Bernd Leitenbergers Blog

Das etwas andere Arbeitszeitkonzept

Ich arbeite ja derzeit wieder bei einer Firma und programmiere dort. Das mache auch recht gut oder um einen Mitarbeiter dort zu zitieren: „Bernd programmiert schneller als ich Pflichtenhefte schreiben kann“. Aber es ist auch recht anstrengend. Abends bin ich richtig fertig und wenn ich dann was mache, dann nur ein kleines Spielchen oder ich lege mich aufs Sofa und lasse mich berieseln und warte bis ein Kätzchen auf mich drauf hüpft, was derzeit sehr wahrscheinlich ist, da einer meiner Katzen wieder eine Intensivkuschelhase hat.

Es macht mir viel Spaß, zumal ich auch die Rückmeldung habe, dass mein seit 2001 gepflegtes Programm dort fleißig im Einsatz ist und auch genutzt wird. Aber es ist eben sehr anstrengend. Und das bringt mich zu meinem heutigen Thema: Arbeitszeit. Bei uns in Deutschland haben wir so um die 3 Millionen Arbeitslose und von den ALG-II Empfängern wollen ja auch einige arbeiten. Nicht zu vergessen die die aus der Statistik rausfallen wie die in Altersteilzeit befindlichen, die bei Umschulungen etc.

Auf der anderen Seite arbeitet der größte Teil der Bevölkerung 40 Stunden die Woche, viele sogar mehr. Dann bleibt in der Woche kaum Freizeit, wenn man noch die Zeit für die Fahrt zur Arbeit hinzurechnet und dann ist man eben meistens fertig. Es wird erwartet, dass man Vollzeit arbeitet. Teilzweitarbeit wie sie auch viele Alleinerziehende oder die Elternteile einer Familie die Kinder betreuen wünschen würden sind die Ausnahme. Warum also anstatt diesem propagierten Grundeinkommen ein anderes Konzept. Das der weniger Arbeitszeit für alle, dafür Vollbeschäftigung.

Nun ja es wird nie Vollbeschäftigung geben, weil es immer Stellen gibt, die nicht besetzt werden und Leute was suchen wo gerade eben keine Stellen vorhanden sind so z.B. bei den so beliebten Studienfächern Biologie, Philosophie und Germanistik. Aber von denen die Arbeit suchen, könnten die meisten auch Arbeit haben, wenn alle weniger arbeiten könnten. Genauso könnte man anstatt Ganztageskrippenplätze anzubieten, auch besser die Kinder von den Eltern betreuen lassen, wenn es möglich wäre, dass ein Elternteil eben nur halbtags abreitet.

Der Staat könnte ganz einfach die Rahmenbedingungen schaffen indem er das Steuersystem ändert. Es ist heute orientiert an dem Verdienst. Warum es nicht zumindest teilweise oder total auf die Arbeitszeit umstellen. Mein Vorschlag: Pro Arbeitsstunde pro Woche 1% Steuersatz. Also wer 20 Stunden arbeitet – 20 % Steuersatz. Wer 40 Stunden abreitet – 40% Steuersatz (entsprechend 50% mehr Lohn verglichen mit 20 Stunden). Anstatt allen Vergünstigungen beim Steuerrecht und Zuschüssen für Kinder gäbe es für Ehepaare die Regelung, dass die Stunden zusammengelegt werden können – Wenn ein Ehepartner also daheim ist, kann der andere seine Stunden mit übernehmen und zahlt bei 40 Stunden in der Woche auch nur 20% Steuer. Anstatt Kindergeld gäbe es 5 Arbeitsstunden pro Woche für das Ehepaar ohne Besteuerung. Workaholics werden viel Geld zahlen und wer nicht arbeitet, aber es könnte, bekommt eine Arbeit für 20 Stunden pro Woche angeboten, für die Allgemeinheit mit entsprechender Bezahlung. Bei Ablehnung gibt es eben dann nur Waren und Gemeinschaftsunterkunft in der Sozial-WG und Kleider aus der Altkleidersammlung. Denn anders als einige Blogleser meine ich dass der Staat sich zwar um alle kümmern sollte, die aus verschiedenen Gründen nicht arbeiten können, aber er nicht die soziale Hängematte ist für die die meinen auf Kosten der Allgemeinheit arbeiten zu müssen. Das bedeutet, dass diese eben auch mit Sanktionen rechnen müssen oder in diesem Falle: einem Lebensstil der das Studenten heute zugemutet wird, aber Harz-IV Empfängern nicht.

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