Die Schlechtwettersteuer

„Wie wäre es denn mal mit einer Schlechtwettersteuer – Das gäb satt Schotter“. Was 2002 noch als Satire im Steuersong begann ist nun Wirklichkeit. Vor einer Woche flatterte mir ein Schrieb von der Stadt ein, der mir fröhlich verkündigte, dass ich nun dafür zahlen darf, dass es auf mein Grundstück regnet. Also das Regenwasser das in den Kanal abfließt, Nicht nur für direkte Einleitungen wie vom Dach über die Regenrinne, sondern auch für alle „versiegelten“ Flächen.

Auf gut Deutsch – das ist eine Schlechtwettersteuer. Dafür hat die Stadt sogar extra Luftbildaufnahmen anfertigen und nach Flächennutzung klassifizieren lassen. Ich habe mir mal die Steuern aus dem Song vorgenommen und ich befürchte schlimmes: Continue reading „Die Schlechtwettersteuer“

Neues Chaos bei der NASA

Beim Durchsuchen der üblichen Weltraum-Nachrichten stoße ich auf dieses. Und ich staune.

Also die NASA will den Transport zur ISS privaten Firmen überlassen, und selbst auf Basis der Orion ein Raumschiff für „Exploration“ Missionen entwickeln. (Was das ist wird nicht gedagt, doch weiter unten wird es deutlich). Was die Kapsel können muss? Vier Besatzungsmitglieder für 21 Tage versorgen. Das heißt: „Exploration = Mondumkreisung“, denn woanders kommt man mit der Missiondauer nicht hin.

Nur: Es gibt kein Mondprogramm mehr. Ein neues ist nicht in Sicht und vielleicht geht es dann gleich zum Mars?

Vor allem, was soll diese Trennung: Hier der private Transport zurISS, da das NASA Gefährt zum Mond. Letzteres soll zehnmal sicherer als das Shuttle sein. Was erwartet dann die NASA von den privaten?

Wer sich technisch auskennt, weiss, dass der Unterschied zwischen einem Gefährt das einige Personen zur ISS und zurück bringt (Missionsdauer vielleicht 4 Tage) und einem das 21 Tage unetrwegs ist minimal ist. Eine aufwendigere Energieversorgung, etwas mehr Vorräte und Kanister zum Filtern der Atmeluft und etwas mehr Platz- Das wars dann aber auch. Die gleichen Apollorazmschiffe konnten aber auch Skylab anfliegen und wenn man wollte hätte man auch 5 Astronauten für kurze Zeit transportieren können. So gesehen machen zwei Systeme keinen Sinn, weder wirtschaftlich noch technisch.

Irgendwie werde ich in den letzten Jahren den Eindruck nicht los, als würde man in der NASA gleichzeitig an verschiedenen in Konkurrenz stehenden Systemen entwickeln. Das zeigt sich mittlerweile auf allen Ebenen.

Die Sache mit dem RAM

Zeit mal wieder für einen Aufsatz über Computer – diesmal ein Grundlagenkapitel, wobei ich ja weis, dass wir hier einige gut vorgebildete Leser haben. Die bitte ich schon jetzt um Nachsicht, weil ich mich auf das wesentliche beschränken will, damit alle was davon haben. (Das mache ich eigentlich immer, nur gibt es nicht viele Leser mit der entsprechenden Vorbildung in anderen Gebieten oder sie melden sich nicht).

Das heutige RAM in Form von Halbleiterspeichern entstand Anfang der siebziger Jahre. Vorher gab es zwar schon etwa 10 Jahre lang IC’s mit integrierten Schaltungen, aber sie ersetzten Logikschaltungen, die vorher ganze Platinen einnahmen. Das RAM war lange Zeit noch Ringkernspeicher, also ein magnetischer Speicher, kein elektronischer Speicher. Continue reading „Die Sache mit dem RAM“

Skylab

So, nachdem nun auch bei Amazon das Bild zu sehen ist, will ich (wie nach jedem Buch), an dieser Stelle mal Werbung für das Skylab Buch machen. Für die die schon das Gemini Buch haben, muss ich wenig sagen – der Aufbau ist im Prinzip der gleiche, nur ist es knapp dreimal dicker. Für alle anderen: es ist ein Buch, das weniger den Hauptaugenmerk auf die bemannten Missionen legt, sondern auf die Station, das heißt sehr ausführlich wird die Projektgeschichte, der Aufbau der Station und ihre Subsysteme beschrieben, weniger stark das Besatzungstraining und die bemannten Missionen. Ein umfangreiches Kapitel gibt es auch über die Saturn IB und Saturn V. Danach folgen die Bemühungen die Station zu retten oder wenigstens den Schaden beim Verglühen zu minimieren. Es gibt auch eine kurze Beschreibung jedes der rund 80 Experimente an Bord der Station und einen kleinen Vergleich mit der ISS. Abgerundet wird das Buch durch Statistiken (Skylab in Kürze) und ein ausführliches Abkürzungsverzeichnis mit den entsprechenden Erklärungen. Kurzum ein typisches Buch nach dem Muster "Wo Bernd Leitenberger drauf steht sind Fakten drin".

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Mein Senf zu Franks Blogeintrag

Etwas spät (was primär daran liegt, dass ich die Blogs für mehrere Tage im Voraus schreibe, wenn mir was einfällt). Heute mein Kommentar zum Eintrag von Frank. (Nebenbei: bald wird es lustig wenn Doppelnamen auftauchen: Wir haben nur unter den Dauerkommentierern schon drei Franks und  zwei Arne, allerdings nur je einer nicht unter Pseudonym).

Also das Thema bemannte Raumfahrt hat viele Aspekte. Ich halte wenig davon, grundsätzliche philosophische Aspekte da rein zu bringen wie das Zitat von St. Exupery (beliebt ist auch das von Ziolkowski mit der Wiege der Menschheit). Mal abgesehen davon, dass auch Prominente nicht immer recht haben bleibt ja noch die Übertragbarkeit der Zitate auf die Raumfahrt. Genauso wenig macht es Sinn Forschungsreisen oder Eroberungszüge früherer Jahrhunderte auf die heutige Situation zu übertragen, wobei ich aber wette das in den Diskussionen jemand diese Argumente bringen wird und es dann schnell off-toipic wird.

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