Militärische Experimente

Am Donnerstag hat die USAF ihr zweites HTV-2 bei dem zweiten Testflug verloren. Das HTV wurde mit einer Minotaur 4 gestartet und sollte der Prototyp eines Bombers sein, der jeden Punkt der Erde innerhalb von einer Stunde erreichen kann und Mach 20 (rund 6.900 m/s) erreicht. Es ist das zweite Experiment in den letzten Jahren, bei dem ich mich frage wozu es gut sein soll.

Also jeden Punkt der Erde innerhalb von einer Stunde erreicht auch eine ICBM, nur ist bei der die Nutzlast zu 100% eine Bombe, während es hier ein Bomber sein soll. (Ob bemannt oder nicht weiß man ja nicht). Welchen Vorteil das bringt, sehe ich nicht, nur den Nachteil, dass ich eine viel größere Rakete brauche. Mit RAMjets und Scramjets komme ich auch nicht auf Mach 12. Theoretisch sollten mit Scramjets Mach 12 möglich sein, aber praktisch hat das noch keiner geschafft. Der Rekord sind Mach 9,6 mit der X-43A und die benötigt eine Rakete, damit ihr Scramjet überhaupt wirksam wird. Also für ein operationelles System ist das viel Aufwand. Es werden mindestens eine, wahrscheinlich zwei Raketenstufen benötigt, dazu der Scramjetantrieb, der auch noch im Versuchsstadium ist und ja auch gerade mit der X-43 A erprobt wird. Continue reading „Militärische Experimente“

Der Mehrstufenplan für Ionentriebwerke

Es gibt immer wieder Dinge die mich überraschen. Eines ist das Beharren in eingetretenen Pfaden. Wer Bücher vor 40-50 Jahren liest, der stolpert über die exzellenten Zukunftsaussichten von Ionentriebwerken. Doch was ist daraus geworden? Nicht viel. Es ist zum Teil erklärbar. Ionentriebwerke benötigen viel Strom und in den sechziger Jahren meinte man diesen nur durch Kernreaktoren bereitstellen zu können. Doch deren Entwicklung wurde in den USA eingestellt und in den UdSSR erreicht man auch nur mäßige Leistungswerte.

Doch mittlerweile haben Solarzellen enorme Fortschritte gemacht. Die Solarpanels der ISS haben eine Leistungsdichte von 30 W/kg. Also die Solarzellen die 30 Watt Strom erzeugen, wiegen ein Kilogramm. Bei Dawn sind es schon 80 Watt/kg. Bei dem Technologie-Satelliten ST-8 sollten faltbare Solarzellen mit wesentlich leichterer Trägerstruktur mit einer Leistung von 175 W/kg erprobt werden. Nach diesem Papier soll ein Prototyp mit einer Leistung von 300 W/kg existieren. Die Stromversorgung ist der Dreh- und Angelpunkt eines Ionentriebwerks, da sie viel Strom brauchen. Ein Modell, RIT-22 von EADS, wiegt 7 kg und benötigt 5000 Watt Leistung. Selbst bei 175 Watt pro Kilogramm wiegen aber die Solarzellen die eine solche Leistung liefern 28,6 kg. Berücksichtigt man, dass man bei Missionen ins äußere Sonnensystem aufgrund der absinkenden Leistung eine noch größere Fläche braucht zeigt dies das hier noch Optimierungsbedarf besteht. Trotzdem gab es in den letzten Jahrzehnten bei Solarzellen deutlich Fortschritte, während Kernreaktoren praktisch immer noch die gleichen Leistungswerte wie vor 40 Jahren haben. Die besten kommen auf 10 Watt/kg. Continue reading „Der Mehrstufenplan für Ionentriebwerke“

Dreissig Jahre IBM PC

Es gibt ja derzeit wieder Jubiläen. Ich habe mir gedacht ob ich was zu 50 Jahre Mauerbau schreiben soll, aber es dann doch gelassen. Es gibt dazu schon viel im Fernsehen und das Thema wird auch so immer wieder aufgegriffen. Was mich allerdings erstaunt hat, ist dass viele Jugendliche mit der Mauer nichts mehr anfangen können. Ich weiß nicht ob das gut ist oder nicht. Meiner Meinung nach sollte man die Geschichte kennen und draus lernen. Zumal es als Folge der Teilung ja immer noch viele Vorurteile zwischen West und Ost gibt.

Aber einen Tag vorher am 12.8.1981 gab es ein anderes Jubiläum. Der IBM PC wurde dreißig. Er ist damit nur wenig Jünger als die Shuttle Bordcomputer. Über ihn wurde auch viel geschrieben. Der Erfolg der durch die offene Architektur und die dadurch ermöglichten Nachbauten kam. Er schuf das Microsoft Imperium mit einem Betriebssystem, das mehr ein schlechter Witz war, weil jeder eines brauchte, egal ob es ein IBM PC oder ein Nachbau war. Continue reading „Dreissig Jahre IBM PC“

Was mich nervt

Es gibt immer wieder Dinge die mich nerven. Heute war wieder so ein Tag. Ich gehe beim Metzger einkaufen und möchte ein Pfund Schweinebraten. Also holt die Verkäuferin ein Stück her, von dem man gleich sieht, dass es mehr als 500 g sind und legt es auf die Waage – 802 g. Natürlich verbunden mit der Frage. „Ist etwas mehr, geht das in Ordnung?“. Nein, ich will ein Pfund. Also sollte man annehmen, dass, nun da das Gewicht bekannt ist, sie wohl ein Drittel davon abschneidet und dann kommt sie immer noch auf ein gutes Pfund.

Was macht die gute Frau – sie schneidet nicht ein größeres Stück ab sondern eine Scheibe, legt das ganze nochmals auf die Waage – 648 g. Nein sage ich, ich will ein Pfund. Nun schneidet sie eine noch kleinere Scheibe ab, anstatt eine gleich große und tut es erneut auf die Waage – 592 g. Da ich nun befürchtete, es geht in noch dünneren Scheiben weiter, habe ich Ruhe gegeben. doch dann ging es weiter. Anstatt 100 g Kalbleberwurst gibt es 118 g, selbst bei der Schnittwurst immer über 100 g. Eine Frau neben mir die 50 g Wurst haben wollte wurde zuerst ein Reststück angeboten das 152 g wog. Also scheint da System drin zu sein. Continue reading „Was mich nervt“

Schlacken und anderes

Ich lese mich gerade wieder in die Ernährungslehre ein, vor allem in Ernährungsformen. Es gibt ja zahlreiche alternative Ernährungsformen. Neben Nahrungsformen, die nicht nur akzeptiert sind, sondern die sogar von der Ernährungsforschung begrüßt werden (wie die gemäßigte Firm des Vegetarismus bei dem nur auf Fleisch verzichtet wird, aber Milch und Eier erlaubt sind) gibt es zahlreiche extreme Formen, bei denen nur bestimmte Nahrungsmittel erlaubt sind, es zeitliche Einschränkungen oder nur bestimmte Zubereitungsarten gibt, die erlaubt sind.

Viele dieser Empfehlungen gehen zurück auf Ärzte oder Propagandisten, die sie zu einer Zeit (viele vor mehr als 100 Jahren) aufstellten, als man noch wenig über die chemischen und biologischen Vorgänge bei der Verdauung wusste bzw. was wichtig für den Körper ist. Hier zwei Beispiele: Continue reading „Schlacken und anderes“