Verschwundene Werbung / Zahlenfetischisten

Ich vermute mal den meisten Bloglesern wird der Name was sagen. Afri Cola machte Ende der sechziger Jahre mit einem Werbespot auf sich aufmerksam. Ich wusste allerdings nicht, dass es heute die Marke noch gibt. Das brachte mich auf meinen heutigen Blog: Vergessene Werbemarken. Es gibt ja Werbung, die läuft und läuft und läuft – über Jahrzehnte. Dauernd oder immer mal wieder. also z.b. für die ganzen Automarken. Andere Werbung hat nachgelassen, aber die Marken gibt es natürlich immer noch. So habe ich lange nichts mehr von Persil oder Ariel gehört, aber die Wäschepulver gibt es natürlich immer noch. (Manche Werbung wird sogar mal verjüngt, wie die Jakobs Krönung Werbung die nun mit einem Song von Annett Louisan wirbt). Aber es gibt auch Werbung, die war mal früher präsent und ist dann verschwunden und man weiß nicht mal ob es die Marke noch gibt. Ich habe mal bei mir im Gedächtnis gekramt und bin auf drei Dinge gekommen:

  • Sunkist: Das war Orangenlimonade in Tetraederförmigen Verpackungen.
  • C-Frisch: Brausepulver mit Orangengeschmack zum Auflösen
  • Neskau: Eine Mischung aus löslichem Kaffee und Kakao

Zumindest C-Frisch habe ich vor ein paar Jahren mal im Getränkeregal gesehen. Die Marke gibt es also noch. Was fällt euch so ein?

Das zweite was ich beim Lesen eines Artikels entdeckte waren die Zahlenfetischisten. Zahlen sind wichtig. In Zahlen kann man Kenndaten fassen, aber nicht jede Zahl ist sinnvoll. Das ganze ist bei der bemannten Raumfahrt sehr populär. Da erfährt man wie lange eine Raumfähre im Weltraum war und wie viele Kilometer sie dabei zurückgelegt hat – auf die Sekunde und den Kilometer genau. Nur wer will das wissen (und ist es exakt? Ist wirklich die Zeit im Weltraum (definitionsgemäß Höhe über 100 km) oder doch wohl eher die Zeit zwischen Start und Landung gemeint?

Nun es verwundert mich nicht, dass Pressemitteilungen der NASA oder anderen Stellen einen mit solchen Informationen überfluten. Verwunderlicher ist dagegen dass es Berichterstatter gibt die das 1:1 wiedergeben. Ziel sollte es sein doch entweder mehr zu bieten als die Pressemittelungen (z.B. Hintergrundinformationen) oder für ein noch größeres Publikum diese verständlicher und kompakter aufzubereiten. Erstaunlicherweise findet sich das sogar in der Wikipedia – dort findet man tatsächlich bei ineigen Missionen die zurückgelegte Strecke in Kilometern – bei einer Umrundung der Erde eigentlich ein völlig sinnloser Wert, anders als vielleicht bei Voyager 1+2 die sich laufend von der Sonne entfernen. Ich habe noch nie gehört, dass es aber einen solchen Wert bei Satelliten gibt.

Ein besonderer Ableger der Zahlenmannie ist es übrigens das Herausstellen nationaler Beiträge, wie z.B. des prozentualen Anteils Deutschlands oder beteiligter Firmen. Das das manchmal lächerlich wirkt fällt vielen gar nicht auf. So war ein Kritikpunkt eines DLR-Mitarbeiters an dem ATV Buch, auch dass dort nicht alle deutschen Firmen erwähnt sind. Ich hatte mich auf die wichtigsten Subsysteme beschränkt und nicht wie die DLR auch noch die Hersteller der Batterien und Kabelbäume erwähnt, da ich in diesen ehrlich gesagt nicht gerade technologische Wunder sah. Aber auch das finde ich bei vielen Berichterstattern. Dabei sagt die Zahl an und für sich nichts aus – es geht ja nicht um den prozentualen Anteil, sondern die technologisch interessanten Teile. Bei Ariane 5 hat Deutschland z.B. inzwischen einen Anteil von etwa 25 % – aber es fertigt eben Stahlhülsen, Tankdome und Strukturen. Die Triebwerke werden in Frankreich entwickelt und produziert. Das ist nicht das Filetstück der Rakete und es ist nicht das was Deutschland technologisch weiterbringt.

So und nun habe ich irgendwie Durst auf eine Afri-Cola. wo kann man das Zeugs denn heute kaufen?

2 thoughts on “Verschwundene Werbung / Zahlenfetischisten

  1. > So und nun habe ich irgendwie Durst auf eine Afri-Cola. wo kann man das Zeugs denn heute kaufen?

    Im Edeka. Gibts zumindest hier in Bayern in jedem grösserem Laden. Es ist allerdings jetzt eine Marke von Überkinger.

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