Diskussion hilfreich gewesen: Sinn und zu erwartende Erkenntnisse Versus Gewicht/Kosten (so als Beispiel). Ich habe ihm in der Mail zwei Beispiele genannt wo ich mitreden kann wie z.B. die Diskussion: Stromversorgung Solarzellen/Batterien. Man kann das leicht ausrechnen was schwerer ist oder ab welcher Betriebsdauer überhaupt Solarzellen sinnvoll wären, wenn es darum geht Gewicht zu sparen. Continue reading „Kevins erstes Buch“