Trübe Tage, ebooks und ROSAT

Jetzt beginnt ja wieder die trübe Jahreszeit. Ich hasse den Winter. Es ist kalt, nass und dann muss man auch noch Schneeschippen. Vor allem aber geht mir der trübe Himmel auf die Nerven und die kurzen Tage ebenso. Seit zwei Jahrzehnten leide ich im Winter unter einer Winterdepression – mal schlimmer, mal weniger schlimm. Als ich vor 5 Jahren abnahm und sie besonders schlimm wurde habe ich mir da eine Lampe gekauft. Aber seitdem ist sie selten zum Einsatz gekommen. Zum einen wegen des Zeitaufwands – ich finde nur selten Zeit eine halbe Stunde ohne was zu tun, direkt vor der Lampe zu sitzen – und direkt vor der Lampe muss es sein, sonst ist die Lichtintensität zu gering. Und zum zweiten kann man drauf wetten, dass dann jemand kommt und dumme Fragen stellt.

Das andere ist, dass ich normalerweise im Winterhalbjahr mehr zustande bringe – egal ob es die Pflege der Website ist oder das Schreiben von Bücher. Bei kaltem Wetter findet man wenig Lust raus zu gehen und auch die Gartenarbeit fällt weg. Wenn ich die Seiten zähle die ich pro Halbjahr zähle, dann ist das relativ klar. Derzeit  stagniert auch dies. Ich denke ich brauche mal wieder was neues. Irgendwann ist aus allem die Luft raus. Sicherlich hat der eine oder andere festgestellt, das es auf der Website keinen Aufsatz über GRAIL, Juno und das MSL gibt, also die drei letzten Raumsonden. Ich habe keine Lust drauf und auch nicht das Material gefunden das ich mir wünsche, auch wenn es vielleicht für andere sicher ausreichend oder das gewünschte ist. Durch die Bücher hat sich aber in der Einstellung geändert. Ich habe keine Lust mehr eine Woche lang mich durch Informationen zu kämpfen zusammenzuschreiben etc., wenn ich die gleiche Zeit doch auch an einem Buch schreiben kann.

Trotzdem – auch die Zeit der Bücher neigt sich dem Ende zu. Es gibt sicher viele Gründe ein Buch zu schreiben. Man könnte es tun um reich zu werden – nun wer die Platzierungen bei Amazon anschaut weis, dass dies bei mir nicht die Motivation sein kann. Dann wäre da noch die Resonanz, also wohlmeinende Kritiken. Aber zum einen gibt es da auch nicht gerade so viel, sowohl öffentliche wie auch Mails von der Website (nicht nur wegen der Bücher) und professionelle Buchkritiken habe ich nicht mehr angestrebt, seit ich die erste vom DLR-Magazin gesehen habe. Sven Piper weist mich ab und an auf neue für sein Buch hin und das ist auch eher entmutigend. Sein Buch hat sicher einige Schwächen, aber solche Zerrisse wie ich gesehen habe sind unangemessen. Ich bin wohl nicht dickfellig genug, meine Bücher an denen ich so lange gearbeitet habe, von unqualifizierten Rezensenten Zerreisen zu lassen. Für mich die wichtigste Motivation ist, das ich selbst etwas davon habe, das heißt, ich will über die Dinge schreiben die mich interessieren und bei denen ich selbst nichts zum Nachschlagen habe. So dass ich beim Schreiben auch was hinzulerne. Nur habe ich da so alles, was mich interessiert, schon weitgehend beackert. Also irgendwie ist auch da die Luft raus. Es wird Zeit für ein neues Projekt, etwas was mich wieder in Bann nimmt.

Von Sven Piper habe ich auch einen Link über ebooks bekommen. Bei uns ist das ja noch nicht so der Renner. Bei der derzeit gerade laufenden (oder schon zu Ende gegangenen Buchmesse) war von einem Marktanteil von 1% die Rede. So, wie es zumindest BOD macht, bei dem ich die Printausgaben publiziere, wundert mich das nicht. Da ist das ebook nur wenig preiswerter (etwa 80% des Preises der Printausgabe). Da man das Papier, den Druck und vor allem den kompletten Versand spart, finde ich ist das viel zu teuer. Dazu kommt, das man bei BOD das aus den Druckvorstufen herstellt, also PDF oder Postscript, während die meisten epub Formate auf HTML basieren. Also das finde ich dann schon  etwas schräg.

Trotzdem nahm ich den Bericht das zum Anlass doch nochmal das Kindle Programm bei Amazon zu besuchen, auch weil dort von 70% Verdienstspanne die Rede war. Bei den Printausgaben beträgt mein Anteil so um die 20%. Also bei den meisten Büchern bin ich skeptisch ob sie auf einen klassischen ebook Reader passen, wegen der vielen Bilder die drin sind. (iPad läuft außer Konkurrenz, ist aber auch kein ebook Reader). Aber ich habe mal als Luftballon nach einigen Anläufen „Was ist drin“ konvertiert und hochgeladen. So 100$ sauber geht das nicht. Denn ein erzeugtes Inhaltsverzeichnis scheint in der Simulation nicht zu funktionieren und Seitenumbrüche sieht man auch nicht mehr. Aber dafür wird es erheblich günstiger als die Printausgabe sein – 5,64 Euro anstatt 16,98. Ich habe den Preis so festgeklopft, dass ich die gleiche Marge bekomme. Damit BOD nicht meckern kann, habe ich auch den Text leicht verändert, vor allem Tippfehler korrigiert, damit es nicht ganz der gleiche Inhalt wie bei der Printausgabe ist. Wenn’s klappt erscheinen dann auch die Computergeschichten dort und das nächste Ernährungsbuch, also alles was nicht zu viele Bilder enthält weil die in den e-ink Displays doch allzu besch… aussehen.

Das letzte Thema für heute ist ein Absturz – der von ROSAT. er kam heute sogar in den Nachrichten. Wie immer ist nur von dem Absturz die Rede, aber nicht von dem wissenschaftlichen Erbe von Rosat und seiner Bedeutung für die deutsche Weltraumforschung. Selbst auf der Webseite des DLR dominiert der Wiedereintritt. Okay, seit der Kritik an meinem Buch halte von der Öffentlichkeitsarbeit dieser Institution ja nicht mehr viel. Aber das ist schon traurig. Vielleicht sollte das DLR in Zukunft anstatt Satelliten Kugeln aus Eisen starten – die kommen heil auf der Erde an und bescheren ihr dann noch mehr Schlagzeilen. Denn über ihre Forschung und ihre Ergebnisse schreibt sie ja nichts, das ist ja im PISA Land auch ganz unwichtig …. Für alle die noch nicht verdummt sind: Hier die Infos von mir über Rosat.

Dann gab es noch am Dienstag eine Sendung auf WDR, um 20:15: „Hund oder Katze – wer ist klüger?“. Nun man wird ich nicht wundern, wenn es unentschieden ausging, schließlich will man es sich nicht mit einer der beiden Gruppen verderben. Meiner Ansicht nach aber ist die Sendung auch nicht fair gewesen, denn es ging nicht so sehr um Intelligenz als vielmehr darin auf den Menschen einzugehen und Gesten oder Wünsche zu deuten. Das da der Hund gut abschneidet muss einen nach der intensiven Domestikation und Anpassung an den Menschen nicht wundern. Ich dagegen meine das Katzen schon aus einem Grund intelligenter als Hunde sind. Es gibt ein Sprichwort: „Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“. Wer andere dazu bekommt das sie für einen arbeiten, der muss doch intelligent sein oder?

3 thoughts on “Trübe Tage, ebooks und ROSAT

  1. Moin,

    es ist interessant wie haeufig kreative, z.b. Authoren, Kuenstler, Programmierer, zum einen Nachtaktiv sind, zum andern im Winter produktiver werden.

    Bestes Beispiel ist hier Linus, der in einer langen Mitwinternacht von September ’91 bis Maerz ’92, ein komplettes Unix Look Like Betriebssystem aus einem Task Switcher entwickelte.

    ciao,Michael

  2. Ich hab ähnliche Probleme mit Winterdepression
    anstatt diese Lampe zu kaufen, habe mir Tageslicht Birne gekauft.
    Vorteil die Tageslicht Birne brennen bei Farb Temperatur 10000°K
    und vermittelt Sonniges Tageslicht.

    Bei mir steht die frage ob ich nebenbei als Illustrator arbeiten kann
    Hier in Belgien beginnt der Wahnsinn immer Groteskere Zuge anzunehmen.
    weil Illustratoren, Grafiker und Kunster müssen als Selbständige Arbeiten.
    bis jetzt könnte man über „Nebenerwerbs Tätigkeit“ diese Schicksal entkommen
    Doch dieser Status wurde Abgeschafft und jetzt gilt nur noch Selbständige Status
    das wieder bedeutet zu Lohnsteuer die jetzt Mir entwendet wird
    musste ich alle drei Monate ZUSÄTZLICH 640 Euro Lohnsteuer drauf zahlen
    also 2560 Euro pro Jahr wenn ich als Illustrator arbeiten will
    Ob ich dabei verdiene oder Nicht, diese Lohnsteuer ist zu zahlen…

  3. Die Lichttherapie ist in den Skandinavischen Ländern sehr erfolgreich und in ihrer Wirkung anerkannt.
    Ich nutze auch im Winter jeden möglichen Sonnenstrahl und achte auf ausreichend Bewegung. Welch großen Einfluss Bewegung auf mich hat erstaunt mich selber. Da ich kein begeisterter Sportler bin versuche wenigstens regelmäßig zu schwimmen und 1 bis 2 mal pro Woche 1-2 Std. Spazieren zu gehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.