Der „ideale“ Taschenrechner
Ich habe mich auch durch die Kommentare zu meinem letzten Blog über meinen Taschenrechner mal hingesetzt und mir mal überlegt, was für mich der ideale Taschenrechner ist. Natürlich kann dies nur eine subjektive Meinung sein. Aber ich denke es wird vielen so gehen.
Ich habe mir überlegt was ich von einem Taschenrechner erwarte, wie ich ihn bediene und was ich vermisse.
Das wichtigste ist wohl, dass er einfach zu bedienen ist: Wenn er programmierbar ist und neue Funktionen aufweist, dürfen die sonst häufig benutzten nicht darunter leiden. Das bedeutet, dass es für die neuen Befehle nicht mehr Tasten geben sollte, sondern sie über eine Zusatztaste als zusätzliche Belegung abrufbar sind. Im einfachsten Fall ignoriert man die zusätzliche Belegungsebene wenn man sie nicht braucht.
Das zweite sind die Einschränkungen. Selbst bei den Grafikrechnern sind heute die Anzeigen maximal 128 x 64 Pixel groß. Das reicht also vielleicht für 8 Zeilen mit 16 Zeichen. Damit kann man weder große Eingaben noch Ausgaben tätigen. Ich benutze z.B. nie die Funktionen für Regressionen. Viele Werte einzutippen und abzurufen über ein kleines Display ist umständlich.
Ich glaube daher nicht dass es sinnvoll ist auf einem Taschenrechner große Programme, mit viel Text oder umfangreichen Ausgaben abzulegen. Auch für Grafik, wofür die Grafikrechner ja ihr Display haben halte ich die Ausgabe für viel zu grob. Wofür die größeren Modelle von Casio 1,5 MB Flash-ROM und 64 KB RAM haben ist mir daher ein Rätsel. Zumal scheint eine Programmentwicklung auf dem PC nicht vorgesehen zu sein, damit dieser Speicher auch Sinn macht.
Was wäre toll?
Die meisten Ingenieure haben wohl immer wieder es mit den dieselben Berechnungen zu tun. Es gibt Formeln mit mehreren Parametern, oftmals braucht man für eine Formel einen Ausgabewert einer anderen. Es ist also nicht nötig auf einem Taschenrechner riesige Programme zu entwickeln. Wichtiger ist es die Formeln die man braucht schnell abrufen zu können. Matheschüler denken da vielleicht anders weil sie jeden Tag andere Aufgaben zu lösen haben. Aber auch sie werden nicht kilobyte lange Programme entwickeln müssen. Und in der Klausur unter Zeitdruck haben sie nicht die Zeit dazu.
Das sollte er können:
- 26 Variablen (A-Z)
- Programme implementiert als Unterprogramme mit Übergabeparametern und Rückgabewert) z.B. c=P1(x,y,z)
- Einfache Anweisungen: if/then/else, For/next, while/wend, Repeat/until
- Ein/Ausgabe (print, input)
Was braucht er nicht?
- Keine Grafik
- Keine Gleichungslösung, Differenzierung, Integration
- Kein großer Speicher (1-2 kb reichen)
Optional (für höherpreisige Geräte)
- PC Anschluss und Entwicklung auf dem PC
- Listen, Matrizen
- Größeres Display, alphanumerische Tastatur
Leider gibt es so was (noch) nicht. Spezielle Rechner für den Matheunterricht die integrieren, differenzierten etc. können braucht man als Ingenieur nicht. Die Formeln gibt es ja schon. Vielleicht und das glaube ich ist das Problem – konzentrieren sich die Firmen zu sehr auf den Schulunterricht. Aus ihrer Sicht nachvollziehbar. Jeder Schüler bekommt einen Rechner oder muss sich einen kaufen. Jedes Jahr gibt es neue Schüler. Hat man dann als Ingenieur einen Rechner so behält man ihn dagegen für lange. Der erstere Markt sorgt also für viel mehr Umsatz. Aber wenn Casio mindestens ein Dutzend Rechner anbietet, warum dann nicht zwei programmierbare Modelle nur für Ingenieure ohne die ganzen Sachen die nur Schüler brauchen?
Was gibt es sonst noch? Ich bin derzeit ziemlich müde, so ne Art Herbstmüdigkeit als Gegensatz zur Frühjahrsmüdigkeit. Ich finde auch es ist lausig kalt, obwohl nach der Wettervorhersage die Spitzentemperaturen bei über 20°c liegen. Die Sommerklamotten habe ich jedenfalls schon in den Vorratskleiderschrank transferiert und dafür die Winterklamotten raus geholt. Eine warme Decke fürs Bett ist schon seit zwei Wochen im Einsatz. Also dieses Jahr wird wohl als ziemlich kaltes in die Geschichte eingehen, wobei ich wegen den Somemrtemperaturen auf die Asche des Eyjafjallajökull tippe: Vulkanasche kann zu einer Abkühlung über Monate führen. Das kenne ich noch vom Pinatubo Ausbruch in den Neunzigern und historisch sind noch stärkere Effekte bekannt. Auf jeden Fall ist das Wetter nicht förderlich für mein Buch, auch weil ich nun mich durch einige Tausend Seiten Dokumentation für brauchbare Details über die Subsysteme kämpfen muss.
Ich verstehe generell nicht, wieso heutzutage noch auch nur ein einziger Taschenrechner verkauft wird.
Jeder hat doch heute ein iPhone fuer 1 Euro, darauf kann man eine Taschenrechner-Software installieren, die jeden 1000 Euro Taschenrechner auf den Mond schiesst. Mit Touchscreen-Bedienung und 1000 mal so schnell, und mit zig Schnittstellen.
Sie muss nur geschrieben werden – unter Beruecksichtigung Deiner eben erwaehnten ergonomischen Gesichtspunkte. Die sind aber mit einem 640×480 Pixel-Display und Touchscreen bestimmt einfacher umzusetzen als mit 128×64 Pixel 🙂
Ich habe kein iphone und ich zweifele auch an der ergonomischen Bedienung,. Sonst braüchte man auch keinen Taschenrechner weil jeder doch einen PC hat und da gibt es auch einen Taschenrechner drauf….
Mit dem iphone kann man auch spielen und surven. Ich nehme an deswegen ist dann auch ein PC nicht nötig…..
Ich wollte damit doch nur etwas ueberspitzt ausdruecken, warum heutzutage eigentlich die hardwaremaessige Neukonzeptzionierung von computerisierten Taschengeraeten im Prinzip ueberfluessig ist.
Man kann ein normales Handy als relativ gute Kamera, sehr guten Taschenrechner, sehr guten MP3-Player, sehr gutes Diktiergeraet etc. benutzen – deshalb denke ich, das Einzweck-Geraet „Taschenrechner“ sollte seine besten Zeiten eigentlich hinter sich haben…
Das Stichwort ist „relativ“. Eine gute Kamera macht immer noch bessere Fotos und hat mehr Möglichkeiten auf die Belichtungsvariation einzugehen als ein Handy.
Als MP3 Player ist mir das Ding zu teuer und globig. Meiner ist kabellos, im Kopfhöhrer eingebaut.
Das gleiche gilt für einen Taschenrechner, zumindest wenn man als Ingenieur mehr als die Grundrechenarten braucht.
Meiner Meinung nach sollten Geräte eine Funktion haben und nicht alles mögliche was sie nur komplizierter macht. Gerade dazu geht ja auch der Trend – und zwar nicht nur bei älteren Leuten sondern auch bei Firmen, bei denen z.B. keine Kamera mit drin sein darf, sonst müssen bei zahlreichen Kunden nämlich die Handys abgegeben werden…
> Jeder hat doch heute ein iPhone fuer 1 Euro
Nope! – Ich nicht!
Ansonsten stimme ich mit Bernd überein, das ein Taschenrechner ein Taschenrechner bleiben sollte, ein Telefon ein Telefon und ein MP3 Player eben ein MP3 Player. Die Multifunktionalität bei dem Player würde ich darin sehen, das er eben nicht nur MP3 kann, sondern alle gängigen Soundformate.
Was Multifunktionsgeräte sonst angeht, so würde ich da Tablet-PCs oder -Computer ab Gehäusegrösse einer DIN/A5-Seite wählen.
Eine Telefonfunktion wäre dann Zubehör das per Kopfhörer bzw. Headset funktioniert. Und wer unbedingt auch ’ne Kamera dabei haben will, für den gibt es die in Form einer Stirnlampe, wobei sich der Sucher in einr speziellen Brille befindet, die sich auf den ersten Blick nicht mehr von einer gewöhnlichen Brille unterscheidet. Einstellungen wie Zoom können an einem weiteren Handgerät (Joystick, der mit dem Daumen bedient wird) vorgenommen werden, das auch in die Jacken- bzw. Hosentasche passt. Klingt zwar im Moment vielleicht noch etwas futuristisch oder phantastisch, wäre aber die Richtung, für die ich plädiere. Die Kamera ist dann etweder über Kabel oder (wer es unbedingt haben will) auch drahtlos an den Computer angeschlossen. Sie kann aber auch einiges selber speichern, weil Speicherkarten mit Kapazitäten im GB-Bereich ja auch nicht mehr sehr gross sind. – Ach ja, und wer es richtig Agentenmässig haben will, hat die Kamera gleich in der Brille drin, womit wir bei „Mission Impossible“ oder ähnlichen Werken wären…