Bernd Leitenbergers Blog

Die schlechtesten Computer – der IBM PC / AT

Ja ich mache vor nichts halt, nicht mal vor dem IBM PC. Warum ist er ein schlechter Computer? Weil wir mit den Einschränkungen über 20 Jahre lang arbeiten mussten die man durch die fix-fix eingeführten Standards hatte. Aber fangen wir mal an: IBM wollte einen neuen Computer, der besser als die etablierten Rechner ist. Was haben sie dafür ausgesucht?


Das alles wären genug Punkte um den Rechner schon einen Spitzenplatz in dieser Liste zu geben. In der Tat kam auch der Verkaufserfolg erst, als der IBM PC/XT vorgestellt wurde – mit dem fehlerkorrigierten MS-DOS 2.01, dass nun auch Unterverzeichnisse unterstützte und damit eine Festplatte sinnvoll unterteilte. Das Netzteil des XT reicht aus um eine Festplatte ins Gehäuse einzubauen und der Speicher betrug nun 256 kbyte auf der Hauptplatine, erweiterbar auf 640 kbyte. Alle warteten dann auf die nächste Generation – schließlich gab es sieben Monate nach dem Erscheinen des IBM PC schon Intels nächsten Chip mit dem 2086 Prozessor. Doch erst Mitte 1984 kam der IBM AT – nun mit 286 Prozessor, aber sonst? Keine Nutzung des Protected Modes mit DOS, nur ein neues Diskettenformat und die EGA Grafik, die nun endlich auch Text darstellen konnte. Das war es … IBM nutzte die neue Hardware nicht effektiv in einer Zeit als sie noch die Markt hatten neue Standards zu setzen. Als sie dann neue Standards setzen wollten ging das aus verschiedenen Gründen nach hinten los (bei OS/2 durch die fehlende DOS Kompatibilität und die hohen Hardwareansprüche und beim MCA Bus durch die hohen Lizenzgebühren- So gibt es als kleine Reminiszenz an eine Krücke die man beim IBM AT einführte um mehr als 1 Mbyte Speicher unter DOS anzusprechen selbst heute noch in jedem neuen x86 Prozessor das berüchtigte A20 Gate.

Vor allem zementierte er die Vormachtstellung einer Firma mit einem besch… Betriebssystem, die natürlich über mehr als ein Jahrzehnt nur wenig an diesem änderte, schließlich verdiente man ja damit gutes Geld. Sie machte nichts anderes als IBM, die ja auch die Plattform kaum weiterentwickelte, schlie0lich verdiente man ja mit ihr viel. Als IBM etwas ändern wollte hatte sie nicht mehr die Marktmacht das durchzusetzen und sie taten die falschen Schritte indem sie versuchten andere Hersteller sowohl durch das Betriebssysten wie Bussystem auszuschließen. Das klappt aber nicht mehr wenn man selbst an Marktanteilen verliert.

Das wäre gewesen wenn wohl IBM einen vernünftigen PC gebaut hätte? Einen mit MC68000 Prozessor, vernünftiger Grafik, einem von Unix abstammenden Betriebssystem? Man wagt ja gar nicht dran zu denken…. Rechner dieser Art gab es ja von Sub, Apollo und Silicon Graphics. In den achtziger Jahren schaute man neidisch auf diese Workstations, die so viel besser als die PC’s waren. Aber der Rechner dürfte ja nicht zu leistungsfähig sein, um den Großrechnern keine Konkurrenz zu machen. Bei 8 MHz erreicht ein MC68000 immerhin rund 625 dhry/s. Eine VAX 780 die in etwa vergleichbar in der Geschwindigkeit zu einem IBM 370 (Model 158) Großrechner war, leistet 1442 dhry/s. Da heißt: ein solcher PC würde 40% der Rechenleistung eines Rechners bieten, für den IBM 2,2 Millionen Dollar haben will – selbst wenn das gute Stück dann 10.000 Dollar kostet wäre das noch ein Schnäppchen gewesen. Da trifft es sich doch gut, das ein 8088 mit 4,77 MHz nur 72 drhy/s leistet. Oder?

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