Kann der Mond einen Durchmesser von 3480 km besitzen?

Vor ein paar Tagen bekam ich eine Frage wo der Fragesteller Details über die Luna 17+21 Mission gestellt. Da in dem Grundton herauszuhören war, dass er bezweifelt das es diese jemals gab (wie auch Apollo), dachte ich mir „Ach schon wieder jemand der auf die Moon-Hoaxer“ reingefallen ist und habe ihn mal auf die LRO aufnahmen der Landeplätze von Luna und Apollo verweisen.

Dann bekam ich diesen Artikel zugeschickt und ich habe natürlich sofort nachgefragt, ob ich euch den nicht präsentieren darf. Wie die Argumentation übrigens verläuft zeigt sich darin, dass in der ersten Fassung Lunochod 2 noch 60 Bogensekunden zurücklegte und als ich sagte das 60 Bogensenkunden nur eine Bogenminute sind, sind es in dieser Fassung dann schon 60 Bogenminuten… Ja Einheiten und Zahlen sind dehnbar, zumal die Angabe ja aus der Luft gegriffen ist (wer seiner Quellenangabe folgt stellt fest dass der Weg nicht gerade ist und sich zwischen 30°28′ und 30°55′ erstreckt also 27′. Offensichtlich hat er aber auch nichts davon gehört das der Umfang im kartesischen Koordinatensystem vom Breitengrad abhängig ist, denn beim Nordpol sind alle Längengrade in einem Punkt. Aber, schaut selbst und entdeckt noch mehr. Mich würde nur interessieren wer der arme Physikstudent ist, der das nachgerechnet und für richtig befindet (er verweist auf einen).

Der Artikel ist sehr lehrreich, auch wenn nicht in der Richtung die der Autor befürchtet, er deckt sich aber mit dem was schon Günther Praal über das Seelenleben der Moon-Hoaxer sagte:

http://www.youtube.com/watch?v=EQ__wgjgckE

So, nun aber Bühne frei für Rolf Keppler:

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Programmvorstellung

Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich nachdem ich seit März praktisch ununterbrochen nur an den Büchern gearbeitet habe, ich nun wieder was anderes machen will. Ich habe mich einigen alten Programmierbaustellen zugewandt und in den letzten eineinhalb Wochen an einem älteren Programm von mir gearbeitet. Ich habe mir sogar etwas vorgenommen und durchgesetzt, was ich überhaupt nicht mag: Dokumentieren. Programmieren, das ist kreativ, herausfordernd, das macht Spaß, vermittelt Erfolgserlebnisse, aber Dokumentieren – betrachte ich als lästige Pflicht. Ich mach’s, wenn ich bei einem Kunden bin und einen Auftrag habe, meistens ungefragt und nebenher, vor allem weil ich diese Programme dann für Jahre nicht mehr sehe / benutze und ich so in die Hilfe reinschreiben kann, was das ganze eigentlich macht, oder warum ich bestimmte Dinge so gelöst habe. Das erlaubt es mir, mich schnell wieder einzuarbeiten und beim letzten Auftrag war es dann so, dass ich die Funktion der Programme besser verstand als die Leute die sie in den letzten Jahren benutzt haben. Continue reading „Programmvorstellung“

Experten im Fernsehen

Ihr wisst ja schon das mir Alfons Schubeck ziemlich auf die Nerven geht. Meine Mutter schaut sich ja diese „Kochshows“ an und da tauchen eigentlich immer dieselben gestalten drauf und Alfons Schubeck hat mit Sicherheit einen hohen Nervfaktor.

Also mal ein Zitat „Das im Spinat viel Eisen drin ist, das hat 1877 ein Arzt gefunden, seit 1931 wissen wir das dem nicht so ist, aber Eisen hat er und Folsäure….“ zack Schnitt zum nächsten Kandidaten.

Das erste was ich mich frage ist, was das in der Form soll. Außer das dies extrem angeberisch rüber kommt, ist der Nutzen für den Zuschauer gleich Null. Zuerst mal stimmt nicht die Jahreszahl. 1890 gab es die erste Veröffentlichung von Gustav von Bunge und auch 1931 wurde nicht korrigiert, denn eine zweite Veröffentlichung von Bunge (ja so heißt der Arzt, Herr Schubeck) von 1904 hat schon den korrigierten Wert. Also zwei falsche Angaben im ersten Satz. Gehen wir weiter. Spinat enthält wirklich relativ viel Folsäure, das stimmt, aaaber was bitte nutzt uns diese Information? Wofür braucht man Folsäure? Was kann passieren wenn man nicht genug zu sich nimmt? Und ist der Bedarf eher gedeckt oder gibt es eher einen Mangel? All das was bleibt uns Schubeck schuldig (ich natürlich nicht: Folsäure ist Bestandteil von Coenzymen die Methylgruppen zwischen Molekülen übertragen. Als solches ist es in zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt, vor allem im Eiweißstoffwechsel und bei der DNA/RNA Synthese. Ein Mangel wirkt sich daher zuerst bei den Zellen aus die den größten Umsatz haben, also schnell auf- und abgebaut werden, das sind die Blutkörperchen, es kommt zu einer Anämie. Folsäure gehört zu den Vitaminen bei denen die durchschnittliche Zufuhr nur knapp die Empfehlung erreicht. Vor allem Schwangere haben oft einen Mangel, was besonders schlimm ist, da Folsäuremangel im frühen Schwangerschaftstadium Missbildungen beim Säugling verursacht). Continue reading „Experten im Fernsehen“

Vor den geostationären Satelliten – Teil 3

So und heute im dritten und letzten Teil geht es um die ersten geostationären Satelliten.

Die Lösung war der geostationäre Orbit, der schon 1948 von Arthur C. Clarke vorgeschlagen wurde, aber für den man erheblich mehr Energie brauchte als für die bisherigen Umlaufbahnen. Schlimmer noch: Die Distanz zum Sender ist sechsmal höher und die Abschwächung der Signale entsprechend größer. Trotzdem wurde schon im Februar 1963 die COMSAT Cooperation gegründet mit dem Ziel geostationäre Satelliten zu entwickeln. Die ersten waren jedoch noch öffentlich finanziert. Continue reading „Vor den geostationären Satelliten – Teil 3“

Vor den geostationären Satelliten – Teil 2

So weiter gehts mit dem Artikel über die frühen Kommunikationssatelliten, diesmal um Versuche in der Erdumlaufbahn mit aktiver Datenübertragung.

Daher war der nächste Versuch einen Satelliten mit aktivem Sender zu benutzen. Die ersten Versuche waren Courier 1A und 1B. Courier 1B war nach einem Fehlstart am 4.10.1960 der erste aktive Nachrichtensatellit, auch wenn er nur eine verbesserte Version des SCORE Experiments an Bord einer Atlas B war (die rein zufällig auch in den Orbit gelangte). Der Kugelförmige Satellit war mit Solarzellen bedeckt welche den Strom für die Sender und Batterien lieferten. Durch die Belegung der ganzen Oberfläche war keine besondere Ausrichtung nötig. Der 230 kg schwere Courier gelangte aber nur in eine 967 x 1214 km hohe Umlaufbahn. Damit hatte er nicht dauernden Sichtkontakt zwischen Ost- und Westküste der USA. Er arbeitete daher nach dem „Store and Forward“ Prinzip: Er empfing die Signale speicherte sie auf Magnetband und spielte dieses auf Kommando wieder ab. Mit dieser Methode konnte man aber auch prinzipiell Distanzen überbrücken die transkontinental waren. Nach 17 Tagen fiel Courier 1B aus, was erklärt warum man Echo als passive Satelliten entwickelte. Ursache war ein desynchronisierter Zeitgeber: Damit man den Satelliten nicht missbrauchen konnte, mussten die Signale zeitlich genau abgestimmt werden mit einer internen Uhr. Ohne diese Synchronisation akzeptiere Courier keine Signale. Continue reading „Vor den geostationären Satelliten – Teil 2“