Bernd Leitenbergers Blog

Es ist auf dem Weg

So, inzwischen ist es auf dem Weg, meine Broschüre zu der Vega (Bei 128 Seiten würde ich noch nicht von Buch sprechen). Es ging so schnell, weil ich das Kapitel ja schon geschrieben hatte für mein Buch Europäische Trägerraketen: Ariane 5 und Vega. Seit dann Mitte Januar der Starttermin anstand habe ich es ergänzt, nach neuen Informationen gesucht und auch gefunden. So konnte ich vor allem die Entwicklungsgeschichte, die sich durch den Fehler in der Z9A Düse ja um zwei Jahre verzögert hatte abschließen, es gibt neue Ergebnisse de Venus II Studie und natürlich wird auch der Jungfernflug in aller Ausführlichkeit besprochen. Leider sind die ESA Fotos wegen der tief hängenden Wolkenschicht und dem automatischen Abgleich der Helligkeit auf den Flammenstrahl eher mau.

Insgesamt sind es 128 Seiten geworden, dass sind rund 20 mehr als im entsprechenden Kapitel im obigen Buch. Diesmal erscheint es auch – als erstes meiner Bücher – gleichzeitig als e-book. BOD hat sich die Veröffentlichung als e-book wohl nochmals überlegt und das kostet nun bei Neuauflagen nichts mehr zusätzlich. Ich stehe dem trotzdem skeptisch gegenüber. Vom von BOD (auf eigene Faust) veröffentlichten Buch über die Diamant und Black Arrow habe ich gerade mal eines verkauft. Von der selbst publizierten „Was ist drin“ Ausgabe noch gar keines. Der Preis kann es auch nicht sein, denn BOD setzt diese recht hoch an (9,90 Euro für dieses Buch, die Printausgabe kostet 11,90), während ich beim Was ist drin Buch einfach dieselbe Marge wie bei der Printausgabe festlegte. Selbst mit Amazon-Gewinn ist dieses aber dann trotzdem noch dreimal billiger als die Printausgabe.

Mal sehen wie es sich verkauft. Wenn es ein Exemplar pro Monat ist, dann wäre ich schon zufrieden, denn zum einen sind die Verkäufe seit einem dreiviertel Jahr enorm stark rückläufig, auf weniger als die Hälfte des Vorjahrsniveaus und zum anderen verkaufen sich die drei „Einzelausgaben“ von Band 1 seltsamerweise schlechter als dieser. Ich dachte es gibt mehr Interesse weil man sich so auf den Träger beschränken kann, der für einen interessant ist. Wer also alles über die Ariane 1-4 wissen will muss nicht das Ganze Buch über alle nationalen Träger in Europa ab 1965 kaufen. Aber dem ist nicht so. Der dicke Band wird dreimal häufiger verkauft als die Einzelhefte. Immerhin habe ich da von einem DLR-Mitarbeiter die Rückmeldung erhalten, dass er dieses Buch sehr interessant fand. Ansonsten scheint es bei unserer nationalen Raumfahrtagentur ja das Anspruchsniveau sehr hoch zu sein, denn sowohl in öffentlichen Rezensionen wie auch in Kommentaren von Angestellten des DLR zu meinen Büchern scheint man von Ihnen zu erwarten, dass dort nicht öffentlich zugängliche Dokumente zu finden sind oder Informationen die man nicht im Internet findet.

Ich werde mich nun mal an die Computergeschichten machen, damit ich mal mit den Büchern fertig werde (zwei andere sind ja auch noch im Manuskriptstadium). Da hatten sich ja auch noch zwei Korrekturleser gemeldet. Vielleicht probe ich mal was wagemutiges und teile das Buch zwischen beiden auf. Angesichts der mauen Verkaufszahlen bin ich aber sehr unschlüssig wie es weiter gehen soll. Reich werde ich sicher nicht. Aber immerhin war es bisher so, dass die Investitionskosten für das Buch im ersten Jahr wieder rein kamen. Wenn das Interesse aber gleich Null ist, dann kann ich mir die Arbeit sparen. Ideen hätte ich ja viele, die meisten werde ich schon wegen geringer Nachfrage nie angehen, so ein Raumsondenlexikon, analog zum Trägerlexikon. Wichtig erscheint mir nur noch eine Broschüre über das Mercury Programm, als Abrundung zur frühen amerikanischen bemannten Raumfahrt. Da habe ich ja schon über Gemini uns Skylab geschrieben. Mal sehen, mit dem was ich jetzt in der Arbeit habe bin ich auch so dieses Jahr noch beschäftigt (eine Neuauflage von Band 1 des Raketenlexikons ist ja auch noch ausstehend). Vielleicht fängt sich ja noch alles in einem Jahr.

Da wir ja gerade Kunst hatten und selbst Nicht-Originalgemälde, sondern nur signierte Drucke schon vierstellige Summen kosten sollte ich wohl anders verfahren: Die Bücher nur noch im Farbdruck mit dickem Papier (200 g/m²) und Struktureinband drucken und dann nicht mehr über den Handel verkaufen sondern nur noch direkt, handsigniert – für 1190 Euro anstatt 11,90 Euro. Das wäre recht einträglich. Nur kaufen die, die sich das leisten können wohl eher Klecksbilder. Aber vielleicht probiere ich es mal mit Rohmanuskriptseiten, voller Tipp, Schreib- und Grammatikfehler, lasse die rahmen und erkläre sie für Kunst (Da-Daismus oder was weiss ich…)

 

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