Die Space Shuttles – Hätte es unbemannt geklappt?

Heute mal wieder ein Beitrag in der Reihe – „Was wäre wenn?“, also mal eine Überlegung wie bestimmte Dinge anders gelaufen wären, wenn man sich anders entschieden hätte. Was wäre gewesen, wenn die NASA schon dem dem Verlust der Challenger beschlossen hätte die Shuttleflotte aufzuteilen – zwei bemannte Shuttles und zwei nur für unbemannte Starts?

Warum dies? Nun zwar waren die Shuttles damals schon nicht preiswert. Auch wenn die NASA nie die ganzen Kosten reinholen wollte und schon damals nicht die wahren Kosten publizierte. 1985 starteten die Shuttles neunmal und kosteten die NASA 1314 Millionen Dollar. Dabei war die Atlantis gerade erst zur Flotte gestoßen. Realistisch wären wohl 10 Starts pro Jahr gewesen. Jeder Start kostete also rund 140 Millionen Dollar (die NASA rechnete mit 110 bis 129 Millionen Dollar für den Zeitraum von 1988 bis 1991).

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Die USA und das SI-System

Oder : eine unendliche Geschichte. Man kann es sich nicht vorstellen – vor knapp 200 Jahren gab es überall in Europa unterschiedliche Maße und Gewichte. Nicht nur in Deutschland wo es zig eigenständige Monarchen gab, sondern auch im zentralistischen Frankreich. Das hemmte Handel und beschwor Streit gerade zu heraus. Daher war eine der Dinge, die uns die französische Revolution brachte und die bis heute nachwirken, die Schaffung eines Systems das alle Maße und Gewichte ablösen sollte. Ursprünglich nur gedacht für die Masse und Länge gibt es mittlerweile einige weitere Basisgrößen.

Und obwohl man im restlichen Europa nicht viel von der französischen Revolution hielt, hat man die neuen Maße schnell übernommen – der Vorteil war offensichtlich. Nach und nach hat es sich so auch in der ganzen Welt durchgesetzt, bis auf drei Staaten: Liberia, Myanmar und … die USA. Continue reading „Die USA und das SI-System“

Was will der Mensch im Weltraum 2

Heute erneut ein Gast-Blogeintrag von Frank, ich denke von mir wird auch noch einer folgen, doch stehen derzeit noch drei andere zur Veröffentlichung bereit. Wie immer gibt es bei Gastbeiträgen zwei Tage Zeit zum Diskutieren, damit sie auch jeder würdigen kann. Von mir gibt es dann am Sonntag einen neuen.


Danke für die Resonanz auf Teil 1 meines Beitrages. Zu technischen Fragen der Raumfahrt kann ich ja nicht so viel beitragen. Das ist ja der Vorteil dieses Blogs, dass man sich zu Raumfahrtthemen austauschen kann und dass neben sachlicher Information auch Raum für Phantasie bleibt. Neben der Bewertung des Einsatzes von Menschen oder den Möglichkeiten der Automation, hier noch ein Aspekt, den ich für wesentlich erachte. Phantasie, Träume und Realismus haben die Raumfahrt doch von Beginn an begleitet. Aber ich meine doch, dass die Verwirklichung Ideeller Ziele immer teuer erkauft werden musste. (Und jetzt muss ich ganz weit ausholen….)

1929 sieht Werner v. Braun Fritz Langs Science-Fiction Film „Die Frau im Mond“. Das scheint ihn sehr geprägt zu haben. Denn auch auf der späteren V2 ließ er das Bild von Frau Luna aus dem Film anbringen. Soviel zum ideellen und träumerischen bei ihm. Umsetzen konnte er seine Raumfahrtvisionen nur mithilfe der Militärs. Die wollten mit den Raketen sicher nicht zum Mond. Dass die Militärs überhaupt für so etwas Exotisches wie Raketen offen waren, sollte uns eigentlich heute erstaunen. Raketen wurden im Signalwesen genutzt, auch gab es Beispiele aus dem alten China und Versuche im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Das Potential eines praktischen Nutzwertes als Artillerie zu erkennen, war schon eine ungewöhnliche Leistung. Um diesen Hintergrund zu verstehen muss man den I. Weltkrieg mit in die Betrachtung hereinnehmen. Continue reading „Was will der Mensch im Weltraum 2“

Bemannte Flüge mit der Dragon?

Nehmen wir nun uns mal die Dragon als bemannten Transporter vor. Es gibt ja schon eine Reihe von bemannten Transportern wie die Apollo Kapsel und die Sojus. Von ihnen unterscheidet sich die Dragon beträchtlich. Wir immer bei SpaceX ist alles besser. So soll sie bei 10 m³ Nettovolumen nicht weniger als sieben Astronauten transportieren – Die Apollo bot bei 11 m³ Volumen nur Platz für drei Astronauten, doch auch in der Sojus ist es beengt (4 m³ für die Astronauten in der Wiedereintrittseinheit) und für kurze Zeit ist das sicher auszuhalten.

Allerdings ist die Dragon nach den derzeitigen Angaben von SpaceX nicht für Astronauten geeignet, weil die Atmosphäre nicht geregelt ist (nach offiziellem Datasheet Temperaturen von 10 bis 46°C, 25-75° Feuchtigkeit). Es fehlt also ein Lebenserhaltungssystem. Vor allem aber fehlt ein echtes Rettungssystem.

Die Lösung von SpaceX – die Antriebe für die Lageregelung sollen dies richten. Damit könnte die Kapsel sogar weich auf dem Land niedergehen. Wirklich? Continue reading „Bemannte Flüge mit der Dragon?“

Was will der Mensch im Weltraum?

Heute wieder ein Gastbeitrag von Frank. Damit ihr ihn auch würdigen könnt gibt es neues von mir (von der Dragon Kapsel – Teil 2) erst am Donnerstag.

Bei der Betrachtung bemannter oder unbemannter Missionen ist doch die zentrale Frage, was will der Mensch im Weltraum, also Sinn und Zweck des ganzen Tuns.

In den Anfängen war es ganz logisch, dass Menschen zum Mond, vielleicht zum Mars und sonst wohin verbracht werden müssten. Mit Jack Schmitt, dem ersten Wissenschaftsastronauten überhaupt, gelangte der erste Geologe auf den Mond. Die Erkenntnisse von Apollo 17 gelten als bahnbrechend und seien ohne sein geologisches Wissen nicht möglich gewesen. Aber das war vor 40 Jahren! Continue reading „Was will der Mensch im Weltraum?“