Im Gegensatz zu dem Gastartikel von Sophie Lennartz glaube ich nicht das man heute noch irgend etwas mit Eintragungen in der System.ini (seit Windows 3.1 Zeiten habe ich mit der nichts mehr gemacht) oder Registry (der moderne Ersatz ab Windows 95 für die System.ini) bewegen kann. Man kann sich so nur leicht den Computer kaputtkonfigurieren. Heute hat Windows zahlreiche Optimierungen eingebaut, die angeworfen werden je nach Situation. Sie können auch wenn sie nichts optimieren müssen abgeschaltet werden. so wird Windows das verschieben von Dateien auf der Festplatte abstellen, wenn man eine SSD im System hat. Das dient normalerweise dazu, die Programme zusammenhängend anzuordnen, die beim Windows Start regelmäßig aktiv sind.
Aber fangen wir zuerst mal beim kompletten Rausschmeißen von Programmen an. Regelmäßig sollte man den Menüpunkt „Programme und Funktionen“ in der Systemsteuerung besuchen. Man sieht ihn meist schon wenn man „Pro“ ins Suchfeld auf der Programmleiste eintippt. Dieser Teil enthält alle installierten Programme. Da kann man man regelmäßig prüfen ob man die noch alle braucht. Man kennt das – man hat mal eine Software ausprobiert, aber sie hat sich nicht als so toll erwiesen. Man benutzt es zwar nicht mehr, aber es ist noch installiert. Hier kann man es dann endgültig entfernen. Bei neu gekauften Rechnern sollte man diesem Teil aufsuchen, bevor man überhaupt was macht und die ganzen nicht genutzten Softwaredreingaben deinstallieren. Das dauert teilweise länger als eine neue saubere Installation. So war auf dem Medionrechner den ich meinem Bruder mal kaufte, Microsoft Live Essentials in 20! Sprachen installiert. Er benutzt das zwar, doch bis ich die 19 nicht benutzten Versionen deinstalliert hatte, verging eine gefühlte Ewigkeit. Danach heißt es erst mal Neu Starten (Reboot, eine der einfachsten Problemlösungen: Wenn nichts mehr tut, dann mach Reboot), weil viele Programme erst in einem zweiten Schritt vorher im Speicher liegende Teile entfernen können.
Danach geht man an das Entrümpeln der Autostarteinträge, die sich bei Windows an sieben Stellen in der Registry befinden. MsConfig zeigt alle an. Man ruft es aus mit „msconfig“ in der Suchleiste auf. Dort klickt man auf den Reiter Systemstart und bekommt so was. Man sieht dann solche Einträge wie in dem Bild. Man kann sie ganz einfach aktivieren oder deaktivieren, so sind sie noch vorhanden wenn man sie später braucht. Man sieht hier eine ganze Menge, es zerfällt meist in drei Kategorien:
Dinge die man regelmäßig braucht: Starten des Virenscanners, Backupprogramme, Softwareaktualisierung von kritischen Programmen (Java, Flash) – für letzteres dient bei mir das Programm PSI das regelmäßig alle installierten Programme auf verfügbare Updates überprüft.- Dinge die man in bestimmten Situationen braucht aber nicht regelmäßig: Das sind so was wie Office Schnellstarter, Bildschirmtreiber Feinstellungen (ATI Catalyst Center oder das Gegenstück von Nvidea) oder bei mir der MyBod Treiber der nur dazu dient ein Buch zu BOD zu übertragen – das mache ich 2-3 mal im Jahr.
- Dinge die absolut überflüssig sind: Das sind installiere Tool Bars, Browsererweiterungen die man „mitbekommen“ hat etc.
Die letzten kann man entfernen. Die mittlere Kategorie ist die schwierigste. Es gibt dort Programme, die man separat starten kann wie Office Schnellstarter – sind sie nicht beim Autostart aktiv, so startet Office eben langsamer, aber es gibt keine Probleme. Anders sind Dinge, die man nur selten braucht, wie eben der MyBOD Treiber – wenn er nicht gestartet wurde scheitet das Übertragen der Druckdaten über das Internet und man weiß nicht warum. Dann sollte man überlegen ob es sich lohnt das aus dem Autostart zu deinstallieren oder eine Notiz machen.
Auch danach ist ein Reboot anstehend.
Zuletzt hilft ab und an auch ein Blick in den Taskmanager was gerade aktiv ist (am besten bei ruhendem Desktop ohne aktives Programm). Fällt hier etwas auf, so kann man weitersuchen wozu das gehört (Programmname in Google eintippen) und das genauer untersuchen.
Das letzte ist das tägliche Arbeiten. Wer wenig Speicher hat, sollte man überlegen wie viele Programme gleichzeitig aktiv sein müssen. wer mal schaut, wie viel Speicher heute ein Browser bei einigen geöffneten Tabs sich gönnt, der braucht sich über die Langsamkeit des Rechners nicht zu wundern. Da hilft es nicht benötigte Tabs zu schließen und in den Einstellungen abzuwählen, dass der Browser verlinkte Seiten im Hintergrund lädt, das findet sich je nach Browser unter unterschiedlichen Punkten wie „Netzwerkaktivitäten vorhersehen“. Früher konnte man noch den Tipp geben einen weniger Ressourcen benötigenden Browser zu wählen, doch da selbst Opera nun auch auf die Chrome Engine ausweicht gibt es die Alternative nicht mehr.
Wer nur einen Rechner für Office braucht und nicht spielt, hat meist eine Onboard Grafik, die sich Speicher vom Hauptspeicher abknappst. Da kann man im BIOS einstellen, wie viel das ist und es herunterfahren. Das hat allerdings wenig Sinn bei 4 GB Hauptspeicher und einem 32 Bit Windows, weil je nach Motherboard man hier eh nur 3,25 bis 3,5 GByte für Windows nutzen kann, dann kann man der Grafik eben dann auch 512 MB gönnen. Wie viel Speicher Windows nutzen kann sieht man in der Systemsteuerung unter „System“, hier sind von den 8 GB z.B. 7,75 GB nutzbar und 256 MB für die Grafik abgezweigt.
Bei nur 4 GB Speicher und wenn man weiß, dass man keinen Speicher erweitern will, sollte man trotzdem zu der 32 Bit Version von Windows greifen, auch wenn die günstigenfalls auf 3,5 GB zugreifen kann. Der Grund: 64 Bit Programme brauchen bis zu doppelt so viel Speicher. Ich kompiliere ja selbst auch Programme und brauche dann nur einen Switch umlegen und da sind 64 Bit Programme um 50-100% größer. Da lohnt es dann auf einige hundert Megabyte zu verzichten wenn man insgesamt so mehr Speicher hat.
Der einfachste Weg ist aber, Speicher aufzurüsten. Leider bekommt man nicht bei jedem Rechner die Handbücher für die verbauten Komponenten mit. Im Handbuch über das Mainboard steht drin welchen Speicher das Board unterstützt und welche Einschränkungen es gibt (manchmal kann man nur in zwei Slots identische Module einsetzen). Bei den heutigen Preisen für Speicher ist es oft am günstigsten schon beim Kauf etwas mehr zu nehmen. Wenn es später kaum noch neue Boards gibt die den Speicher brauchen so wird er teurer. So ist DDR2 Speicher den ich für meinen 4 Jahre alten Rechner brauche fast doppelt so teuer wie DD3 Speicher der aktuell verwendet wird. Wenn man später aufrüstet so bekommt man das Motherboard raus über „Leistungsinformationen und Tools“ und dort über das Druckersymbol) detaillierte Informationen anzeigen und drucken). Damit kann man Google füttern und beim Hersteller findet man oft auch für alte Boards, welchen Speicher sie brauchen und ob man die Slots nur paarweise bestpcken darf oder nicht.