Radikalislamismus

Ihr habt sicher die Nachrichten gehört, dass nun auch die deutsche Botschaft von Islamisten gestürmt wurde. Es ist ja nichts neues. Wir hatten das schon bei dänischen Mohammed-Karikaturen, Predigern aus Amerika die den Koran verbrennen. Immer gehen Masen auf die Straßen und greifen ausländische Einrichtungen an. Was immer wieder bestürzt ist, wie aufgebracht Leute demonstrieren weil irgendetwas in einem fremden Land angeblich ihren Glauben verletzt (ich glaube nicht das diese sich die Mühe machen, das nachzuprüfen, sondern sie glauben irgendwelchen Predigern). Das sind ja keine „Demonstrationen“, sondern sie eskalieren immer in Gewalt. Und sie sind immer Freitags. Der Freitag ist der Sonntag im Islam. Doch während bei uns der Tag eher besinnlich und als Ruhetag geprägt ist, auch wenn das in den letzten Jahrzehnten mit zahlreichen Erlaubnissen für verkaufsoffene Sonntage durchlöchert wurde, scheint der islamische „Sonntag“ wohl eher einer für Radau und Gewalt zu sein. Steht das so im Koran? Denn ihr Glaube bringt die Leute ja zu diesen Exzessen.

Was auffällt ist, dass diese „Demonstration“ immer in arabischen Ländern auftreten. Andere islamisch geprägte Länder, wie Indonesien scheinen nicht betroffen zu sein. Wohl deswegen, weil dort der Islam toleranter ist und es auch andere Religionen dort gibt. Weiterhin auffällig ist, dass anders als bei uns es keine Gegenbewegung gibt. Also niemand sich gegen diese Bewegungen wendet. Man kann zwar sagen, dass dies radikale Strömungen sind. Aber bei uns haben Radikale keine Chancen Botschaften zu stürmen und sie haben auch keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Wenn bei uns eine Nazidemonstration angekündigt ist, dann kann man sicher sein, dass nicht nur die Polizei vor Ort ist, sondern es erheblich mehr Gegendemonstranten gibt.

Das dies voraussehbar war, ist nichts neues. Schon am 28.4.2012 berichtet der Fokus über Warnungen von Innenminister Friedrich nach den Mohamed Karikaturen bei Nazi Demonstrationen. Was aber das wesentliche Problem ist, ist das keines dieser arabisch-islamischen Ländern Toleranz kennt in unserem Sinne. Sprich Toleranz gegenüber andersdenkenden, anderen Religionen, aber auch anderen Islamisten die eine liberalere Haltung oder Auffassung des Koran haben. In vielen dieser Ländern sind Christen benachteiligt, teilweise verfolgt. Sie dürfen zumindest ihre Religion nicht offen ausleben. Im Iran kann man wenn man zum Christentum konvertiert zum Tode verurteilt werden. Im Irak tobt seit dem letzten Golfkrieg ein Krieg zwischen Schiiten und Sunniten und auch da werden die Bomben besonders gerne an Feiertagen vor Moscheen oder Heiligtümern gezündet. Also mit Religion hat das wenig zu tun.

Dazu kommt in vielen Ländern der Versuch, die Scharia als Ersatz für die Strafgesetzgebung zu etablieren, worauf das hinausläuft wissen wir ja beim Iran. Was aber auch auffällig ist, ist das keines dieser Länder technologisch mit Europa oder Ostasien mithalten kann. Die Ölstaaten haben zwar viel Geld und können sich jede Technologie kaufen, aber sie können keine entwickeln und bei den anderen Staaten ohne diese Einnahmequelle sieht es nicht anders aus. Das erinnert mich an die Geschichte. Im Mittelalter waren die arabischen Länder Europa wissenschaftlich überlegen. Dort wurden die Erkenntnisse der alten Griechen erweitert, neue Bücher über Astronomie geschrieben und Erfindungen gemacht. In Europa beschränkte man sich auf das Kopieren der alten Bücher und auch nur denen die zum christlichen Weltbild passten. Toleranz gab es nicht. Immer wieder Judenprognome und dann die Kreuzzüge um Jerusalem zu befreien (beim ersten wurden alle nichtchristlichen Einwohner der Stadt niedergemetzelt). Zur gleichen Zeit war der Islam tolerant. Vor den Kreuzzügen war es kein Problem, das christliche Pilger nach Jerusalem kommen konnten und den Juden und Christen in den islamischen Ländern zu dieser Zeit ging es gut. Sie konnten ihrer Religion nachgehen.

Bei uns begann mit der Renaissance nicht nur die Wissenschaft zu erblühen und damit auch die technische Entwicklung die bis heute anhält, sondern die Macht der Kirche und ihr Einfluss auf den Einzelnen schwand. Sie versuchte am Anfang ja noch über die Inquisition aufzuhalten, dass die Wissenschaft Weltbilder verbrietet die nicht in ihr Konzept der göttlichen Weltordnung passten (Giordanno Bruno wurde verbrannt, weil er den Gedanken äußerte, dass es noch viele bewohnte Planeten gäbe und jeder Stern vielleicht von Planeten mit Bewohnern umkreist wird, Galileo Galilei musste der Vorstellung, dass die Sonne im Mittelpunkt des Sonnensystems steht abschwören), aber sie konnte es nicht aufhalten. Damit schwand auch die Macht der Kirche, auch wenn es lange dauerte bis Dinge wie Hexenverbrennungen aufhörten. Gerade das europäische Mittelalter zeigt wie die Religion den Fortschritt aufhalten kann. Im Mittelalter waren die meisten Städte rückentwickelt. Es gab anders als im römischen Reich keine Kanalisation, kein funktionierendes Straßensystem, keine Wasserver- und -entsorgung. Auch die Anbaumethoden in der Landwirtschaft entwickelten sich zurück und die Kunst Maschinen wie Kräne oder Hebebühnen zu bauen oder wasserfesten Beton ging verloren.

Die arabischen Länder sind ein Beispiel wie sich Gesellschaften rückwärts entwickeln. Wir gehen ja davon aus, dass sich Gesellschaften weiter entwickeln, offener werden. Auch unsere. Man muss nur mal sehen welche Rechte Frauen vor 50 Jahren hatten und das Homosexuelle heiraten dürfen ist ja auch noch nicht so neu. Ich weiß noch ziemlich genau was es für ein Schock war als man in den Achtzigern erfuhr, das Rock Hudson Aids hatte – weniger das er Aids hatte, als vielmehr das er schwul war. Bei Freddy Mercury hat man sich ein paar Jahre später nicht mehr aufgeregt. Aber die arabischen Staaten sind in gesellschaftlicher Hinsicht zurückentwickelt ins Mittelalter. Bedenklich ist auch, dass gerade in den Staaten die nun endlich frei wählen können diese religiösen Gruppen wie die Muslimbrüder an die Macht kommen.

8 thoughts on “Radikalislamismus

  1. Religiöser Fanatismus ist schon ein Problem, nicht nur im Islam, auch in den „zivilisierten“ Ländern. Ständig müssen irgendwelche übereifrigen Trottel provozieren, und die Regierungen lassen das zu. Wir haben ja Meinungsfreiheit. Nur wenn die dafür mißbraucht wird, Menschen umzubringen, hört der Spaß auf. Der Sinn dieser Provokationen ist ja, die Moslems zu Gewalttaten aufzuhetzen. Das ist im Grunde nichts anderes, als eine Anstiftung zum Mord. Und so sollte das auch von der Justiz behandelt und bestraft werden.
    Aber ist man denn überhaupt an einer friedlichen Einigung interessiert? Oder braucht man mal wieder einen Vorwand für einen neuen Krieg? Wie die Bush-Lügen beim Irakkrieg.

  2. Also, dass man die Meinungsfreihiet einschränken soll, weil man Extremisten nicht provizieren soll, weill es dann Mord und totschlag gibt, ist der erste Schritte diesen Extremisten recht zu geben. Jeder Mensch hat ein freier Will, und entscheidet für sich. Sie entscheiden, dass sie wegen dieses Filmes randalieren und Botschaften anzünden. Der Film zwingt sie nicht dazu.
    Man könnte sie abgewöhnen, in dem man jeden Tag so Filme rauslassen würde, da könnten sie mit randalieren, gar nicht nach kommen.

    Zu den arabischen Wissenschaftler: Das waren gar keine Moslem, sondern arabische Christen die plötzlich zu Gang zu den Büchern aus der Antike hatten. Und das der Islam mehr tolerant war, ist auch nicht ganz richtig. Christen mussten eine besondere Steuer entrichten, quasi Schutzgeld. Und da war es den Moslem gelegen, dass nicht alle zum Islam konvertierten, da sie sonst die Steuer nicht mehr bezahlen mussten, sowie das restliche Geld auf noch mehr Personen verteilt werden musste,

  3. Fanatismus gibt es überall, und der ist nicht unbedingt an Religion gekoppelt. Ich möchte in diesem Zusammenhang an den Antikommunismus erinnern. Auch die Rechtsradikalen gehören in diese Richtung des nichtreligiösen Fanatismus. Weiterhin möchte ich die Behandlung von Hartz4 Empfänger in diese Kategorie einordnen. Meist kommt dieser Radikalismus aus einer Position der Schwäche und Unwissenheit. Warum musste der Kapitalismus in den USA verteidigt werden, wenn er denn so überlegen war? Ich denke weil in den USA nur die weinigsten über den Kommunismus bescheid wussten. Oder in Deutschland weil nur wenige über die Situation der meisten Hartz4 Empfänger bescheid weiß. Da wird dann von den Medien ein Pseudowissen installiert. Man denke dabei nur and die im breiten Maße verwendete Herabwürdigung durch Begriffe wie „Pleitegriechen“ „soziale Hängematte“ „Faulenzer“ und andere Methoden der Volksverhetzung. Die Menschen im Ausland sind grundsätzlich „unfähig, korrupt, stolz, faul…“ Es ist and der Zeit daß „die Welt am Deutschen Wesen genesen soll“. Es gibt auch in Deutschland wieder Todesopfer des rechten Radikalismus. Zur Zeit wird ausserdem in unsäglicher Weise durch die Medien der Boden für militärische Gewalt bereitet. Es ist schon wieder so weit, daß die Interessen Deutschlands auch militärisch im Ausland gesichert werden müssen. Dabei sind die Motive unserer Verbündeten immer gut und Ehrenhaft, die der Anderen immer zweifelhaft oder sogar verwerflich. Wenn man den zur Zeit gängigen Pressekampagnen folgt, dann ergibt sich ein gutes Verständnis der Gefühlslage und der Situation vor dem zweiten Weltkrieg.

  4. „Die Ölstaaten haben zwar viel Geld und können sich jede Technologie kaufen, aber sie können keine entwickeln und bei den anderen Staaten ohne diese Einnahmequelle sieht es nicht anders aus.“
    Das ist definitiv verkürzt dargestellt. Der Iran entwickelt z.B. jede Menge Technologie incl. Raketen und Kerntechnik selbst. Die Frage ist welche Kapazitäten haben die Länder wirklich, und wie sieht die ausländische Konkurrenz aus. Auch wenn die Arabischen Staaten groß aussehen, haben sie doch nur eine geringe Bevölkerung. Die wenigen gut ausgebildeten Menschen sind irgendwie in der Ölindustrie und der Dienstleistungsbranche für den Eigengebrauch beschäftigt, und aus dem Ausland kommt zu billigen Preisen was man sich sonst nur wünscht. Wie soll da eine eigenständige Industrie entstehen. Man stelle sich vor, Luxenburg wollte eine eigenständige KFZ Industrie aufbauen. Geld ist auch da genug vorhanden. Also bitte nicht auf die Arabischen Staaten und den Islam herabsehen. Die Entwicklung einer eigenständigen Industrie erfolgt aus Aufwand/Nutzen Erwägungen und gemäß der wirtschaftlichen und personellen Ressourcen.

  5. Ich denke, der Islam selbst befindet sich in einer Krise. Man hört viel zu selten gemäßigte Stimmen, die dem gewalttätigen Wahnsinn Einhalt bieten wollen. Aus meiner Sicht gibt es dafür nur zwei mögliche Ursachen: entweder gehört derartige Intolleranz zum Islam oder radikale Gruppierungen haben schon die Überhand gewonnen.

    Der Kampf gegen Al Kaida und ähnliche Terrorgruppen wird zunehmend mit Drohnen geführt. Unzählige unbeteiligte Menschen kommen dabei zu Tode. Die offizielle Zählweise der USA erklärt jedes männliche Opfer im wehrfähigen Alter zum Kombatanten. Damit stellen sich die Opferzahlen in der Zivilbevölkerung unrealistisch niedrig dar.
    Die durch den Westen angewandte Gewalt schürt natürlich Hass.
    Asymmetrische Kriegsführung beinhaltet leider auch, dass die fanatisierten Täter weder durch Todesgfahr noch durch sonstige Strafen von ihrem Handeln abzubringen sind.
    Um den Konflikt gewaltsam zu entscheiden, müßten wir Methoden anwenden, die einer modernen Zivilisation unwürdig sind. Die Wehrmacht hat im II. Weltkrieg jeden Widerstand mit unbeschreiblicher Brutalität erstickt. Dahin dürfen wir nie wieder zurückfallen! Uns bleibt letztlich nur der Rückzug und die „Islamische Welt“ sich selbst zu überlassen.
    Das wird man aber nicht tun, geopolitische und wirtschaftliche Interessen stehen dagegen.

  6. Intolleranz gehört zum Islam nicht mehr als zu anderen Religionen. Die gibt es überall. Die Frage ist, welchen Einfluß solche radikale Sekten haben. Fast immer stehen dann politische Ziele dahinter. Daß gerade im Islam die Fanatiker so die Oberhand haben, ist ein Relikt aus dem kalten Krieg. Die USA haben ja alles aufgebaut, was sich als Waffe gegen den Sozialismus verwenden ließ. Oft hat sich das Ganze dann gegen sie selbst gewendet.
    Die Taliban oder Saddam Hussein wurden erst durch die Unterstützung der USA zu einem Machtfaktor. Vorher waren das nur unbedeutende Spinner.
    Oder die Exilkubaner: Sie wurden angeworben, ausgebildet und ausgerüstet für eine Invasion in Kuba. Als diese dann abgeblasen wurde, standen sie plötzlich ohne Geld da. Also mußten sie sich selber welches besorgen. Die vorhandene Ausrüstung war eine gute Voraussetzung, um in den Drogenschmuggel einzusteigen. Von einer Invasion in Kuba redet seit Jahrzehnten kein Schwein mehr, aber den Drogenschmuggel haben die USA bis zum heutigen Tag am Hals…
    Dazu kommt, daß sich die USA weltweit recht unbeliebt gemacht haben. Besonders in den arabischen Ländern. Kein Wunder, wenn dann irgend welche Kleinigkeiten den Topf zum Überlaufen bringen. Schon alleine der Käse mit „Krieg gegen Terror“. Klar, man beseitigt die Gewalt am besten, indem man noch mehr Gewalt macht. Schon die Grundidee ist absoluter Schwachsinn. Ist es da ein Wunder, wenn auch auf der Gegenseite die Dummheit regiert?
    Irgendwie erinnert das Verhältnis USA-Israel zu den Arabern an die Zeit der Indianerkriege. Um als „Guter“ dazustehen, wurde fleißig verhandelt. Und wenn es dann Verträge gab, und die auch erfüllt werden sollten, wurde fleißig provoziert. Nicht vom Staat, sondern von „freien“ Privatpersonen. So lange, bis es gereicht hat irgend einen Hitzkopf zum Losballern zu bringen. Dann mußte man sich ja wehren, und alle Verträge waren vergessen. Angefangen hat die Gegenseite, zumindest in den Augen der Öffentlichkeit. Was hinter den Kulissen passiert ist, steht in keiner Zeitung. Das Prinzip funktioniert immer wieder, so zuverlässig, als ob die Rappelköpfe von der Gegenseite bezahlt würden. Und dieses Video paßt genau ins Schema. Klar daß man von US-Seite nichts dagegen tut.
    Das wirklich perverse daran ist aber, daß solche Gegenaktionen nie die Schuldigen trifft, sondern immer irgend welche völlig Unbeteiligte, die gerade greifbar sind.

  7. Ich denke wir müssen einfach akzeptieren, dass es einen recht großen Teil der Welt gibt, der völlig anders denkt und andere Rechtsvorstellungen hat als wir. Patriarchische Strukturen sind dort bedeutsamer als das staatliche Gemeinwesen. Die Rechtsprechung ist von anderen Wertvorstellungen geprägt.
    Supergefährlich wird es, wenn religiöse Eiferer auf westlicher Seite in das Geschehen eingreifen. Islamistische Fanatiker bezeichen den Westen zwar als „Kreuzfahrer“ aber das stimmt ja so nicht. Es ist ein Kulturkampf und ein Machtkampf, bei dem sich eine Seite auf ihre religösen Wurzeln als integrierendes Element stützt bzw. diese missbraucht.
    Ich würde es auch begrüßen, wenn die USA ihre agressive Außenpolitik zurückfahren würden. Das werden sie aber nicht tun.

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