GNTM und Mumien
Als Nachlese aus meinem Urlaub heute noch ein weiteres nicht Raumfahrtthema, auf das ich während meines Urlaubs gekommen bin. Ohne stationären PC habe ich etwas mehr Fernsehen geschaut und da sind mir zwei Dinge aufgefallen. Es gab zwei Beiträge über Mumien. Da wurde berichtet wie man durch Kernspin versucht hat mehr über die Ägypter zu erfahren und man an einer Mumie den Lebenslauf rekonstruiert hat – was auch möglich war, da es Belege aus dem Grab gab und der Priester einer Familie angehörte von der man schon mehr weiß. Die Kuratorin des Museums in Kairo wünscht sich auch dass die Mumien der Familie wie von den Verstorbenen gewünscht zusammen kommen. Derzeit sind sie in der ganzen Welt verstreut.
Auf der anderen Seite wurde berichtet wie in der Vergangenheit mit Mumien verfahren wurde. Es fing schon bei den Ägyptern an, wo nicht jeder mumifiziert wurde. Zumindest bei den Katzenmumien (diese waren heilige Tiere im Alten Ägypten) fanden die Forscher oft nur Dreck anstatt Mumien. Später wurden sie zermahlen und als Medizin verwendet – aus dem dunklen Gemisch stammt auch der Name Mumie von den Arabern. In Europa gab es im 19 Jahrhundert das „Schauauspacken“ wobei die Mumie dann entsorgt wurde. Mumien wurden zu Dünger verarbeitet und in Ägypten selbst zum Befeuern von Dampflokomotiven verwendet. Im amerikanischen Bürgerkrieg wurden Mumien exportiert um die Leinenverbände zur Versorgung von Wunden zu verwenden – die darin enthaltenen Keime führten zum Ausbruch einer Cholera Epidemie.
Was uns von diesem Umgang unterscheidet ist die Haltung gegenüber den Mumien. Zum einen natürlich das wissenschaftliche Interesse und nicht das Ansehen als Rohstoffquelle oder Überraschungsei. Vor allem hoffe ich dass wir heute mehr Respekt vor den Menschen haben. Es sind ja die Leichen von Menschen die diese Konservierung gemacht haben, weil es für ihren Glauben wichtig war. Daher kann ich das Argument, die Familie wieder zusammenzuführen verstehen. Allerdings halte ich es nicht für vollkommen ehrlich. Wenn ich die Menschen selbst respektiere, dann stelle ich sie auch nicht in einem Museum aus, sondern wenn schon lagere sie in ähnlichen Umständen wie im Grab. Aber das wird auch in Ägypten nicht getan. Es geht dort vielmehr darum alles was mal außer Landes gelangt ist zurückzubekommen. Meine persönliche Meinung allgemein zu Archäologie ist, das die Menschen wissen wollen wie die Personen damals lebten. Wie sie gekleidet haben, was bei geschichtlichen Ereignissen passierte. Das Ausstellen von Artefakten oder eben Mumien kann dieses Bedürfnis nur bedingt befriedigen.
Das zweite ist Germany next Topmodel. Die Show wird ja immer bizarrer. Es scheint so, dass jedes Mal etwas draufgesattelt werden muss. Diesmal ein „Catwalk-Trainer“, der die Mädchen über Sand und Kies laufen lässt, angeblich weil das für das Laufen wichtig sei. Ich fand interessant dass die Mädchen sich von ihm gerne als „Chicas“ bezeichnen lassen – wenn sie jemand auf Deutsch als „Hühner“ titulieren würde, wären sie wohl nicht so begeistert. Neben den Effekthaschereien (Laufsteg mit Python, Posieren mit Vogelspinne) die vor allem die Mädchen zum Weinen bringen sollen geht es um das Promoten. Zum einen Designern die kein Schwein kennt und die einen winzig kleinen Laden haben (wie die Schmuckdesignerin in los Angeles) oder als preiswerte Werbung für Sponsoren wie C/A (die natürlich nach dem Ausstrahlen des Drehs des Spots mit den Spots selbst beginnen) oder der Beauty Marke – die Mädchen kommen sowohl im Spot danach vor wie auch der Stylist dort regelmäßig auftaucht.
Womit es nichts zu tun hat ist die Begabung der Mädchen. Zuerst flogen die aufmüpfigen raus. Während man dies bei Louisa verstehen konnte (kein Job) war das Ausscheiden von Miriam beim vorletzten Mal überraschend – sie war bis dahin bei denjenigen mit den meisten Jobs, während viele andere Mädchen noch keinen Job hatten. Nun fliegen die unauffälligen. Nach drei Staffeln haben ja zumindest einige etwas hinzugelernt und passen auf was sie sagen wenn die Kamera an ist. Es ist deutlich dass einige häufiger im Bild sind wie Hanna und Jaqueline und andere seltener. Klar, die Zickereien sind die Würze in der Sendung. Logischerweise flog diesmal Woitla heraus.
Da die Sendung etwa zwei Monate nach der Produktion ausgestrahlt wird ist eigentlich schon längst alles gelaufen – die Top 5 sind Hanna, Louisa, Laura, Alissar und Neele. Ein wenig wundert mich die Reihenfolge. Neele hätte ich drauf gehabt auch weil sie schon vorher gemodelt hat und dabei recht erfolgreich sein soll. Louisa sieht aus wie Brigit Bardot, aber scheint etwas zu klein zu sein. Mich wundert das Victoria nicht dabei ist. Bei Alisar und Hanna muss sich in den letzten Wochen einiges getan haben, denn erfolgreich bei den Kunden waren sie bisher eher weniger. Alisar ist auch bei den letzten drei – das verkündigt die österreichische Presse schon jetzt. Immerhin repräsentiert sie Österreich wesentlich besser als bei der letzten Staffel Larissa. Bislang gab es keine Schweizerin unter den Finalistinnen. Das spricht wohl für die Eidgenossen, das sie sich bei solchem Schwachsinn nicht beteilligen.
Kleine Bemerkung am Rande:
„Chica“ bedeutet im Spanischen „Mädchen“/“Mädel“und hat nichts mit „Huhn“ („Polo“) zu tun.
Zum Vergleich:
„Chico“ = „Junge“/“Bursche“.
Trotzdem, ein seriöser Trainer hätte wohl „meine Damen“ gesagt.
„Im amerikanischen Bürgerkrieg wurden Mumien exportiert um die Leinenverbände zur Versorgung von Wunden zu verwenden â
Kam in „W wie Wissen“ am letzten oder vorletzten Sonntag.