Die Seelenlage der Verschwörungstheoretiker

Das Hohlkugelmodell brachte mich darauf doch mal die Seelenlage von Verbreitern dieser „alternativen Erklärungsmodelle“ beleuchten. Fangen wir zuerst mal mit dem grundlegenden Unterschied zur etablierten Wissenschaft an. Diese ist ja nicht in Stein gemeißelt sondern entwickelt sich weiter. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass bei der etablierten Wissenschaft eine neue Theorie von Leuten aufgestellt wird, die Phänomene mit den alten Theorien nicht erklären können. Damit die geht muss man sich mit der alten Theorie natürlich genau beschäftigen. Eine neue Erkenntnis kommt nicht so einfach aus dem Nichts. Sowohl Einstein wie auch die Entdecker der Quantentheorie (da waren ja einige beteiligt wie Planck, Bohr und Heisenberg) hatten Probleme mit ihrer neuen Theorie. Einstein führte die kosmologische Konstante ein, weil er anders das damalige statische Universumsmodell nicht in den Gleichungen sah (ironischerweise, ist diese von ihm als „größte Eselei seines Lebens“ bezeichnete Konstante heute tatsächlich von Bedeutung. Planck führte das Wirkungsquantum ein, weil ohne es seine Theorie Probleme hatte bestimmte Dinge zu erklären, hielt das aber für einen Fehler oder einen Notbehelf, bis man die wahre Ursache findet. Diese Zweifel haben Verschwörungstheoretiker nicht. Continue reading „Die Seelenlage der Verschwörungstheoretiker“

Buchkritik: Computergeschichte(n) nicht nur für Geeks

Als ich mein Buch herausbrachte und bei Amazon schaute wie es denn gerankt ist, fiel mir auf, dass es ein Buch mit gleichem Haupttitel schon gibt. Schnell entschlossen, auch weil es eine gute Bewertung hat, habe ich es mir gekauft. Da ich mich immer über Buchkritiken ärgere, die ich bei meinen Büchern ungerechtfertigt empfinde, messe ich es an genau dem was es über sich selbst sagt:

„Geek, Nerd, Fan, Enthusiast, Insider oder einfach nur interessiert? Dieses Buch bietet Computergeschichte in vielen Geschichten: Es startet um ca. 30.000 v. Chr. und zeigt bis in die Zukunft, was es mit der revolutionären Kiste auf sich hat. Von Antikythera bis hin zu altbekannten Rechengiganten. Hier wird programmiert und simuliert, was das Zeug hält. Rechenschieber, Elektronengehirn, Wolken und eine alte Dame namens Ada – lassen Sie sich ein auf eine Reise durch die Zeit. Pausen zum Anschauen, Ausprobieren, Coden und Virtualisieren nehmen Sie sich nach Bedarf!“ Continue reading „Buchkritik: Computergeschichte(n) nicht nur für Geeks“

Zeit für die PC-Industrie erwachsen zu werden

In der letzten Zeit schreibt die ct‘, also die Computerzeitschrift die ich lese, relativ viel über SSD, also „Laufwerken“ aus Flash-Bausteinen die sich für den PC wie eine Festplatte verhalten. Geräte mit 128 GB die zumindest fürs Betriebssystem und eine nicht zu üppige Programmsammlung ausreichen gibt es mittlerweile für rund 100 Euro.

Ich bin beim Überlegen, ob ich mir so was zulegen sollte. Mich nervt so ein bisschen der Systemstart wenn es noch einige Minuten nach der Anmeldung dauert bis man arbeiten kann. Daran ist nicht Windows schuld sondern so vieles was erst mal beim Start die Festplatte scannt – Sykdrive und Googledrive die sich synchronisieren, PSI das nach Programmen sucht und ob Updates nötig sind. Bei all diesem ist die Festplatte am Rödeln, während die Prozessbelastung nur kurzzeitig hoch ist. Continue reading „Zeit für die PC-Industrie erwachsen zu werden“

Textadventures

The HobbitIch will heute mal über eine ausgestorbene Spielekategorie sprechen: Textadventures. Man kann sich streiten was wohl die ältesten Spiele sind, aber zumindest ist wenn man die Verbreitung als Basis nimmt „Adventure“, das erste Spiel. Es wurde im Quellcode in FORTRAN verbreitet und basierte auf einem System in dem ein Forscher seine Ergebnisse präsentierte: Er hatte Höhlen erforscht und man konnte durch diese gehen und bekam Hinweise was man wo sehen konnte (Malereien, Funde etc.). Adventure hatte nun Piraten und Fallen. Es waren Abenteuer zu bestehen wie der Name sagt.

Adventure verbreitete sich rasend schnell. Da die Oberfläche textbasiert war, war es leicht zu portieren und es wurde bald wie ein Virus über das Arpanet verbreitet. Wer das Buch von Trace Kidder, „The soul of a new Machine“ gelesen hat weiß, wie wichtig Adventure war – ein „Benchmark“ des neuen Data General Computers war, dass man dieses Spiel spielen konnte.  Es war auch das erste Spiel, das für den IBM PC erschien – und das erste Spiel von Microsoft, welche diese Version programmierte. Continue reading „Textadventures“

In Memorian: Neil Armstrong

Wie ihr sicher mitbekommen habt, ist gestern Neil Armstrong gestorben. Wie ebenfalls sicher bekannt ist, der erste Mensch, der den Mond betreten hat. Ich bin nicht besonders gut in Nachrufen, aber ich will man leinen versuchen. Neil Armstrong sticht in vielem aus den ersten Astronautengruppen heraus. Er war der einzige Zivilist bei den ersten drei Gruppen, er war als einziger schon vorher bei der NASA angestellt und als einziger war er schon auf einer Rakete unterwegs – er war X-15 Pilot. Und er war der einzige nach der ersten Astronautengruppe der schon im Koreakrieg war (mit 19).

Wie seine Kollegen von Apollo 11 war er nur zweimal im All. Historische Bedeutung bekam er dadurch, dass er bestimmt wurde als Erster auszusteigen. Als es angekündigt wurde, wurden technische Gründe vorgeschoben – die Astronauten landeten in Montur und nach der Landung war es so, dass Armstrong an der Tür stand, während Aldrin auf der anderen Seite war. In der Enge der Kabine die Plätze zu tauschen wäre riskant gewesen (wie sich bei der Mission zeigte, war es so eng, dass ein Schalter abbrach als ein Astronaut beim Bewegen aneckte, netterweise, war es der Schalter zum Starten des Aufstiegstriebwerks – er konnte aber mit einem Kugelschreiber überbrückt werden). Doch beschlossen wurde es vorher jn einem Meeting zwischen Chris Kraft, Deke Slayton, George Low und Bob Gilruth als Erster bestimmt der den Mond betreten sollte. Vorher gab es eine Diskussion wer der erste sein sollte – Aldrin verwies darauf, dass der LM-Pilot Chef dieses Raumfahrzeugs sei, also als erster aussteigen sollte, er drängte auch darauf dass die Wahl auf ihn fiel und machte sich nicht besonders beliebt. Andererseits ist natürlich der Kommandant Chef des ganzen Raumfahrzeugs und der Mission, er führte auch die Landung durch. (Bei Apollo war der Job des LM-Piloten der undankbarste, denn er beschränkte sich darauf, bei der Landung dem Kommandanten Daten vorzulesen, damit dieser nicht die Instrumente im Blick halten musste sondern durchs Fenster schauen konnte wohin er steuerte) Continue reading „In Memorian: Neil Armstrong“