Schon wieder eine Gesundheitswarnung

Nein, es ist kein Lebensmittelskandal, aber es lässt doch aufhorchen. Eventuell wird durch die Klimaveränderung wohl bald mehr von diesen Warnmeldungen auf uns zukommen. Das bundeseigene Institut BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) warnt aktuell vor dem Konsum von Freilandspinat und Möhren/Karotten. Es habe durch das verregnete Wetter erhöhte Gehalte an Tetraterpenen beobachtet. Einige dieser Tetraterpene, besonders ein  Stoff namens  β-Carotin haben in Studien eine Steigerung des Dickdarmkrebsrisikos, vor allem bei Rauchern verursacht. Auch bei Nichtrauchern wurde eine Erhöhung des Prostatakrebsentstehung beobachtet. Seit Mai 2006 darf β-Carotin nicht mehr in hohen Dosen an Raucher abgegeben werden, da schon 20 mg/Tag das Dickdarmkrebsrisiko um das doppelte (bei Nichtrauchern um 44%) erhöhten. Diese Menge ist schon in weniger als 200 g Möhren und knapp 500 g Spinat enthalten. In Spinat wurde zudem ein Anstieg der Konzentration an Oxalsäure beobachtet, eine pflanzliche Säure, die natürlicherweise in Spinat aber auch Rhabarber vorkommt. Sie kann zu Nierensteinen und dem Verstopfen der Nierenkanälchen durch Reaktion mit Calcium aus dem Blut führen. Auch aus diesem Grunde sollte man Spinat meiden bis die Gehalte wieder sinken, typischerweise in der dunklen Jahreszeit, denn Spinat aus dem Gewächshaus ist weniger stark mit Oxalsäure und Tetraterpnen belastet als Freilandspinat. Wer trotzdem Spinat essen will, kann ihn mit Milch kombinieren (z.B. Rahmspinat). Dort enthaltene Caseine reagieren mit der Oxalsäure und überführen sie in eine unschädliche Verbindung. Leider erhöht Milch aber auch die Aufnahme des β-Carotins. Möhren sollte man aus dem gleichen Grunde daher nie weichgekocht und mit Fett verzehren. Ist man sie roh z. B. als Rohkostsalat so ist das Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken erheblich geringer. Vor allem Raucher sollten entweder einen Bogen um diese Lebensmittel machen oder an Tagen an denen sie gegessen werden, das Rauchen einstellen. Continue reading „Schon wieder eine Gesundheitswarnung“

Eine Idee für ein langfristiges Venusprogramm

Betrachtet man es aus himmelsmechanischer Sicht so ist unverständlich, warum die Venus so stiefmütterlich behandelt wird. Sie ist nach dem Mond am leichtesten erreichbar. Um in eine zumindest elliptische Umlaufbahn einzuschwenken braucht man nicht mehr Energie als bei Mond und Mars und die Flugzeit ist mit 4-6 Monaten auch recht kurz. Die ersten Raumsonden, die zu den Planeten aufbrachen taten dies auch zur Venus.

Mit der dicken Atmosphäre hat zumindest bei den Amerikanern dann ein Desinteresse eingesetzt, das nicht nur mit der Wissenschaft zu tun hat, sondern auch der Öffentlichkeitsarbeit: man kann die Venus nicht als Planeten verkaufen bei der es eventuell Leben geben könnte oder zumindest mal gegeben hat. Das hat man ja mit Erfolg beim Mars geschafft und probiert es gerade bei Europa und Titan. Es gibt wegen der Wolken auch keine „Pretty nice Pictures“. Beispielsweise wird mit MAVEN im November zum ersten Mal (nach gut 50 Jahren Marsforschung mit Raumsonden) eine US-Raumsonde ohne Kamera starten. Continue reading „Eine Idee für ein langfristiges Venusprogramm“

Über den Mond in den GEO

Von einem normalen GTO  in den GEO gelangt ein Satellit indem er im Apogäum gleichzeitig die Bahn anhebt und durch die Neigung des Geschwindigkeitsvektors zur Bahnebene die Inklination erniedrigt. Die Geschwindigkeit ist errechenbar nach

Vdifferenz = √(VStart² + VEnde² – 2 x VStart x VEnde x Cos(Winkel))

Vdifferenz  steigt rasch am an für 5 Grad (Kourou) beträgt sie 1490 m/s. Für 28,9 Grad (CCAF) sind es schon 1834 m/s und für 51,6 Grad (Baikonur) über 2400 m/s. Würde man von Plessezk aus starten, dem nördlichsten Startplatz, so wären es 2802 m/s. Das ist fast das doppelte. (siehe Grafik) Continue reading „Über den Mond in den GEO“

Wie viel Microcontroller brauche ich?

Ich muss sagen, Microcontroller waren bisher nicht auf meinem Schirm. Sie sind für Programmierer irgendwie unsexy und sie machen ohne Hardware, die sie kontrollieren können auch wenig Sinn. Mit einem Artikel über „Hardware-Hacking“ wurde ich auf das Thema vor einiger Zeit gestoßen und weil viele digitale Meßgeber heute billig sind, genauso wie direkt abfragebare Chip-Kameras, GPS Sensoren oder Bewegungssensoren gibt es etliches, was man heute auch las Privatperson mit einem Microcontroller anstellen kann.

Ich hatte mich als nützliches Projekt für eine Wetterstation entschieden. Das ist programmtechnisch was relativ einfaches: in regelmäßigen Abständen Sensoren abfragen. Die Daten speichern und auf einen Reset warten der signalisiert das man sie abgeholt hat und man von neuem anfangen kann, eventuell noch ergänzt um Routinen fürs Übertragen. Continue reading „Wie viel Microcontroller brauche ich?“

Eine gemeinsame Oberstufe für die Ariane 5 ME und 6

Es gibt ja Themen die sind bei mir Dauerbrenner. Eines ist der Ausbau der Ariane 5, vor allem weil ich hier deutliche technische Defizite sehe, die wenn sie gelöst wären, sicher dazu führen würden, dass man sich die Entscheidung für die Ariane 6 nochmals überlegt. Eigentlich wollte ich das ganze in die Satire und Fiction Rubrik einordnen, doch dann dachte ich – eigentlich falsch, das wäre technisch möglich und auch wirtschaftlich sinnvoll.

Also warum geht es: Derzeit laufen ja die Arbeiten für die kryogene Oberstufe der Ariane 5 an, dabei soll man schon daran arbeiten, möglichst viel in der Ariane 6 wiederzuverwenden. Nun die optimalste Lösung ist eine Oberstufe für beide Träger. Doch das ist derzeit nicht geplant. Die Ariane 5 Version wird kurz sein und 5,40 m Durchmesser haben. Die Ariane 6 wird länglicher sein und im Durchmesser kleiner. Genaueres kann man aus den Skizzen mangels Bemaßung nicht angeben, aber ableiten kann man das aus den Zeichnungen. Continue reading „Eine gemeinsame Oberstufe für die Ariane 5 ME und 6“