Tolle Geschäftsideen

Als Chemiker kommen einem ja im Laufe des Studiums Ideen, wie man seinen Lebensunterhalt bestreiten könnte wenn man im Traumberuf keine Chance hat. Die meisten sind mehr oder weniger illegal, nutzen aber die chemischen Kenntnisse die man gewonnen hat, wie die Synthese von Rauschgift oder das Entfernen des Entgällungsmittels aus Brennspiritus (man erhält dann steuerfreien preiswerten Alkohol). Seit Al-Quaida käme ja noch die Herstellung von Bomben dazu, doch denke ich zahlen die nicht gut genug. Continue reading „Tolle Geschäftsideen“

Wir machen alles national

Nun ist ja erneut die Liberty in die Schlagzeilen gekommen. Ich will gar nicht über das Konzept in technischer Weise diskutieren, aber eines ist schon auffällig. Es werden immer mehr Konzepte immer mehr Träger. Nehmen wir mal nur das CCDev Programm. Da bewerben sich nun (die Aufzählung ist sicher nicht vollständig, Spezialisten über bemannte Raumfahrt mögen mich da korrigieren) mindestens vier Träger:  Die Falcon 9, die Atlas V, die Liberty und die New Shepard. An Raumfahrzeugen gibt es das CST-100, den ream Chaser, die Dragon, ebenfalls die New Shepard und die noch namenlose ATK/Lockheed Kombination. Continue reading „Wir machen alles national“

X und das Shuttle

Es heißt ja immer, man soll sich kein X für ein U vormachen lassen, aber diesmal geht es um ein SpaceX das man sich für ein Space Shuttle vormachen lässt. Nun rückt ja der COTS 2/3 Start näher (derzeit geplant für den 19 oder 22.sten Mai, klappt er an diesen Tagen nicht so führen einige ungünstige Umstände (Abschattung der Solarzellen beim Anflug, Progress und HTV Transporter welche Vorrang haben) dazu, dass er sich bis mindestens Mitte Juli verschiebt. Weil SpaceX mal wieder so in dem Meldungen kommt habe ich diese verfolgt und plötzlich machte es klick – die ganzen Aussagen hatte ich doch schon mal gehört.

Und richtig. Es gab schon mal ein Trägersystem, dass angetreten war:

  • den Transport in die Umlaufbahn radikal zu verbilligen
  • alle Trägerraketen abzulösen
  • enorm oft zu starten.

Das war das Space Shuttle. Pläne in den siebziger Jahren sahen bis zu 572 Flüge über einen Zeitraum von 13-14 Jahren mit 5 Orbitern vor. Jeder Orbiter sollte zwölfmal pro Jahr starten und preiswerter als eine Delta Trägerrakete sein. Die USA stellten daraufhin Mitte der achtziger Jahre ihre Trägerraketenproduktion ein. Continue reading „X und das Shuttle“

Die Sache mit der Laktose

Da in dem Käse, den ich aktuell esse (wie viele Lebensmittelchemiker, habe ich die Angewohnheit beim Essen nebenbei die Verpackungen unter die Lupe zu nehmen) fett draufsteht „laktosefrei“ wird es mal Zeit, die Laktose und ihre Unverträglichkeit unter die Lupe zu nehmen.

Zuerst einmal: Was ist Laktose? Laktose oder Milchzucker ist ein Disaccharid, also ein Zucker, der aus zwei Elementarzuckern aufgebaut ist, in diesem Falle einem Molekül Glucose und einem Molekül Galactose. Wer es genau wissen will: Aufgrund der Bindung zwischen dem ersten C-Atom der Galaktose und dem 4-ten der Glucose und lautet der chemische Name 4-(β-D-Galactopyranosyl)-D-glucopyranose. Die Laktose ist nach der Saccharose oder dem Rohr- und Rübenzucker das zweithäufigste Disaccharid in der Nahrung. Sie kommt allerdings ausschließlich in Milch vor, wo sie das einzige Kohlenhydrat ist. Alle Säugetiere enthalten Laktose in der Milch. Bei Kuhmilch sind es rund 4,7%. Frauenmilch enthält 7,1%. Die Milch der Säugetiere, die wir konsumieren, hat einen Laktosegehalt zwischen 2,8 und 7,4 % (Extreme: Rentier und Esel), wenn man sich auf die häufigsten Milchsorten von Ziege, Schaf und Kuh beschränkt, sind es nur rund 4,3 bis 4,8% in der Milch. Continue reading „Die Sache mit der Laktose“

Wie kommt JUICE zu Jupiter

Die nächste ESA „Cornerstone“ Mission ist JUICE, eine Raumsonde die über mindestens drei Jahre Vorbeiflüge an Europa, Ganymed und Kallisto machen soll und schließlich in einen Orbit um Ganymed einschwenken soll. Noch gibt es wenig über die Raumsonde, sie scheint nach der Abbildung mit Solarzellen zu arbeiten, was inzwischen ja möglich ist – leichtgewichtige und für den Betrieb bei Jupiter qualifizierte Solarzellen gibt es ja. Die Kosten betragen 850 Millionen Euro – teurer als eine Mars oder Venussonde, aber immer noch billiger als Exomars.

Mit schuld daran ist dass man zum Start eine Ariane 5 braucht – das verwundert nicht, denn auch Juno benötigte die leistungsstärkste Atlas Version, Cassini die Titan 4B und Galileo wäre sogar auf die Shuttle Centaur G Prime angewiesen gewesen.

Zeit also wieder für einen Grundlagenartikel. Ich will die Mission dieser Raumsonde mal aufgreifen um zu zeigen wie JUICE zum Jupiter kommen kann. Es gibt da einige Möglichkeiten. Continue reading „Wie kommt JUICE zu Jupiter“