Facebook – ich mag das nicht

In einer Woche haben die Aktien von Facebook ein Drittel an Wert verloren – Das gefällt mir. Ich fand Facebook noch nie sympathisch. Nicht nur seit das Unternehmen vor einigen Jahren wegen seiner Datenschutzbestimmungen in die Kritik geriet. Das wurde ja immer schlimmer. Inzwischen geht es ja in Richtung völliger Überwachung des Users und Nutzung aller dabei gewonnenen Daten für Werbung (und was kommt dann noch?). Wenn ich mir die aktuelle ct‘ ansehe, dann ist das beängstigend was da gemacht wird und was möglich ist. Es geht in Richtung „Big Brother“, denn Facebook kann auch ihr Surfverhalten überwachen. Man braucht dazu nur einen „I like Button“ auf einer Seite, denn man nicht mal anklicken muss. Das laden der Seite reicht und in den Cookies legt Facebook ab, dass sie das besucht haben. (dieser Blog hat natürlich keinen „I like that“ Button). Überflüssig zu sagen, dass ich nicht bei Facebook bin. (es gibt einige Namensvetter dort, aber mich nicht).

Ich konnte aber schon mit dem Konzept nichts anfangen. Warum sollte ich an einer bestimmten Stelle alle Kontakte öffentlich präsentieren und für alle irgendwelche Nachrichten präsentieren. Also bei mir bestehen Kontakte aus persönlichen Beziehungen. Und die sind unterschiedlich. Wenn ich in den Urlaub gehe sollte das meine Familie und Kollegen an der Arbeit wissen. Aber muss das ein Schulkamerad wissen, denn ich seit 10 Jahren nicht mehr gesehen habe? Also wenn ich etwas mitzuteilen habe, geht das direkt und wenn ich mich mit jemanden unterhalten will dann auch. Dass ein Unternehmen das auch noch missbraucht ist dann eigentlich nur die Krone des ganzen.

Ich muss aber auch sagen in „Social Nets“ bin ich ein Technikmuffel. Ich konnte auch nicht den tieferen Sinn von Twitter erkennen. Vor allem nicht im Internet das nichts vergisst. Bei meinem Blog habe ich wenigstens die volle Kontrolle über das was ich publiziere. Aber bei einem Dienst?

Man sollte sich von allen Diensten emanzipieren. Also ich rücke inzwischen von Google ab. Der Grund ist einfach: Alles was ich von Google benutzt habe wird eingestellt. Google Video, Google Notebook. Es ist weniger die auch hier platzierte Werbung. Das ist nicht die Art von Service die ich im Kopf habe,

Schlimm finde ich, dass Facebook aufgewertet wird. Praktisch jede Firma, jede Fernsehproduktion hat eine Facebook Seite und wirbt damit. Besonders schlimm finde ich das beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Da wird regelmäßig kritisch über facebook berichtet und dann gibt es bei jedem Magazin doch die Einblendung der facebook Adresse und oft sogar den Hinweis. „Besuchen sie uns bei facebok“. Leute, Glaubwürdigkeit sieht anders aus.

Ich wünsche Facebook dass sie pleite gehen, aber dem scheint nicht so zu sein. Aber wenn eine Firma die mit den Daten ihrer Mitglieder Schindluder betreibt diese verliert oder die Einnahmen ausbleiben, dann ändert sich vielleicht bei dem Datenschutz bei anderen Firmen was.

6 thoughts on “Facebook – ich mag das nicht

  1. Mal ganz pragmatisch gefragt: Kannst Du mir EIN konkretes Beispiel nennen, bei dem Dir durch die Nutzung der erwähnten Daten irgendein wie auch immer gearteter, AKUTER (nicht nur ideeller) Nachteil entsteht?

    Eine Antwort auf diese Frage habe ich bisher noch von keinem Datenschutz-Verfechter gehört…

  2. http://www.wired.com/threatlevel/2011/01/birgitta-jonsdottir/

    Isländische Politikerin und Wikileaks Sprecherin, Birgitta Jonsdottir, wurden vom US Gericht per Einstweiliger sämtliche Daten in Twitter abgeschnorchelt.
    Inklusive Adresse, IPs, Kreditkartendaten … sie wollten das ganze Paket.

    Und falls Amiland zu weit entfernt ist, hier was aus Deutschland:
    http://www.internet-law.de/2012/02/amtsgericht-lasst-facebook-account-beschlagnahmen.html

    Deshalb und genau deshalb sollte man genau aufpassen was man von sich preisgibt.
    Facebook löscht übrigens gar nichts: Ein Student hat nach einigen Jahren von Facebook alle Daten erklagt und hat daraufhin eine CD mit 1200 Seiten PDF bekommen in dem alles stand, absolut alles.
    Facebook löscht halt nichts. Persönliche Nachrichten werden halt nur als gelöscht markiert und nicht mehr angezeigt. Das FBI kann sie trotzdem lesen.

  3. Donnerwetter, dann ist Google Chrome also auch bald Geschichte, oder?
    Ich hab ja inzwischen auch mal das Vergnügen gehabt, mit dem Browser zu surfen. Mein eindruck ist durchwachsen. Er ist zwar schnell, aber da er auf relativ neuen Rechnern lief, hat das nichts zu bedeuten, denn der Firefox ist darauf auch schnell. Aber die Menü leiste, die eigentlich nicht vorhanden ist, und diese neumodische Symbolleiste zur Navigation, die fand ich einfach nur doof. (Okay, die hat der Firefox in den Standardeinstellungen auch, aber das kann man mit entsprechenden Add-ons ändern.)

    Und dise ganzen like-buttons müssten sich doch auch irgendwie blockieren lassen, schätze ich mal. Wenn nicht über den Werbeblocker, dann doch möglicherweise über die Firewall. Oder täusche ich mich da?

  4. Im Grunde ist das wie mit dem Handy-Wahn: Je weniger man zu sagen hat, desto dringender muß man das der gesamten Menschheit mitteilen. Wen interessiert schon, ob irgend ein Wichtigtuer heute schon gekackt hat?

  5. Was mich am meisten stört, ist, dass für gewisse Geräte mit FB Funktionen geworben wird, z.B. fernseher. Erstens will ich nicht über mein TV auf FB, und zweitens, wer sagt, dass es FB noch geben wird, wenn man das Gerät mehrere Jahre lang braucht.

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