Damit war die Vorstellung von intelligentem Leben auf dem Mars endgültig gestorben. Mehr noch. Da die Aufnahmen nur Krater zeigten, machte sich die Vorstellung breit, der Mars wäre ähnlich öde und mit Kratern übersät wie de Mond. Mariner 4 hatte kein Spektrometer an Bord um die Zusammensetzung der Atmosphäre zu bestimmen. So gab es Informationen über die Atmosphäre nur auf indirektem Wege. Der Atmosphärendruck wurde auf 30 mb geschätzt. Je nach Wissenschaftler war Stickstoff oder Kohlendioxid der Hauptbestandteil der Atmosphäre. Ein Magnetfeld konnte nicht festgestellt werden.
Fünf Jahre später folgten die verbesserten Vorbeiflugsonden Mariner 6+7. Beide zusammen übermittelten rund 200 Aufnahmen, höher auflösend als die Von Mariner 4. Sie deckten nun 20% der Oberfläche ab, vornehmlich die Südhalbkugel. Auch Mariner 6+7 entgingen die Flussläufe, das Grabensystem und das Valles Marineris. (auch wenn es, wie der Riesenvulkan Olympus Mons, auf den Weitwinkelaufnahmen erkannt werden konnte – es fehlte aber die Auflösung es als eigenständiges Detail zu erkennen). Mariner 6+7 lieferten auch die ersten Daten über die genaue Zusammensetzung der Marsatmosphäre und den Bodendruck – rechtzeitig genug um die Fallschirme und Landesysteme von Viking auszulegen.
Die Versuche der Sowjetunion den Mars zu erreichen scheiterten alle. 1971 erreichte neben der US-Sonde Mariner 9 auch das Duo Mars 2+3 den Planeten. Von den beiden Landern gelang nur dem von Mars 3 eine weiche Landung. Er fiel jedoch wenige Sekunden nach der Landung aus. Damals tobte auch ein globaler Staubsturm, eventuell ist dieser am Ausfall mitbeteiligt. Die Orbiter von Mars 2+3 machten einige Fotos litten jedoch unter technischen Mängeln und einer mangelnden Flexibilität. So nutzten die Sonden Film für die Aufnahmen und dieser war verbraucht bevor die Atmosphäre wieder klar war.
Auch der sowjetischen Sondenarmada die 1973 zum roten Planeten aufbrach war kein Glück vergönnt. Von fünf gestarteten Sonden war nur Mars 4 einigermaßen erfolgreich. Dabei wusste man dass man russisch Roulette spielte – einige Monate vor dem Start hatte man festgestellt das die Fertigung eines Transistors, der praktisch überall in der Elektronik vorkam, umgestellt wurde und die Kontakte nun aus Aluminium anstatt aus Gold bestanden. Die Aluminiumkontakte korrodierten unter simulierten Weltraumbedingungen innerhalb von Monaten und die Transistoren fielen aus. Anstatt nun den Start zu verschieben und die defekten Teile auszutauschen, startete man alle Sonden, obwohl man wusste, das es nur eine 50:50 Chance gab, dass eine Sonde heil den Mars erreichte – was auch nur Mars 4 gelang. Die Landekapsel von Mars 6 lieferte immerhin noch Daten über die Atmosphäre bis zur Landung, doch auch dann verstummte sie.
Obgleich die Experimente von Viking kontrovers diskutiert wurden (unter anderem konnten die Experimente in irdischen Bodenproben aus Wüsten nur Bakterien identifizieren, wenn es mindestens 1 Million davon in einer Bodenprobe gab, sie waren also sehr unsensitiv), waren viele der Ansicht, dass zumindest die Oberfläche tot ist. Die durch UV-Strahlung entstandenen Peroxide hätten jedes Leben sofort zerstört. Wenn es Leben gab, dann vielleicht tief unter der Oberfläche.
Warum trotzdem nochmals viele an Leben auf dem Mars glaubten war, weil 1977 eine extrem nachgeschärfte Aufnahme von Viking aus der Cydonia Region auftauchte. Im Original ist von einem Gesicht nur ansatzweise etwas zu sehen. In der meistens publizierten, kontrastverstärkten, Aufnahme mit zahlreichen Artefakten kann man ein Gesicht erkennen. Erst 1997 wurde durch hochauflösende Aufnahmen von Mars Global Surveyor das Rätsel gelöst – es ist nichts anderes als ein erodierter Fels mit einem Schattenspiel.
Das Thema Leben auf dem Mars taucht immer wieder auf, vor allem die NASA pusht es, wenn Raumsondenstarts anstehen, wie 1996 der Fall des ALH84001 zeigt. Es wurden in diesem vom Mars stammenden Meteoriten angebliche Nanobakterien gefunden (die nach Organismen aussehenden Spuren, sind zu klein um RNA oder DNA aufzunehmen). Daneben wurden PAH (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) entdeckt die bei dem Verkohlen organischer Substanzen entstehen, sowie Carbonate und eine besondere Form eines Eisenminerals. Keine der Fakten konnte unabhängig verifiziert werden. Die einzige Spur, die nicht auf anorganischem Wege entstanden sein konnte, die PAH ist leider die schwächste und könnte durch Kontamination durch irdische Bakterien entstanden sein. Obwohl die NASA alle möglichen Hinweise auf flüssiges Wasser, Wasservorkommen etc., also Voraussetzungen für Leben auf dem Mars, immer wieder als Meldung platziert (obwohl es heute als gesichert gilt das genügend Wasser auf dem Mars ist) hat sie seitdem kein Experiment mehr auf dem Mars gelandet, dass Leben direkt nachweisen könnte. Man fürchtet sich wohl vor negativen Resultaten. Auch der neueste Rover der NASA, „Curiosity“, der im November starten soll wird zwar den Boden chemisch untersuchen, aber hat kein Experiment an Bord das nach aktivem Leben sucht.