Bernd Leitenbergers Blog

Vorsicht vor dieser Website

Zu meiner in letzter Zeit sowieso schlechten Laune haben einige Mails beigetragen, die ich in der letzten Woche bekam. Den Anfang machte eine Klage, dass meine Artikel ohne Referenzen sind. Die Dame hat zuerst mal Copyright und Referenzen durcheinander gebracht (keine Referenzen = kein Copyright). Das aber bei der Antwort dann eingesehen. Ich bin mir dessen durchaus bewusst. In neuen Aufsätzen baue ich in den Fließtext Links ein, manchmal auch unten, aber in einem Großteil gibt es keine. Bei den alten weil ich es damals nicht für nötig hielt. Bei ganzen Gruppen wie Computer oder Lebensmittel/Ernährung weil ich nicht nachschlagen muss bzw., wenn, dann kann ich eben nur ein Fachbuch angeben.

Die Dame meinte, dass „Deshalb ist eine Seite, die selber keine Quellenangabe macht, keine Referenz für solche Artikel auf wikipedia oder sonst wo im Internet. Geschweige für Studienarbeiten in Papierform. Ich weiß, Sie haben sich den Inhalt auf Bernd-Leitenberger.de nicht ausgedacht und sind auch nicht von selbst darauf gekommen. Deshalb gilt Ihre Seite nicht als vertrauenswürdige Referenz und Quelle.“.

Ich habe ihr angeboten, wenn sie sich auf einen bestimmten Artikel bezieht ich nachschauen kann. Beim Durchlesen komme ich meist drauf woher ich es habe und sie wäre nicht die erste der ich so helfen konnte, aber sie hat sich nicht mehr gemeldet. Aber wenn jemand von der Wikipedia hier mitliest: merkt euch das ist keine zuverlässige Quelle, wenn ihr das auch meint, dann entfernt die 321 Links auf meine Seiten.

Dann bekam ich die schon eher verständliche Frage, warum in meinen Artikeln kein Datum drin ist. Und das setze ich nun auch wirklich um. Das Dateidatum ist leider nicht brauchbar, weil die meisten Webseiten ja über mehrere Computergenerationen umgezogen sind und ich auch den Quelltext mit einem Programm bearbeite, z.B. um Werbung zu entfernen oder einzufügen oder VG-Wort Marken einzufügen. Immerhin. Der Schreiber reagierte nicht verärgert, im Gegensatz zum nächsten.

Er fragte zuerst nach ob eine Überarbeitung des RTG Artikels geplant ist weil doch dort viele Rechtschreibfehler drin seien. Ich verweise dann immer, weil die meisten Schreiber ja meinen es wäre ein oder zwei Artikel die man korrigieren müsste, das es derzeit 1050 Artikel mit einer Gesamtlänge von 33 MB sind, oder wenn man es in Normbuchseiten ausdrückt: rund 15000 Seiten. Das ist meiner Ansicht nach einfach nicht in endlicher Zeit machbar. Ich habe dann auch dazu geschrieben, dass ich weiß das ich eine gewisse Betriebsblindheit habe, also Dinge die anderen auffallen nicht bemerke, einfach weil ich so schreibe, auch wenn’s nicht grammatikalisch korrekt ist.

Auf Verständnis traf ich nicht. Hier die Antwort.

„das ist aber mal eine lustige Antwort ! *LOL* Das mit dem Korrekturlesen verstehe ich nicht ganz – man liest doch automatisch beim Schreiben mit > Korrektur in Echtzeit. So daß pro A4 Seite vielleicht mal ein (in dem Fall tolerierbarer) Fehler auftritt. Also ich auf meiner verspielten Experimentier- und Hobbyseite könnte mir ja jede Menge Fehler leisten, aber jemand, der seriöses Fachwissen verbreiten will…………..nun ja. Die Erfahrung zeigt allerdings: Wertschätzung der Sprache geht Hand in Hand mit Wertschätzung der Solidität des dargebotenen Fachwissens. Immerhin ist Ihre Antwort dennoch wertvoll, weil man jetzt die Personen, die einem lieb und teuer sind, davor warnen kann, sich Ihrer Seite zwecks Erkenntnisgewinn zu bedienen; dafür meinen Dank.“

Also wenn ihr eine Website besuchen wollt, bei der grammatikalisch alles in Ordnung ist, dann geht mal zu http://www.letterchip.de/.

Na gut was soll man dazu sagen.? Ich muss mich nicht beweisen. Ich habe Links von Raumfahrtagenturen und Lehrstühlen die L&R unterreichten. Ein Professor in Aachen hat sogar Seiten in Gutenberg Manier kopiert und in ein Skript eingebunden. Beim Themengebiet Computer und Lebensmittelchemie kann ich auf zwei Abschlüsse verweisen mit einem Notendurchschnitt der in beiden Fällen deutlich über „gut“ lag. Trotzdem ärgere ich mich über solche Mails immer wieder, denn im Prinzip sagt er ja etwas höflich: „wer Fehler in Deutsch macht, der ist auch fachlich inkompetent“ und er ist nicht der erste.

Ich finde das nicht nur ziemlich unverschämt, es ist leider auch ein Ausdruck der Mentalität die sich so in den letzten Jahren eingeschlichen hat. Diese Art Ansprüche zu stellen. Anstatt sich zu freuen, wenn man etwas aufbereitet findet, wofür man sonst Stunden bis Tage suchen müsste um die Informationen zusammenzutragen. (Einfach mal alles was im RTG Artikelan Fakten drin steht in anderen Quellen suchen und schauen wie lange man braucht, bis man alles gefunden hat, dann weiß der Leser wovon ich rede) muss alles perfekt sein. Das es sich um die Website einer Privatperson handelt, nicht die einer Zeitung oder einer Raumfahrtagentur, wo bezahlte Redeakteure alles verfassen, fällt unter den Tisch, dasselbe Anspruchsniveau wird angelegt.

Vor allem weiß ich nicht wie ich das Problem lösen sollte. Eine Grammatikprüfung habe ich nur in Libreoffice, doch den HTML Code den das produziert ist voller Spezialtags. Ich kenne das Problem schon wenn ich Texte von den Büchern übernommen habe. Aber erst alles dort verfassen und dann bereinigen führt zu HTML Dateien die fürchterlich aussehen. Also eine Lösung ist das nicht, zumal das Paket meinen Schreibstil nicht bemängelt, sondern nur offensichtliche Fehler. Jeden Artikel nachkorrigieren kann ich auch nicht lassen (dazu fehlen schon Korrektoren) und wenn dürfte ich ihn danach ja selbst nicht mehr editieren. Vielleicht sollte ich eine Warnung bei jeder Website anbringen wie diese:

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