Baustellen

Da ich gerade mit einer Erkältung laboriere und mir auch die Themen fehlen, will ich mal wieder einen kleinen Smalltalk-Blog einschrieben (nein, nicht über dieser Programmiersprache). Es geht um das was ich als „Baustelle“ bezeichne. Eine Baustelle ist etwas, was ich eigentlich tun sollte, aber zu dem ich aus verschiedenen Gründen nicht komme.

Also als Baustelle habe ich derzeit folgendes: Ich wollte einen Programmparser für eine Skriptsprache neu schreiben, effizienter mit besserem Syntaxcheck. Da bin ich noch ganz am Anfang, dann schwebt mir ein neues Programm vor um Notizen zu verwalten. Ja so was gibt es schon, aber ich mach lieber alles selbst….

Dann habe ich mir vorgenommen mein Skript für die DHBW nochmals zu überarbeiten und um einige Rechenbeispiele aus dem Maschinenbau zu ergänzen (Problem: Ich habe das nicht studiert und weiß nicht was gute Beispiele sind). Meine Website für unser Ferienhaus müsste überarbeitet werden, vor allem aus Zig Fotos die besten rausgesucht und die alten ersetzt werden, also eine eher tröge Geduldsarbeit.

Tja, man fragt sich nun was ich mache? Nun natürlich nichts von dem da oben. Ich habe von Hans den ersten Teil des Manuskripts vom Diätbuch zurückbekommen, nachdem ich gefragt hatte. (Die Kommentare waren übrigens sehr nützlich Hans!) Hintergrund war, dass mein Verlag das !“Was ist drin“-Buch auch als ebook rausbringen will und damit es hier nicht zu Problemen kommt (ich habe es schon vor einem Jahr selbst publiziert) wollte ich es substanziell modifizieren. Da dieses Buch auch mit einer Einführung in die Ernährung beginnt, lag es nahe hier die deutlich umfangreichere des Diätbuchs zu verwenden. Dann gibt das eine das andere. Die Leute bemängelten eine fehlende Referenztabelle, also habe ich die in einigen Tagen Fleißarbeit (es gibt über 300 Zusatzstoffe)  erstellt, wobei ich gleich auch feststelle, das es vier neue Zusatzstoffe gibt. Und wenn ich mir die Arbeit schon mache, warum dann nicht gleich auch den Teil, der offensichtlich für viele am interessantesten ist, als eigenständige Broschüre zu veröffentlichen? Kurzum, es gibt bald eine Broschüre über E-Nummern und Zusatzstoffe. Genauso ist geplant den Einführungsteil des Diätbuches über Ernährung noch um die wichtigsten Aspekte der verschiedenen Ernährungsformen und Ernährungsabhängigen Krankheiten zu ergänzen (Übergewicht ist ja schon dabei) und daraus auch eine kleine Broschüre über Ernährungsgrundlagen zu machen.. Und da ich dabei war, habe ich auch gleich die Website über die Bücher neu strukturiert und die Kategorien neu geordnet.

Nur ist das natürlich alles nicht das was ich eigentlich tun wollte oder sollte. Irgendwie sind Bücher bei mir noch in oberster Priorität einsortiert. Das mag dran liegen, dass ich selbst viele Bücher habe, zuerst anfange in Büchern zu lesen wenn ich was nachschlage und damit auch so was wie „beständig“ und „sinnlich“ verbinde. Die Website kann schnell weg sein, wenn der Server mal einen Defekt hat, ich meine Rechnung nicht bezahle oder morgen bei einem Autounfall ums Leben komme, aber die Bücher werden bleiben, zumindest die wenigen Exemplare die verkauft wurden…. Vielleicht spukt in meinem Gehirn noch das Bild von Bibliotheken mit alten Gutenbergbibeln herum. Werner Büdeleter und Heinz Siefahrt sind tot, aber ihre Bücher sind immer noch in meinem Schrank.

Immerhin, ich habe mich ja schon durchgerungen, kein neues mehr zu schreiben, weil es sich einfach nicht lohnt, wenn ich den Aufwand und das Ergebnis betrachte. Das hindert mich aber nicht daran, „weils ja viel weniger Arbeit ist“, wie bei obigen Beispielen bestehende Inhalte zu extrahieren, zu modifizieren oder zu ergänzen. Aber ich lerne dazu: derzeit bin ich bei „Baustelle“ US-Trägerraketen, Auflage 2, an der ich seit 2010 arbeite. Sie wird nun auch endlich erscheinen. knapp die Hälfte ist durchkorrigiert und dann ist Schluss mit der Baustelle. Offen ist nur wie ich es rausbringe, nur als e-Book, oder ein Exemplar doch gedruckt für mich oder doch regulär? Und wenn dann noch die Ernährungsfragen durch sind, dann ist auch wirklich Schluss mit allen Büchern. Das wird allerdings noch dauern, weil ich im ersten Teil des Jahres sowohl meine DHBW Vorlesung habe, wie auch mein Kunde eine Systemweiterung will. Obwohl ich den Wunsch äußerte, dass es mir später im Jahr lieber wäre, alleine um die Arbeit übers Jahr aufzuteilen, anstatt in den ersten 4 Monaten viel zu tun zu heben, in den folgenden 3 dann wenig und dann gar nichts, war dies nicht möglich. So werde ich zwischen Januar und März nichts dran machen können.

Aber wenn alles gut läuft bin ich vielleicht in einem Jahr mit den Ernährungsfragen ganz fertig und sie auch durch alle Korrekturen durch und dann habe ich enorm viel Zeit für meine Baustellen, denn ein Buch braucht, wenn es neu geschrieben wird zwischen 4-6 Monaten Vollzeitarbeit, da ich meistens ja noch Blogs schreibe, sonst was zu tun habe und ja noch ein Leben außerhalb des Computers habe, eher länger, müsste ich in einem Jahr über massig Zeit verfügen. Da sind die bisherigen Baustellen schnell erledigt in einigen Wochen. Obs mir dann langweilig wird? Ich glaube nicht, dann mache ich sicher wieder eine Baustelle auf.

Kennt ihr das? Und wenn ja, was habt ihr für Baustellen?

8 thoughts on “Baustellen

  1. Also das mit den Baustellen kommt mir bekannt vor. Die grösste Baustelle ist mein Leben selbst, aber ist ist wohl bei allen so, also lassen wir das.
    Aber hier mal ein Beitrag über offene Baustellen von mir, der jetzt doch länger geworden ist, als erwartet. Irgendwann um das Jahr 2000 herum kam ich mal auf die Idee, einen Roman zu schreiben, weil ich zuvor das Buch von James N. Frey gelesen habe, das mit: „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ betitelt ist. Nur wollte ich einen Fantasy Roman schreiben, weil dies auch das Genre ist, das ich am meissten lese. Darüber schreibt Frey aber nichts. Im Web hab ich zwar weitere Quellen gefunden, aber die regten eher meine Phantasie an. Also hab ich mir mal eine Menge Gedanken dazu gemacht, wie man denn seine eigene Welt kreieren kann. Und vor allem, was dabei so alles zu beachten wäre. Ein Ergebnis dieser Überlegungen hab ich dann mal zu einem Aufsatz zusammen gefasst, den man hier findet: http://www.welt-der-fantasy.de/forum/viewtopic.php?f=5&t=2492
    Vielleicht geistert er auch noch sonstwo durchs Web, das weis ich nicht, ist aber wahrscheinlich.
    Was jetzt den Roman selbst angeht, so existiert ausser zwei Ordnern voll mit Ideen aus Notizen und Zeichnungen zu Welt, Kultur, Figuren und Handlung noch nicht viel mehr, als eine Rahmenhandlung. Die Figuren selbst sind alle noch viel zu blass, und auch die Welt ist noch zu ungenau, so dass da noch nicht viel von dem passieren kann, was da passieren soll.
    Damit zusammen hängend gibt es ein paar weitere Baustellen, die mit der Umsetzung bestimmter Details zu tun haben. So hab ich mir z.B. einen riesiegen Palast ausgedacht, in dem auch Teile der Handlung stattfinden sollen. Um die Handlung aber auch logisch konsistent zu halten, wollte ich zumindest für mich auch einen Plan haben, nach dem sich der Palast zumindest theoretisch auch bauen liesse, also einen virtuellen Bauplan, wenn man so will. Dazu hab ich mir zwar auch mal ein Architektur CAD-Programm besorgt, aber das hat auch ein paar Tücken, so dass sich meine Ideen damit nicht alle umsetzen lassen. Aber mit einem universellen CAD-Programm wie AutoCAD hab ich mich noch nicht näher beschäftigt, bzw. hab das erst mal liegen gelassen…
    Ein paar Sachen wollte ich dazu auch selber programmieren, weil es sonst keine Lösungen für die Details gibt. So soll ein Teil der Handlung vom Stand der Planeten abhängen. Dazu hab ich ein Sonnensystem definiert um den Verlauf der Handung mit dem Lauf der Planeten zu koordinieren. Damit ich das richtig hinkriege, hab ich mich erst mal etwas näher mit Astronomie beschäftigt. Die Erkenntnis daraus war, das ich bei dem Sonnensystem die Grösse und die damit zusammen hängende Gravitation der Planeten aussen vor lassen sollte. Denn wenn ich die mit herein nehme, dann schlägt das Drei-Körper Problem zu, das in meinem Fall ein Sieben-, bzw. mit Sonne und Mond ein Neun-Körper Problem wäre. Das scheiterte dann an meinen unzureichenden Mathekenntnissen. Und bisher hab ich es noch nicht geschaft, mir die nötige Mathematik selber beizubringen, obwohl ich die Bücher habe, wo sie drin steht…
    Ein weiteres Problem ist die Landschaft. So wollte ich ein paar Gebirgszüge per Landschaftgenerator gestalten. Die gibt es zwar auch schon fertig, aber die liefen auf meiner damaligen Hardware alle nicht vernünftig. Hab dann irgendwann mal ein Buch gefunden, das erklärt wie Landschaftsgeneratoren programmiert werden, und wo sogar entsprechende Software im Quellcode dabei ist. Schön dachte ich, die Quellcodes sind in Turbo Pascal, also kann ich sie ja benutzen und darauf aufbauen. Der Haken dabei: Die Autoren haben nicht alle Quellcodes beigelegt. Die entscheidenden Units lieferten sie nur fertig übersetzt für TP4, 5, 5.5 und 6 mit. Ich hatte aber TP 7 und das mochte die von TP 6 und älter übersetzten Units nicht. Hab mir dann mal vorgenommen, eine Art Wrapper zu schreiben, der den anderen Units vorgaukelt, das zu sein, was sie erwarten, die Funktionalität tatsächlich aber anders umsetzt. Nur ist dieser Wrapper auch noch eine offene Baustelle. Und da frage ich mich mittlerweile, ob es nicht sinnvoller wäre, die Algorithmen komplett neu zu implementieren? – Das wäre aber möglicherweise noch mehr arbeit…

    Soweit mal ein paar offene Baustellen von mir. Bin mal auf Eure Meinungen gespannt.

  2. Danke für das Angebot, aber einen alten TP5.5 Compiler hab ich mir vor einiger Zeit auch schon mal selbst heunter geladen. Jetzt hab ich das Problem, dass das BGI und auch die Selfmade-Grafiktreiber nicht funktionieren, weil eine auf DOS beruhende Vollbildgrafik von Windoof Vista nicht mehr unterstützt wird. Es wäre auch noch die Möglichkeit, das ganze nach Dephi zu portieren, wozu man dann aber auch wieder einen Wrapper bauen müsste. Anderseits denke ich, das es heutzutage vernünftiger wäre, das ganze gleich mit OpenGL aufzuziehen, was die Sache zwar auch nicht gerade vereinfacht, aber portabler macht.
    Für alle, die es interessiert: Das Buch mit den Erläuterungen und der Software zum generieren von Landschaften heisst „Natur als fraktale Grafik“ und wurde von Reinhard Scholl und Olaf Pfeiffer geschrieben. Es erschien 1991 beim Markt und Technik Verlag, ISBN: 3-87791-013-0. Die Software lag auf einer 5.25″ Diskette bei. Ich hab das Buch aber erst in den späten 90er Jahren oder sogar noch später erst in der Bibliothek der FH entdeckt. Da meinte der Bibliotheksleiter irgendwann mal, als ich das Buch zum verlängern mitbringen musste, das es wegen seiens Alters auch aus dem Bibliotheksbestand ausgesondert werden könnte. Das wurde dann auch gemacht, danach haben sie es mir überlassen, was ich sehr schön fand.

  3. Meine Baustellen sind eher unspektakulär und wahrscheinlich typisch für Familienväter Hausbesitzer: Gartenzaun reparieren, Keller aufräumen, altes Kinderbett verkaufen…
    Und was nicht unbedingt nötig ist, bleibt im allgemeinen recht lange unerledigt.

  4. Meine Baustelle ist selbstgebrautes Bier. Dabei will ich alle Hopfensorten durchprobieren. Es dauert aber eine Weile, bis wieder genug Flaschen für den nächsten Brauvorgang ausgetrunken sind. Da werd ich wohl mindestens bis zur Rente zu tun haben. Und bis dahin gibt es bestimmt schon wieder neue Hopfensorten…

    @ Hans: Wäre es nicht einfacher, deinen Roman in eine schon existierende Fantasiewelt zu verlegen? Denkbar wäre da DSA, da gibt es inzwischen schon eine Menge Romane von den verschiedensten Autoren.
    Oder Antamar, ein reines Hobbyprojekt, an dem man auch selber mitbasteln kann.
    http://www.antamar.org/
    Egal ob Programmierung, Entwicklung von Abenteuern und Quests (dafür gibt es dort sogar eine selbstentwickelte Programmiersprache), Hintergrundstorrys für Orte, Läden oder Personen, oder einfach nur Bilder. Wer Ideen hat kann sie dort einbringen. Und man kann dort auch spielen, was sicher weitere Anregungen für einen Roman bringen könnte.
    Hast du mal Terragen probiert? Auf http://www.terradreams.de/MainIndex.php gibt es zum Programm auch gleich noch eine ganze Galerie von damit erzeugten Bildern.

  5. Bezüglich dem Skript hätte ich noch einen Vorschlag: Ich hab zwar auch keinen Maschienenbau studiert, aber ich weis, das die sich ziemlich intensiv mit technischer Mechanik beschäftigen müssen. Also wäre das eine geeignete Fundgrube, um die Leute dann beispielsweise Stabkräfte oder Stabwerke berechnen zu lassen. Und so ein „Stab“ kann im Alltag auch schon mal als „Balken“ bezeichnet werden. Nun weis ich nicht, in welchem Semester die Deine Vorlesung hören müssen, sonst wäre es vielleicht praktisch, irgendwas aus der Thermodynamik zu nehmen. Beispielsweise die notwendige Materialstärke einer Brennkammer bei ansonsten gegebenen Parametern und Formeln. Oder lass sie die Wertetabelle für ein v-t-Diagramm, also ein Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm einer Rakete anhand der Ziolkowski-Gleichung berechnen. Zeichnen können sie es dann entweder mit Calc/Excel oder mit GNUplot was in diesem Zusammanhang wahrscheinlich die besseren Diagramme liefert. Die Grafik selber programmieren ist ja zuviel für einen Anfängerkurs.
    Aber irgendwie frage ich mich, ob die Profs/HiWis vom Fachbereich da nicht besser helfen können? Da müsste es doch auch welche geben, die was vom Programmieren verstehen…

  6. @Elendsoft: Das mit den Rollenspielwelten wie DSA hab ich mir auch mal überlegt, aber die sind mir dann doch zu Umfangreich, bzw. gibt es da ja auch Regeln, an die man sich als Autor zu halten hat. Und falls Du den verlinkten Aufsatz auf welt-der-fantasy von mir gelesen hast: Ich will versuchen, das meisste von dem, was ich da geschrieben habe, auch umzusetzen. Um dann noch mal auf die fertigen Systeme zurück zu kommen: ich weis nicht, wie es da im Einzelnen um mystische Wesen bestellt ist, aber ich hab da noch so ein paar Ideen für Wesen abseits von den üblichen Kandidaten wie Elfen, Zwerge oder Drachen.
    Und ja, Terragen kenn ich auch. Damit hab ich auch schon mal was gemacht, aber da ist es umständlich, ein Gelände mit besitmmten Vorgaben zu entwerfen. Dafür sind mir die Eingabemöglichkeiten zu ungenau. Zumindest in der 0.9er Version. Die 2.x hab ich noch nicht ausprobiert.

  7. Antamar ist auch die nächsten Jahre noch eine Baustelle, da sollte es kein Problem sein eigene Wesen einzubauen. Vorausgesetzt sie passen einigermaßen in diese Welt.

    Bei Terragen müßte es doch reichen, einen Gelände-Editor zu schreiben. Den Rest kann dann ja Terragen machen.

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