Angewandte Chemie

So heute die Auflösung auf die Frage beim letzten Blog. Walther Nernst bekanntester Beitrag zur Chemie war die Entdeckung des dritten Hauptsatzes der Thermodynamik für den er 1920 den Nobelpreis erhielt. Was erwartet man von einem Chemiker der sich mit Thermodynamik beschäftigt, wenn er sich auf ein Landgut zurückzieht und dann Viehzucht betreibt? Er wurde gefragt was er denn züchten wollte, lehnte aber die gängigen Vorschläge wie Pferde, Rinder ohne Schweine ab: „Ich verschwende doch nicht mein Futter zur Heizung der Umgebung! Ich züchte isotherm“ sagte er und zog Karpfen auf.

Eine kluge Wahl. Es zeigt wie Chemiker ihr Wissen nutzbringend anwenden. Fische benötigen als wechselwarme Tiere viel weniger Futter als Vögel oder Säugetiere. Bei uns Menschen ist es so, dass bei wenig Bewegung ungefähr drei Viertel der Nahrung nur benötigt wird um unseren Körper auf 37 Grad Celsius zu heizen. So kann man viel Futter einsparen. Es geht noch weiter Karpfen sind Pflanzenfresser und kommen wenn die Dichte nicht zu hoch ist in Teichen ohne Zufütterung zurecht (damals gab es noch keine Massentierhaltung wie heute, vor allem nicht in Ostpreußen wo es genügend Land gab). Also wenig Futtereinsatz – viel Fleisch. Continue reading „Angewandte Chemie“