Vor einigen Wochen erschient bei VOX am Samstag eine 4 Stunden Dokumentation über Werbung. Das war ganz interessant. Zumindest kurzweilig. Ich möchte einen Punkt aufgreifen. Promis und die Werbung. Sie unterscheiden sich von normaler Werbung, weil der Prominente bekannt ist, man also die Werbung mit ihm identifiziert und er praktisch für die gemachte Aussage gerade steht. Das führt bei vielen zu heftigeren Reaktionen, so bei Manfred Krugs Telecom Werbung als die Aktie sehr bald im Kurs fiel. Auch ich reagiere empfindlicher, wenn Promis Werbung machen wie z.B. die Falschaussagen von Jörg Pilawa in der früheren Wurstwerbung einer Firma, die gerne mit Prozessen droht wenn man sich über ihre Werbung äußert.
Aus einer anderen Sicht, die ja auch einige Promis äußerten, die Werbung machten, ist es ein Job: Man ist prominent und macht Werbung und wird dafür bezahlt. Genauso wie man für eine Moderation bezahlt wird. Models verdienen ja nur ihr Geld damit Werbung zu machen. Das ist sicher richtig. Anders könnten viele C-Promis wie Verona Pooth die ja eigentlich gar nichts können, nicht überleben. Ich denke es gibt aber zwei wichtige Dinge zu beachten. Das eine ist, das die Werbung zum Promi passen muss. Verona Pooth verdient ja ihr Geld mit Werbung. Während die Werbung für den Spinat und die Telefonhotline recht gut zu ihr passte als Dumpfbacke die nicht mal was gescheites kochen kann, und mangels Intelligenz zur Benutzung des Internets eine Auskunft anrufen muss, passt die derzeitige Werbung für Kick nicht zu ihr, denn sie läuft nun mal nicht in Billigklamotten rum. Auf der anderen Seite fand ich die Boris Becker Werbung „Bin ich schon drin?“ nicht schlecht, denn von dem habe ich bisher auch nicht gehört, dass er technisch sehr geschickt ist. Vorausgesetzt – und das leitet zu Punkt zwei über, die Installation ist wirklich idiotensicher. (was idiotensicher wirklich bedeutet sollten Computer-erfahrene mal nachprüfen indem sie das ganze von absoluten Laien überprüfen lassen. Man möge da mal in Annett Louisans Lied „Mama will ins Netz“ (eldier wegen der Copyrightrechte von Sony nicht als Video verfügbar) reinhören, das beschreibt die Erfahrungen recht gut.
Das zweite ist natürlich das die Glaubwürdigkeit der Werbung und des Promis. Ich möchte hier zwei Beispiele anbringen. Das eine ist Heide Klum und ihre Werbung für kalorienreiche Lebensmittel, namentlich McDonalds und Katjes. Wer seinen magersüchtigen Modells einbläut, sie müssten abnehmen und auf ihre Figur achten, der kann nicht gleichzeitig Werbung für kalorienreiches Essen machen. Oder eben Jörg Pilawas Werbung mit falschen Aussagen. Okay der Mensch gehört auch zu den Promis die nichts können. Schlussendlich sieht man ihn seit 20 Jahren nur als Moderator für Talkshows und Quiz Shows durch die Sender tingeln. Aber selbst er sollte wissen, das Wurst normalerweise weder Farbstoffe noch Gluten enthält. aber das kam wohl ins seinen Rätselfragen bisher nicht vor.
Es wäre interessant mal zu wissen ob es auch Werbung gab die von Promis abgelehnt wurde. Schließlich sieht man ja nur die umgesetzten Dinge.
Ich habe das mal auf mich bezogen.- Okay ich bin kein Promi, aber die Überlegung wird ja wohl ähnlich sein. Eine Menge von Dingen stehe ich indifferent gegenüber. Habe also keine explizite Meinung von dem Produkt oder stehe dafür oder dagegen. Da käme es auf die Werbung an und wie diese gemacht wird. Das zweite sind Produkte für die ich garantiert nie Werbung machen würde – die GEZ, Calgon, Fast Food in jeder Form, fällt mir spontan ein. Nur wenige Firmen haben mich bisher positiv überrascht – die lokale Computerkette Arlt und ALDI. Früher vielleicht auch Samsung, doch da mein letzter Samsung Monitor just nach Ende der einjährigen Garantie das zeitliche segnete, würde ich heute keine Werbung mehr für Samsung machen.