Bernd Leitenbergers Blog

Radikalislamismus

Ihr habt sicher die Nachrichten gehört, dass nun auch die deutsche Botschaft von Islamisten gestürmt wurde. Es ist ja nichts neues. Wir hatten das schon bei dänischen Mohammed-Karikaturen, Predigern aus Amerika die den Koran verbrennen. Immer gehen Masen auf die Straßen und greifen ausländische Einrichtungen an. Was immer wieder bestürzt ist, wie aufgebracht Leute demonstrieren weil irgendetwas in einem fremden Land angeblich ihren Glauben verletzt (ich glaube nicht das diese sich die Mühe machen, das nachzuprüfen, sondern sie glauben irgendwelchen Predigern). Das sind ja keine „Demonstrationen“, sondern sie eskalieren immer in Gewalt. Und sie sind immer Freitags. Der Freitag ist der Sonntag im Islam. Doch während bei uns der Tag eher besinnlich und als Ruhetag geprägt ist, auch wenn das in den letzten Jahrzehnten mit zahlreichen Erlaubnissen für verkaufsoffene Sonntage durchlöchert wurde, scheint der islamische „Sonntag“ wohl eher einer für Radau und Gewalt zu sein. Steht das so im Koran? Denn ihr Glaube bringt die Leute ja zu diesen Exzessen.

Was auffällt ist, dass diese „Demonstration“ immer in arabischen Ländern auftreten. Andere islamisch geprägte Länder, wie Indonesien scheinen nicht betroffen zu sein. Wohl deswegen, weil dort der Islam toleranter ist und es auch andere Religionen dort gibt. Weiterhin auffällig ist, dass anders als bei uns es keine Gegenbewegung gibt. Also niemand sich gegen diese Bewegungen wendet. Man kann zwar sagen, dass dies radikale Strömungen sind. Aber bei uns haben Radikale keine Chancen Botschaften zu stürmen und sie haben auch keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Wenn bei uns eine Nazidemonstration angekündigt ist, dann kann man sicher sein, dass nicht nur die Polizei vor Ort ist, sondern es erheblich mehr Gegendemonstranten gibt.

Das dies voraussehbar war, ist nichts neues. Schon am 28.4.2012 berichtet der Fokus über Warnungen von Innenminister Friedrich nach den Mohamed Karikaturen bei Nazi Demonstrationen. Was aber das wesentliche Problem ist, ist das keines dieser arabisch-islamischen Ländern Toleranz kennt in unserem Sinne. Sprich Toleranz gegenüber andersdenkenden, anderen Religionen, aber auch anderen Islamisten die eine liberalere Haltung oder Auffassung des Koran haben. In vielen dieser Ländern sind Christen benachteiligt, teilweise verfolgt. Sie dürfen zumindest ihre Religion nicht offen ausleben. Im Iran kann man wenn man zum Christentum konvertiert zum Tode verurteilt werden. Im Irak tobt seit dem letzten Golfkrieg ein Krieg zwischen Schiiten und Sunniten und auch da werden die Bomben besonders gerne an Feiertagen vor Moscheen oder Heiligtümern gezündet. Also mit Religion hat das wenig zu tun.

Dazu kommt in vielen Ländern der Versuch, die Scharia als Ersatz für die Strafgesetzgebung zu etablieren, worauf das hinausläuft wissen wir ja beim Iran. Was aber auch auffällig ist, ist das keines dieser Länder technologisch mit Europa oder Ostasien mithalten kann. Die Ölstaaten haben zwar viel Geld und können sich jede Technologie kaufen, aber sie können keine entwickeln und bei den anderen Staaten ohne diese Einnahmequelle sieht es nicht anders aus. Das erinnert mich an die Geschichte. Im Mittelalter waren die arabischen Länder Europa wissenschaftlich überlegen. Dort wurden die Erkenntnisse der alten Griechen erweitert, neue Bücher über Astronomie geschrieben und Erfindungen gemacht. In Europa beschränkte man sich auf das Kopieren der alten Bücher und auch nur denen die zum christlichen Weltbild passten. Toleranz gab es nicht. Immer wieder Judenprognome und dann die Kreuzzüge um Jerusalem zu befreien (beim ersten wurden alle nichtchristlichen Einwohner der Stadt niedergemetzelt). Zur gleichen Zeit war der Islam tolerant. Vor den Kreuzzügen war es kein Problem, das christliche Pilger nach Jerusalem kommen konnten und den Juden und Christen in den islamischen Ländern zu dieser Zeit ging es gut. Sie konnten ihrer Religion nachgehen.

Bei uns begann mit der Renaissance nicht nur die Wissenschaft zu erblühen und damit auch die technische Entwicklung die bis heute anhält, sondern die Macht der Kirche und ihr Einfluss auf den Einzelnen schwand. Sie versuchte am Anfang ja noch über die Inquisition aufzuhalten, dass die Wissenschaft Weltbilder verbrietet die nicht in ihr Konzept der göttlichen Weltordnung passten (Giordanno Bruno wurde verbrannt, weil er den Gedanken äußerte, dass es noch viele bewohnte Planeten gäbe und jeder Stern vielleicht von Planeten mit Bewohnern umkreist wird, Galileo Galilei musste der Vorstellung, dass die Sonne im Mittelpunkt des Sonnensystems steht abschwören), aber sie konnte es nicht aufhalten. Damit schwand auch die Macht der Kirche, auch wenn es lange dauerte bis Dinge wie Hexenverbrennungen aufhörten. Gerade das europäische Mittelalter zeigt wie die Religion den Fortschritt aufhalten kann. Im Mittelalter waren die meisten Städte rückentwickelt. Es gab anders als im römischen Reich keine Kanalisation, kein funktionierendes Straßensystem, keine Wasserver- und -entsorgung. Auch die Anbaumethoden in der Landwirtschaft entwickelten sich zurück und die Kunst Maschinen wie Kräne oder Hebebühnen zu bauen oder wasserfesten Beton ging verloren.

Die arabischen Länder sind ein Beispiel wie sich Gesellschaften rückwärts entwickeln. Wir gehen ja davon aus, dass sich Gesellschaften weiter entwickeln, offener werden. Auch unsere. Man muss nur mal sehen welche Rechte Frauen vor 50 Jahren hatten und das Homosexuelle heiraten dürfen ist ja auch noch nicht so neu. Ich weiß noch ziemlich genau was es für ein Schock war als man in den Achtzigern erfuhr, das Rock Hudson Aids hatte – weniger das er Aids hatte, als vielmehr das er schwul war. Bei Freddy Mercury hat man sich ein paar Jahre später nicht mehr aufgeregt. Aber die arabischen Staaten sind in gesellschaftlicher Hinsicht zurückentwickelt ins Mittelalter. Bedenklich ist auch, dass gerade in den Staaten die nun endlich frei wählen können diese religiösen Gruppen wie die Muslimbrüder an die Macht kommen.

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