Ein Jahr Windows 7
Alexander hat ja enorm viele Zuschriften bekommen. Er führt das auf seinen „hochgradig (grenzwertig) polarisierenden Schreibstil“ zurück. Das kann sein. Es kann auch sein, das es schlicht und einfach am Thema liegt. Es ist etwas, wo jeder was hinzu sagen kann. Egal ob er nun mit den Tastaturen wie sie heute sind einverstanden ist, oder nicht und wenn dann gibt es sicher hunderte von Meinungen zu dem Thema.
Das bringt mich zu einem Thema. Ich habe ja schon öfters hier verlauten lassen, dass ich gerne mehr Gastblogs hätte. In den Bemerkungen zu den Gastblogs aber auch Antworten höre ich immer wieder raus, dass man erst einen Blog schreiben müsste, der dem Publikum würdig ist. Es ist ja eine Tatsache, dass sich leider immer nur die gleichen in den Kommentaren melden, die einen sehr hohen Anspruch an den Blog stellen. Vielleicht ist das eine Anregung für neue Themen. Je allgemeiner desto besser. Oder sucht euch ein Thema aus, von dem keiner der Dauerkommentierer was versteht. So werden sicher noch einige Chemie Blogs folgen, denn da ist die Vorbildung gleich Null.
Ich trete in die gleichen Fußstapfen und will mal von dem ersten Jahr Windows 7 berichten. Es ist eigentlich nicht so viel, weil ich Gewohnheitsnutzer bin, das heißt ich schaue nicht nach neuen Funktionen und wahrscheinlich nutze ich nur einen Bruchteil aus. Die veränderte Taskleiste ist ganz praktisch. Häufig benötigte Programme kann man dort ablegen und starten. Die Suchfunktion ist auch ganz praktisch: Dokumente die man aufnehmen will (bzw. in den Index) fügt man einfach zu den Bibliotheken hinzu. Das ist auch ein guter Punkt um auf die Ordner schnell zugreifen zu können, nachdem eine Erweiterung die ich für Windows XP dafür verwandte nicht mehr funktioniert.
Das Arbeiten unter Benutzerrechten ist sehr praktisch und stört auch nicht bei der täglichen Arbeit. Es ist vor allem meistens transparent, das heißt man kann den Zusammenhang mit einer Aktion (Start eines Installationsprogrammes) herstellen und es ist auch nur eine Nachfrage.
Die Startzeiten sind auch schneller als unter XP, vor allem bei der Reaktivierung aus dem Ruhezustand. Was mir auch positiv auffiel ist eine Art Selbstheilung. Am Anfang gab es ab und an mal die Meldung der Grafiktreiber sei abgestürzt und werde neu gestartet und mein Programm „Schnellstarter“ das beim Bootvorgang gestartet wird blieb auch ab und an hängen. Das verschwand obwohl ich nichts änderte nach einiger Zeit.
Das zum positiven. Die meisten wird wohl interessieren wie stabil Windows 7 ist. Verglichen mit XP kann ich keine Unterschiede im Betrieb feststellen, aber es gibt zwei Einschränkungen. Sehr häufig sind ChkDsk Läufe beim Booten, die dann aber doch keine Fehler finden. Das ist sehr lästig weil sie signifikant länger dauern als bei Windows XP (so etwa eine halbe bis eine Stunde bei 60 GB auf der C: Partition). Ich führte das zuerst auf VirtualBox zurück das ich nutzte um zwei Programme zu betreiben, die so nicht unter XP funktionierten. Aber auch wenn es danach häufiger auftrat kann das nicht die Ursache sein. Inzwischen brauche ich Virtualbox nicht mehr – wenn man Delphi 2006 ein zweites Mal installiert dann funktioniert es und für das zweite Programm (Picture Publisher) fand ich eine Version die im XP Modus arbeitet.
Vor allem aber hat sich die Sache mit dem Ruhemodus verschlimmbessert. Windows 7 arbeitet standardmäßig im „hybriden Ruhemodus“. Erkennbar an der Schaltfläche „Energie sparen“. Schickt man den Computer in diesen Zustand, dann speichert er die Daten auf die Festplatte und behält sie im Arbeitsspeicher während alles andere abgeschaltet wird. Das Aufwachen aus dem Zustand geht auch recht schnell. Aber wehe wenn man aus versehen dann den Rechner abschaltet. Dann dauert das Booten ewig lang. Schaltet man den Rechner auf den alten Ruhezustand zurück „Suspend to Disk“, dann klappt das Aufwachen einmal, manchmal auch zweimal, aber sehr oft streiken alle Programme nach dem Aufwachen. Das ganze ist also nicht besonders gut durchdacht. Nach einigen Monaten habe ich daher den Rechner wieder auf den hybriden Modus zurückgeschaltet.
Das ist mein Erfahrungsbericht. Sicher gäbe es noch mehr zu schreiben, aber wie schon gesagt ich bin Gewohnheitsnutzer und vieles neue habe ich wohl noch gar nicht ausprobiert. Manches ist auch ne nette Spielerei, wie das Wechseln mit Windows-Taste+Tab, das es ja schon seit Vista gab. Einmal probiert und verworfen.
Es gab ja schon bei Windows XP die Moeglichkeit, Programme zum Starten in der Taskleiste abzulegen. Das war die sogenannte „Schnellstartleiste“ (kennst Du bestimmt sowieso), die war glaub ich auch standardmaessig aktiviert und ging auch per Drag & Drop… also weiss ich nicht, wo da jetzt die Neuerung sein soll 🙂
Ansonsten muss ich sagen, dass Windows 7 vom Betriebssystemkern her besser ist als XP, soweit ich gehoert habe.
Allerdings bin ich leider etwas enttaeuscht darueber, dass Windows 7 schon arg viel am Benutzerinterface geaendert hat, und zwar auch bei sehr haeufig benutzten Menues/Funktionen (auch z.B. in den Explorer (Arbeitsplatz)-Fenstern). Das bedeutet einen immensen Umgewoehnungsbedarf, und ich habe leider das Gefuehl, dass viele Aenderungen (auch bei anderer Software) einfach nur „der Aenderung willen“ gemacht werden. Denn Windows XP hatte meiner Meinung nach schon eine sehr gut durchdachte Oberflaeche. Da gab es einfach wenig zu veraendern.
P.S.: Ich finde, dass generell bei allen Programmen und auch speziell bei Windows 7 in den letzten Jahren eine enorme „Ueberstrukturierung“ stattfindet.
Es ist inzwischen alles so zigfach verschaltelt in 10 Milliarden Kategorien, dass es inzwischen SOWAS von gut sortiert ist, dass man GAR NICHTS MEHR findet (Paradebeispiel: Systemsteuerung. Da gab es von Windows 2000 (gar keine Kategorien) dann die erste „Eskalationsstufe“ (Windows XP Standardansicht), und bei Windows 7 findet man dann im Endeffekt gar nichts mehr (hat mal jemand versucht, einfach die IP-Adresse einer Netzwerkkarte zu aendern? Wo muss ich klicken? Weltkugel? Internet? Computer? Leitung???)
Die wichtigste Neuerung ist für mich Windowstaste-CursorLinks und Windowstaste-Cursorrechts. Damit wird ein Fenster auf genau die linke oder rechte Bildschirmhälfte angepasst. Sehr nützlich, wenn man was in zwei Fenstern vergleichen will.
Und ein paar Ideen für Gastblogs habe ich schon noch, nur im Moment absolut keine Zeit. Die gelegentlichen 2-3 Minuten Warten auf den Compiler reichen gerade mal für ein paar kurze Kommentare.
Tja früher war noch alles besser – da reichte die Compilierzeit noch für eine gemütliche Kafeepause.
2-3 Minuten sind schon lang. Delphi ist bei mir in einigen Sekunden durch.