Mythos reibungsloses Apolloprogramm

Apollo 1 BrandWieder einmal haben die Moon Hoaxer bewiesen, dass sie nichts von dem verstehen, was sie kritisieren. In einer Website fand ich als Argument „wie sollte ein solch komplexes und schwieriges Unternehmen reibungssfrei verlaufen sein“ Apollo reibungsfrei? Das muss ein Apollo Programm in einem Paralelluniversum gewesen sein.

Selbst wenn ich einmal die Entwicklungsschwierigkeiten am Boden an der Hardware ausblende und mich nur auf die bemannten Flüge konzentriere fallen mir da einiges ein, was nicht reibungsfrei verlief. Ich denke jeder der nur eine Grundahnung von Raumfahrt hat, wird sofort das Feuer bei Apollo 1 und die Explosion des LOX Tanks bei Apollo 13 nennen können. In einem Fall kamen drei Astronauten ums Leben, im zweiten Fall scheiterte die Mission und die Astronauten konnten mit viel Glück gerettet werden (wäre der LOX Tank früher explodiert, wären die Ressourcen nicht ausreichend gewesen, wäre es einige Stunden später passiert so wären die Astronauten in einer Mondumlaufbahn gestrandet aus der sie ohne funktionierendes Servicemodul nicht herausgekommen wären). Das nenne ich nicht reibungslos: Im Gegenteil verglichen mit allen anderen bemannten US Programmen scheiterten bei Apollo am meisten Missionen (2 von 12, Gemini 1 von 10, Shuttle 5 von 132).

Aber auch so ging einiges schief. Um es vorweg zu nehmen ich bin im Apollo Programm nicht so ganz zu Hause, vielleicht fehlt da noch einiges: Continue reading „Mythos reibungsloses Apolloprogramm“

Die „Bild“ Zeitung

Gibt es eine Zeitung mit einem schlechteren Leumund als die Bildzeitung? Schon als ich jung war galt sie als ein Revolverblatt. Es kursierten Geschichten von Personen die sie in den Selbstmord getrieben hatte oder ihr Leben ruiniert, nur weil sie eine erfundene Geschichte um sie gestrickt haben. Damals hieß es: „Bild darf man nicht schräg halten, sonst tropft das Blut heraus“. Von dem allgemeinen Niveau mal abgesehen wo eine Schlagzeile reißerisch etwas verkündigt und sich im Text auf S. 4 dann herausstellt, dass es nichts besonders aufregendes gibt.

Die Zeitung ist mir in letzter Zeit aufgefallen. Zum einen durch ihre in Schwarz-Weiß gehaltenen Plakate und Spots in denen Prominente nicht nur positives über die Zeitung äußern, sondern auch weil sie mir in anderer Beziehung unterkam. So habe ich nach dem Auszug von Tessa Bergmaier aus der Modell-WG mal nachgeschaut was die Dame so treibt. Neben einer Anstellung in einem Coffee Shop (offensichtlich kann man von Modeln und den Sendungen nicht besonders gut leben) gab es die Schlagzeile der BILD, dass es eine Anzeige wegen Körperverletzung seitens einer anderen WG-Bewohnerin gab (Zweckentfremdung einer Bratpfanne). Das erinnerte mich daran dass auch die nächtliche Alkoholfahrt von Käsmann durch die BILD publik gemacht hat. Die Frage ist: Wie bekommt die Zeitung diese Informationen? Geben die Polizeidienststellen automatisch eine Meldung an Bild wenn ein Prominenter irgendwie in eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit verwickelt ist? Ich meine fast ja, denn anders kann ich mir das nicht erklären. (Pro 7 hat den Streit ja bewusst unterschlagen). BILD berichtet darüber schon am 23.10.2009.

Derzeit gibt es eine unheilvolle Allianz zwischen BILD und DSDS. Mir scheint es dass BILD in Zeiten der Online Welt die einzige Zeitung ist die an Macht / Einfluss / Leserschaft gewonnen hat – vielleicht nicht verwunderlich: Sind längere Artikel online schwer zu lesen, die kurzen Ergüsse von Bild aber schon. Zudem passen die vielen Bilder natürlich gut in die Onlinewelt.

Es scheint auch keinen Schutz vor dieser Zeitung zu geben: Wie viele Prominente haben schon mit ihr zusammengearbeitet also Gastkolumnen oder Kommentare geschrieben, in der trügerischen Hoffnung dass sie dadurch nicht weitere Storys aus ihrem Privatleben in dieser „Zeitung“ finden. Hilft alles nicht!

Ich glaube für Promis gibt es nur eines: Sich vergegenwärtigen, dass es vielleicht ein paar Millionen Bildleser gibt aber noch viel mehr Bild-Ignorier.

Wer braucht die Ariane 6?

Beim Recherchieren für das Buch über die Ariane + Vega bin ich über Pläne für eine Ariane 6 gestolpert. Nicht zum ersten Mal, das fiel mir schon vor einem Jahr auf. Nur habe ich es damals als eine der vielen Wunschprojekte der Raumfahrtindustrie abgetan, die immer wieder Vorschläge macht, die nicht unbedingt dann auch umgesetzt werden müssen. Wie ich aber dann den Nachrichten entnommen habe soll Sarkozy Merkel tatsächlich zu einem Ja zur Ariane 5 bekommen haben und damit zu einer Vorlage beim nächsten ESA Ministerratstreffen. 500 Millionen Euro bekommt die CNES dafür.

Bevor sie jubeln: Die Ariane 6 ist eine Rakete die nicht mehr kann als die Ariane 5. Es gibt mehrere Vorschläge, alle mit einer kryogenen Oberstufe und mehreren kleinen Feststoffboostern, aber unterschiedlichen Zentralstufen (fest, LOX/LH2, LOX/LNG). Nutzlast: 3000-8000 kg.

Da frage ich mich natürlich zweierlei Dinge: Erstens warum soll 2011 der Ausbau der Ariane 5 auf 11,2 t Doppelstartkapazität beschlossen werden und gleichzeitig die Neuentwicklung einer Rakete mit der halben Einzelstartkapazität? Und: Warum ist die ESA die einzige Nation deren Raketen kleiner werden? Continue reading „Wer braucht die Ariane 6?“

Die Sonne in 3D

Die Sonne ist nicht nur Lebensquell, sondern auch der einzige Sterne den wir aus der Nähe ansehen können. Allerdings gibt es einen Haken: Wir sehen sie immer nur von einer Position, nämlich der Erde aus. Auf der Sonne gibt es auch so etwas wie ein Wetter: Es bilden sich Flares, Sonnenstürme und Prototuberanzen. Wir beobachten dies von der Erde aus und mit Satelliten. Aber bislang nur von der Ekliptik aus. Die polaren Regionen bleiben uns verborgen und die Entstehungsgeschichte mancher Erscheinung auch bis sie durch die Rotation der Sonne (etwa 27 Tage am Äquator) für uns sichtbar ist.

Genauso wie man auf der Erde für die Wettervorsage und das Verständnis nicht nur einen geostationären Satelliten, sondern mehrere benötigt, ergänz von den Pol umlaufenden Satelliten sollte dies auch für die Sonne gelten. Die folgende von mir vorgeschlagene Mission soll dies umsetzen und damit so etwas wie die Fortsetzung von Stereo sein. Geplant sind von mir sechs bauidentische Sonden, die auf zweierlei Weise gestartet werden. Continue reading „Die Sonne in 3D“

Sportförderung mal anders

Die olympischen Winterspiele sind ja vorbei und die Medaillenausbeute stimmt glaub ich auch, wenn es auch einige Überraschungen (positiv und negativ) gab. Aber ich weiß schon wie man in zwei Jahren wieder meckert wenn es bei den Sommerspielen wieder mau aussieht. Warum ist dem so. Es ist schlicht und einfach zu erklären: Wer bei Olympia und Weltmeisterschaften erfolgreich sein will, muss über Jahre hinweg trainieren und dies über viele Stunden pro Woche. Während dieser Zeit kommen Ausbildung und Beruf zu kurz. Hochleistungssport und berufliche Karriere schließen sich weitgehend aus. Was ist der Lohn dafür? Nur wenige Olympioniken können selbst beim Gewinn von Medaillen später mit Einnahmen aus Werbung oder mit einer Karriere als Sportreporter rechnen. Das klappt bei Skispringern oder Leichtathleten. Doch wer interessiert sich für Kunstschützen, Turmspringer oder die vielen anderen olympischen Disziplinen?

Daher mal eine meiner Ideen nun zur Sportförderung: Man kombiniere Kapitalismus mit Kommunismus! Kapitalismus: Ich denke man kann mehr Leute dazu bewegen, eine Sportart die sie gerne als Hobby betrieben, „beruflich“ zu betreiben (im Sinne von Vollzeit), wenn sie dadurch keine Nachteile erleiden. Also, solange sie dies tun ein Einkommen haben, dass zumindest dem eines Durchschnittsverdieners entspricht. Für die die bei internationalen Wettbewerben erfolgreich sind und Medaillen gewinnen, sollte es als Ansporn für Gold Medaillen eine (einmalige) zusätzliche Absicherung über 10 Jahre nach Aufgabe der Sportkarriere und für Silber und Bronze 5 bzw. 3 Jahre. Also praktisch ein Gehalt nach Ende der Sportkarriere. Genug zeit sich ein neues Standbein aufzubauen. Continue reading „Sportförderung mal anders“